Bad Gastein: 71 Personen aus Gondelbahn in Bad Gastein geborgen
„Seilbahnstillstand am Stubnerkogel. 70 bis 80 Personen in den Gondeln eingesperrt": So lautete das Übungsszenario am Samstag, 4. November, für die drei Bergrettungsortsstellen im Gasteinertal - Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein - und für die Mitarbeiter der Gasteiner Bergbahnen, der Flugpolizei und der Freiwilligen Feuerwehr.
158 Personen beteiligten sich an der Übung, darunter 69 Bergretterinnen und Bergretter. Bei der Lagebesprechung um 8.30 Uhr skizzierte der Vorstand der Gasteiner Bergbahnen, Andreas Innerhofer, den Aufgabenbereich. Zehn Bergetrupps werden die 71 Insassen, die verteilt in den Gondeln festsitzen, mit Hilfe des neuen Immos-Bergesystems am Seil gesichert ablassen und ins Tal bringen.
Die Bergrettung wirkte bei der Personenbergung auf der technischen Anlage unterstützend mit. Es gab dabei auch heikle Übungsaufgaben zu bewältigen: Die Bergung von Kleinkindern und eines Babys – dafür standen den Rettern spezielle Bergesets und ein “Rescue Baby Bag” zur Verfügung. Zudem musste ein Verletzter aus der Kabine geholt und in einer Universaltrage abtransportiert werden.
Die einzelnen Bergetrupps wurden mit verschiedenen Transportmitteln wie Polizeihubschrauber, Quad, Skidoo und Einsatzfahrzeug so weit wie möglich zu den Seilbahnstützen gebracht. Teilweise stapften die Trupps zu Fuß durch den bis zu 20 Zentimeter tiefen Schnee, den eine Kaltfront gebracht hatte.
Je besser die Bergung vorbereitet ist, desto besser läuft auch die Einsatzorganisation für die Einsatzleitung. Besonders herausfordernd für die Rettungskräfte war die große Anzahl der zu bergenden Personen, resümierte der Bezirksleiter der Bergrettung im Pongau, Gerhard Kremser. Nicht überall war eine Zufahrt möglich, deshalb war die Unterstützung durch die Flugpolizei besonders hilfreich, so Kremser. „Das hat sehr gut funktioniert.” Das Hubschrauber-Team setzte Retter auch direkt auf Seilbahnstützen ab. Es vergingen nur wenige Minuten, bis sie mit dem Berge- und Sicherheitssystem am Tragseil der Stubnerkogelbahn entlangfuhren und die Gondeln erreichten. „Die Übung ist in einem sehr guten Zeitplan abgelaufen. Bereits nach einer Stunde war der letzte Bergretter bei einer Stütze.”
Das ambitionierte, professionelle Einsatzteam hat sein Können bei dieser Übung eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Quelle: Mag. Maria Riedler e.a. Pressereferentin Bergrettung Salzburg