vonRedaktion Salzburg
APRIL 08, 2025
Die Stadt Wien kümmert sich um das gesamte Müllaufkommen aus den Haushalten selbst, sie hat alle Anlagen der Entsorgungskette in ihrer Hand und das innerhalb der Stadtgrenzen. Die damit gewonnene Energie kommt den Wiener*innen direkt zugute. Das macht die Abfallwirtschaft der 2-Millionenstadt nicht nur einzigartig, sie liegt damit auch im Spitzenfeld innerhalb Europas.
Wien verarbeitet 100 Prozent des Siedlungsabfalls innerhalb ihrer Stadtgrenzen – von der Sammlung von Restmüll, Altstoffen, Problemstoffen, Sperrmüll etc., über die thermische Verwertung, die Aufbereitung, die Kompostierung, die Vergärung von biogenen Abfällen bis hin zur Deponierung der Verbrennungsrückstände.
Eine intelligente, umweltschonende und vor allem klimafreundliche Abfallwirtschaft spart in Wien jährlich mehr als 300.000 Tonnen CO2 ein. „Wien hat eine gut funktionierende Abfallwirtschaft und Abfallvermeidung. Sauberkeit und ein gutes Abfallmanagement sind wichtige Grundlagen für die hohe Lebensqualität in unserer Stadt,“ so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wien liegt in Europa im Spitzenfeld in Sachen Abfallwirtschaft, darauf können wir zu Recht stolz sein können, wollen uns aber auf dem keineswegs ausruhen. Der Weg geht kurz- bis mittelfristig in Richtung noch mehr Abfallvermeidung, Wertstoffgewinnung und Klimaschutz. Langfristig verfolgen wir die Vision eine Stadt ohne Verschwendung zu werden.“
Getrennte Sammlung, Recycling von Altstoffen, Energiegewinnung aus Restmüll und viele weitere Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz aber auch zur Ressourcenschonung. Im direkten Vergleich mit den europäischen Hauptstädten belegt Wien den ausgezeichneten 3. Platz bei der getrennten Sammlung hinter Tallin und Luxemburg, wie eine Untersuchung im Auftrag der Europäischen Kommission zeigt.
Im Gegensatz zu vielen Ländern in Europa wird in Österreich und damit auch in Wien bereits seit 2009 kein Müll mehr deponiert, lediglich die behandelten Verbrennungsrückstände werden abgelagert – in Wien auf der Deponie Rautenweg im 22. Bezirk. Der große Vorteil: die energetische Verwertung ist klimaneutral bzw. „klimapositiv“! Während bei der Deponierung von 1 Tonne Restmüll Methan und damit 2.400 kg CO2-Äquivalente entstehen, spart die thermische Verwertung derselben Menge Restmüll 250 kg CO2-Äquivalente ein.
In Wien wird der gesamte Restmüll in vier Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet. Damit ist eine sichere Behandlung nicht verwertbarer Abfälle wie Windeln oder Putzfetzen ebenso garantiert wie die Zerstörung von Schadstoffen wie Medikamentenrückstände oder FFP2-Masken. Die im Restmüll gespeicherte Energie wird so auf sinnvolle Art genützt: Aus ihr entstehen Fernwärme, Strom und Fernkälte. Dadurch können andere Energieträger, wie fossile Brennstoffe, ersetzt werden. Wien Energie versorgt rund 460.000 Wohnungen und rund 7.000 Großkunden mit Fernwärme. Alleine in der Müllverbrennungsanlage Pfaffenau werden Strom für 25.000 Haushalte und Fernwärme für 50.000 Haushalte erzeugt. Lediglich die Aschen und Schlacken, die nach der Verbrennung übrigbleiben, werden nach deren Entmetallisierung als Schlackenbeton auf der Deponie Rautenweg abgelagert. Sie sind inert, das heißt, dass von ihnen weder ins Grundwasser noch in die Atmosphäre umwelt- oder klimaschädliche Emissionen ausgehen.
Die getrennt gesammelten Altstoffe werden zum Recycling an Abfallverwerter übergeben. Sie werden wieder zu Rohstoffen von neuen Produkten und sparen damit Ressourcen und CO2.
Die Stadt Wien setzt auf Abfallvermeidung und Innovation: Obwohl die Wiener Bevölkerung im Zeitraum von 2005 bis 2024 um rund 20 Prozent bzw. 350.000 Einwohner*innen zugenommen hat, konnte die absolute Restmüllsammelmenge Wiens stabil gehalten werden. Das bedeutet eine Reduktion des Restmüllaufkommens pro Kopf. Abfälle wurden vermieden: Im Vergleich zu 2005 produzierte jede/jeder Wiener*in im Jahr 2024 um rund 15 Prozent oder um rund 50 kg weniger Restmüll.
Wien ist beim Thema Abfallwirtschaft auf einem guten Weg – das zeigt der neue aktualisierte Wiener Plan für Abfallwirtschaft und Abfallvermeidung 2025-2030: Die Ergebnisse mit über 160 geplanten Maßnahmen liegen auf dem Tisch. Wichtige Schwerpunkte dabei sind unter anderen der Ausbau der Biogasanlage, die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Restmüll und aus Klärschlamm – wie etwa die Nutzung der phosphorhaltigen Klärschlammasche in der Düngemittelindustrie –, der vermehrte Einsatz von Recycling-Baustoffen und die Stärkung von Reparatur- und ReUse-Initiativen. Mit innovativen Ansätzen soll damit die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft fortgesetzt werden.
Serviceangebot – Sauberkeits-Angebot in Wien:
Downloadlink zu Präsentation und Presseunterlagen: https://cloud.wien.gv.at/ecs/index.php/s/MrsJgjeSijSMymZ
Passwort: Abfallwirtschaft48!
Die zentralen Aufgaben der Wiener Magistratsabteilung 48 - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark sind die Sicherstellung der kommunalen Abfallwirtschaft, einer sauberen Stadt und sicherer Verkehrsflächen bei winterlichen Verhältnissen. Mit rund 3.000 Mitarbeiter*innen zählen die 48er zu den größten Magistratsabteilungen der Bundeshauptstadt. Zu ihren Aufgaben kommen neben der Müll- und Altstoffsammlung die Mistplätze, die Abfallbehandlung – wie das Betreiben einer Biogasanlage und der Deponie Rautenweg – aber auch die WasteWatcher, die Abschleppgruppe, die öffentlichen WC-Anlagen sowie der Fuhrpark der Stadt Wien, der 48er-Tandler, die Abfallberatung und das Zentrale Fundservice.
Das Sauberkeitsangebot umfasst 475.000 Restmüll- und Altstoffbehälter, 21.000 Papierkörbe, 3.900 Hundekotsackerlspender, 1.200 freistehende Aschenrohre, 13 Mistplätze und 4.400 öffentliche Standorte für die getrennte Sammlung.
Die orangen 48er leisten mit ihrem breiten Leistungsportfolio nicht nur einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Daseinsvorsorge, die Wiener Abfallwirtschaft gilt auch europaweit als Vorreiter und Aushängeschild.
Nähere Informationen: https://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/
(Schluss) MA48
Quelle: Stadt Wien