durchblicker: Für ein Viertel der Haushalte kann sich Stromanbieter-Wechsel wieder auszahlen

vonOTS
JÄNNER 28, 2023

Foto: Sebastian Freiler / durchblicker


Ein Wechsel des Stromanbieters zahlt sich für immer mehr Kundinnen und Kunden wieder aus. Das Tarifvergleichsportal durchblicker hat sich angesehen, was die Stromanbieter derzeit Österreichs Haushalten verrechnen und je nach Vertrag enorme Unterschiede von 10 bis 64 Cent je Kilowattstunde (kWh) festgestellt. Aufgrund der Strompreisbremse zahlen die Haushalte bis zu einem Verrechnungspreis von 40 Cent und einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh bis Mitte 2024 tatsächlich nur 10 Cent je kWh. Bis zu 30 Cent Differenz zum Rechnungsbetrag übernimmt der Staat. Wer jedoch mehr als 40 Cent je kWh zahlt oder wer deutlich mehr als 2.900 kWh im Jahr verbraucht, dem rät durchblicker, jetzt den Markt genau zu vergleichen.

Die staatliche Strompreisbremse ist per 1. Dezember in Österreich in Kraft getreten. Zu dem Zeitpunkt sind die Neukundenangebote nahe an der 40-Cent-Grenze gelegen. Dieses Bild hat sich aber mittlerweile geändert. “Erste Anbieter sind wieder in den Markt zurückgekehrt und haben mit neuen Angeboten wieder Wettbewerb hineingebracht. Die 40-Cent-Grenze reizen die meisten Anbieter jetzt zumindest bei Neukunden nicht mehr aus. Für etwa ein Viertel der Haushalte kann ein Wechsel des Stromanbieters wieder Sinn machen”, berichtet durchblicker-Energieexperte Stefan Spiegelhofer.

Kilowattpreis bei knapp jedem 6. Haushalt über 40 Cent-Grenze der Strompreisbremse

Die günstigsten Neuverträge gibt es laut durchblicker-Vergleich aktuell bereits wieder ab 26,5 Cent je kWh. Die Bestandsverträge der Haushalte sehen dagegen derzeit in vielen Fällen deutlich höhere Preise vor: Bei knapp vier von zehn (38 Prozent) Haushalten berechnet der bestehende Anbieter mehr als 30 Cent. Im österreichweiten Durchschnitt sind es laut Daten, die rund 2.200 Verbraucher:innen von Mitte 2022 bis Jänner 2023 beim Preisalarm auf durchblicker angegeben haben, aktuell 33,62 Cent je kWh. Etwas weniger als die Hälfte dieser Haushalte - vor allem Familien und Hausbesitzer:innen - verbrauchen im Jahr mehr als 2.900 kWh. Für einen Teil ihres Verbrauches wirkt die Strompreisbremse daher nicht. Bei 16 Prozent, also fast jedem sechsten Haushalt, verrechnet der Anbieter mehr als 40 Cent je kWh, bei 6 Prozent sogar mehr als 50 Cent. „Diese Haushalte sollten jetzt auf jeden Fall einen Anbieterwechsel prüfen”, rät der durchblicker-Experte.

Laut durchblicker-Rechnung spart sich ein Familien-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh durch einen Wechsel zum derzeit inklusive Wechselbonus günstigsten Anbieter trotz Strompreisbremse im ersten Jahr durchschnittlich 215 Euro. Verbraucht die Familie 10.000 kWh Strom im Jahr, weil der Strom etwa auch zum Heizen verwendet wird, steigt die Ersparnis auf mehr als 500 Euro. Zählt die gleiche Familie zudem zu jenen 6 Prozent, denen die Anbieter derzeit mehr als 50 Cent je kWh verrechnen, liegt die Ersparnis bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh bei ebenfalls fast 500 Euro, bei 10.000 kWh bei mehr als 2.200 Euro.

durchblicker rät zu möglichst kurzer Bindung und zu Vorsicht bei Float-Tarifen

“Auch wenn der Preisunterschied je Kilowattstunde bei einem neuen Lieferanten auf den ersten Blick nicht groß erscheint, sollten vor allem Familien mit einem hohen Stromverbrauch auf jeden Cent achten. Nachteil für all jene, die sofort wechseln, ist, dass man bei allen Festpreis-Angeboten derzeit zumindest bis Jahresende, zum Teil auch länger, gebunden ist. Fallen die Energiepreise weiter, profitiert man davon erst danach”, betont Spiegelhofer. Konsumentinnen und Konsumenten rät der Experte deshalb, auf die Laufzeit zu achten. Und: Wer sich durch einen Wechsel nicht allzu viel erspart, kann auch noch etwas zuwarten, wie sich der Markt weiter entwickelt.

Gänzlich ohne Bindung werden derzeit nur Float-Tarife angeboten, bei denen sich der Verrechnungspreis nach den Großhandelspreisen richtet. Bei Float-Tarifen rät der Experte aufgrund der Erfahrung im vergangenen Jahr allerdings zur Vorsicht. “Einerseits macht ein solcher Tarif derzeit Sinn, weil man damit sicherstellt, dass der Anbieter die Ersparnis unmittelbar weitergibt, wenn die internationalen Strompreise weiter nach unten gehen. Andererseits können Floater zu einem großen finanziellen Problem werden, wenn die Energiemärkte noch einmal außer Kontrolle geraten wie im vergangenen Jahr“, sagt Stefan Spiegelhofer.

Was die Strompreisbremse und die Entlastung bei Netzentgelten den Haushalten bringen

Errechnet hat durchblicker auch, was die Strompreisbremse und die vergangene Woche angekündigte staatliche Übernahme eines Teils des Stromnetzentgelts bringen. Liegt der Verrechnungspreis des Anbieters wie im österreichweiten Durchschnitt bei 33,62 Cent pro kWh, entlasten die staatlichen Maßnahmen einen vierköpfigen Familienhaushalt mit 4.000 kWh Jahresstromverbrauch demnach in diesem Jahr um 826 Euro. Dem Haushalt bleiben dann noch Jahreskosten von 1.185 Euro. Liegt der Kilowattpreis bei 40 Cent oder mehr, beträgt die Entlastung 975 Euro. Bei 58 Cent je kWh beträgt die Jahresrechnung dann heuer 2.247 Euro.

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Über durchblicker
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Quelle: OTS

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