Kärnten: kärnten.museum zeigt Sonderschau zu Terror gegen Minderheiten

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 20, 2024

Foto: LPD Kärnten/Eggenberger

LH Kaiser eröffnete Ausstellung, die sich mit der Zeit des rechtsextremen Terrors von 1993 – 1996 in Österreich auseinandersetzt – „Ausstellung regt zum Nachdenken und Selbstreflektieren an“

KLAGENFURT. Mit einer Sonderschau beleuchtet das kärnten.museum bis zum 24. November 2024 den Terror gegen österreichische Minderheiten in der Zeit von 1993 bis 1996. Die Ausstellung der „Initiative Minderheiten“ mit dem Titel „Man will uns ans Leben“ erinnert an den Schrecken des rechtsextremen Terrors und gedenkt zugleich der Opfer. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kommentieren dabei Facetten der Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Gestern, Donnerstag, eröffnete Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser die Ausstellung offiziell. „Wir eröffnen heute eine Ausstellung, die zum Nachdenken und zum Selbstreflektieren anregt. In einem Museum schwingt oft mit, dass Vergangenes thematisiert wird – doch wir alle haben die Ereignisse, die in dieser Ausstellung behandelt werden, miterlebt und sie werden uns wieder ins Gedächtnis gerufen“, so der Landeshauptmann. Er selbst habe einen persönlichen Bezug zu dieser Ausstellung. „Auch ich habe die Opfer teilweise persönlich gekannt und stand mit ihnen in regelmäßigem Kontakt. In meiner Zeit als Abgeordneter habe ich zum Lichtermeer gegen Fremdenfeindlichkeit 1993 mitaufgerufen“, sagte Kaiser. Er erinnerte daran, dass es 46 Jahre dauerte, bis mit Franz Vranitzky der erste Bundeskanzler eine Mitschuld Österreichs an den Gräueln des Zweiten Weltkrieges eingestand. „Vieles wurde verdrängt und nicht aufgearbeitet und heute sind diese Einstellungen mehr denn je en vogue. Wir erleben einen Rückzug auf das Nationale“, so Kaiser. „Wenn man Ingeborg Bachmann folgt und die Geschichte uns andauernd lehrt, sie aber keine Schüler findet – dann ist diese Ausstellung ein Versuch, dem entgegenzutreten“, erklärte der Landeshauptmann.

Wolfgang Muchitsch, Direktor des kärnten.museum, hieß alle anwesenden Gäste bei der Eröffnung herzlich willkommen. Er nahm bei seiner Begrüßung unter anderem Bezug auf die steigende Anzahl rechtsextremer Straftaten in Österreich. „Täglich geschehen in Österreich rund drei rechtsextreme Straftaten. Sie lehnen die Werte unseres verfassungsrechtlichen Staates ab. Rechtsextreme Gruppierungen nehmen Gewalt in Kauf und setzen sie gezielt ein. Seine blutigste Spur zog der Rechtsextremismus bislang in den Jahren 1993 bis 1996 durch Österreich“, so Muchitsch. Diesem Bombenterror widme sich die aktuelle Ausstellung. „Wir beziehen als kärnten.museum Haltung zu den drängendsten Themen unserer Zeit“, so der Museumsdirektor, der allen Sponsoren und Partnern für die Zusammenarbeit dankte.

Zur Ausstellung sprachen Cornelia Kogoj und Gamze Ongan von der „Initiative Minderheiten“. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von Klaus Karlbauer. Sein Film „Multimedialer Demokratiechor“ feierte im Anschluss an die Eröffnung seine Premiere. Darin wird der Frage „Wie klingt Demokratie?“ nachgegangen. Bei der Eröffnung ebenfalls dabei waren unter anderen Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer, Landtagsabgeordneter Stefan Sandrieser und Ulrike Sturm von der Kärntner Kulturstiftung. Weitere Informationen rund um die Ausstellung finden sich unter www.kaernten.museum.


Quelle: Land Kärnten

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