vonOTS
OKTOBER 03, 2020
Der Verband der Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO fordert als Lehre aus Grippe-Impfstoff, dass die Verteilung des Corona-Vakzins zentral koordiniert wird.
Wien (OTS) - Die Wartelisten in Österreichs Apotheken für die heurige Grippe-Impfung und der weltweite Wettlauf um ein Vakzin gegen das Coronavirus machen deutlich: Impfungen gewinnen in Pandemiezeiten massiv an Bedeutung. Was diese Entwicklung auch klar aufzeigt: Es reicht nicht bloß, den Wirkstoff gegen eine Krankheit zu haben. Die Impfdosen müssen gut verteilt werden.
Der Vizepräsident des Verbandes der österr. Arzneimittel-Vollgroßhändler Mag. Bernd Grabner, er ist gleichzeitig Präsident der europäischen Dachorganisation aller Voll-Großhändler, bekräftigt: „Es braucht eine gute Koordination bei der Verteilung der Impfstoffe! Bei den Grippe-Impfstoffen weiß derzeit niemand genau, welche Einrichtung welcher Stelle bzw. Organisation wie viele Dosen zur Verfügung stellt. Der Bund bestellt Impfdosen, die Bundesländer sowie einzelne Städte bestellen für sich und die Apotheken bestellen ebenso. Die Koordination der Impfstoff-Verteilung muss in eine Hand kommen!“
Diese Forderung sei gerade in Hinblick auf die Menge des künftig zu verteilenden Corona-Impfstoffes zu berücksichtigen, so Bernd Grabner: „Bei der Grippe-Impfung hat Österreich heuer ein Kontingent von 1,25 Millionen Dosen zur Verfügung. Bei Corona sprechen wir von der Verteilung von bis zu neun Millionen Impfdosen.“ Die Arzneimittel-Vollgroßhändler verfügen über das Knowhow, wie mit Medikamenten und Impfstoffen logistisch vorzugehen ist. In den 23 Lagern, die über ganz Österreich verteilt sind, hat der Großhandel einen nationalen Arzneimittelvorrat verfügbar. 20 Millionen Arzneimittel werden jedes Monat von der Industrie an die Apotheken geliefert. Die Auslieferung an die Apotheken erfolgt in dringenden Fällen innerhalb von zwei Stunden.
Die Verteilung von Impfstoffen ist hier besonders herausfordernd: Die Dosen müssen in der Regel bei 2 bis 8 Grad Celsius in besonderen Kühlregalen gelagert werden. Deren Transport findet in speziell gekennzeichneten Kühlboxen statt, damit in der Apotheke sofort gesehen wird, dass es sich um eine sogenannte Kühlware handelt. Die Lieferfahrzeuge der Vollgroßhändler sind extra hierfür ausgestattet. Die richtige Lagerung und Lieferung der Vakzine werden entsprechend protokolliert. PHAGO-Vizepräsident Grabner erklärt abschließend: „Wir dürfen keine Zeit verlieren und sollten jetzt mit Planungen beginnen, wie die Verteilung in Österreich künftig funktionieren soll. Als Voll-Großhändler stellen wir uns auf jede logistische Herausforderung ein und werden diese auch schaffen.“
Über PHAGO:
PHAGO ist eine freiwillige Interessenvertretung des österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhandels. Dessen wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung für Österreich. Als Rückgrat der Arzneimittelversorgung kümmert sich der Großhandel daher um die Planung, Abwicklung und Auslieferung von 20 Millionen Arzneimitteln, die jedes Monat von der Industrie in die Apotheke gebracht werden müssen. Um besonders in der Krise schnell reagieren zu können, beobachten die PHAGO-Großhändler genau, wie sich die Lagerstände in ihren 23 Standorten in ganz Österreich entwickeln.
Quelle: OTS