Saalfelden am Steinernen Meer, Bez. Zell am See: Zwei Bergsteiger per Hubschrauber vom Steinernen Meer gerettet

vonRedaktion International
OKTOBER 10, 2020

Foto: Bergrettung Salzburg

Polizeihubschrauberteams holten gestern Nacht zwei verstiegene Bergsteiger vom Steinernen Meer.

Zwei männliche deutsche Staatsangehörige, 40 und 47 Jahre alt, setzten am 9.10.2020 gegen 20:00 Uhr per Handy einen Notruf ab, da im Steinernen Meer, bei der sogenannten Steiningen Grube, auf einer Seehöhe von ca. 2.370 Meter bei Dunkelheit und Schnee nicht mehr weiter konnten. Von der Bergrettung Saalfelden wurde daraufhin umgehend eine Bergung vorbereitet. Auf Grund der klaren Nacht konnten zwei Hubschrauber der Fest Salzburg starten und ins Bergegebiet fliegen. Dort konnten die Männer gesichtet und aufgenommen werden.
Sie wurden nach Saalfelden geflogen. Beide Männer blieben unverletzt.

Update der Bergrettung:

Die zwei Männer aus Deutschland, im Alter von 41 und 48 Jahren, stiegen am Freitag von der Saletalm am Königsee über den Röthsteig zur Wasseralm auf und wollten das Steinerne Meer überqueren und im Kärlingerhaus am Funtensee übernachten. Sie hatten zwar den Wetterbericht eingeholt, der für Samstag einen Wettersturz vorhersagt, aber die derzeit herrschenden Verhältnisse im Steinernen Meer komplett unterschätzt. „Wegen des dort liegenden Schnees sind keine Wege und Markierungen sichtbar und ein Vorwärtskommen ist aufgrund des Geländes sehr mühsam“, so der Saalfeldener Einsatzleiter und Pinzgauer Bezirksleiter der Bergrettung, Bernd Tritscher. Im Bereich der Steinigen Grube auf eine Seehöhe von 2373m - einem der abgelegensten Gebiete im Steinernen Meer - verloren sie die Orientierung, waren erschöpft und konnten aufgrund der einsetzenden Dunkelheit nicht mehr weiter. Ein Handyempfang ist in diesem Gebiet sehr schwer möglich. Auf einer Anhöhe hatten sie jedoch Empfang und setzten einen Notruf ab, der in Traunstein empfangen und an die Leitstelle Salzburg weitergeleitet wurde.

Die Bergrettung Saalfelden wurde um 19:38 Uhr alarmiert und eine Bergung zu Fuß vorbereitet. Über die Landesleitstelle verständigte man auch die Flugeinsatzstelle der Polizei Salzburg. Aufgrund des noch guten Wetters konnten zwei Hubschrauber bei Dunkelheit in das Gebiet fliegen: „Es war eine fliegerische Meisterleistung, die Besatzung nahm die zwei Bergsteiger auf und flog sie nach Saalfelden. Für eine Bergung zu Fuß hätten wir allein für den Aufstieg fünf bis sechs Stunden gebraucht.“ So konnte der Einsatz kurz vor 23 Uhr beendet werden.

Daher wiederholt unser Appell: Gerade jetzt im Herbst, wo die Tage kürzer werden, ist eine gute Tourenplanung sehr wichtig. Dabei sollte man auch auf den genauen Wetterbericht und auf die Länge der Tour achten. Auf einigen höheren Bergen liegt bereits viel Schnee und auch für die kommenden Tage ist noch Neuschnee vorausgesagt. Wie in diesem Fall wäre ein Umkehren jederzeit möglich, oft ist der Ehrgeiz mancher Bergsteiger offensichtlich zu groß. Viele Bergsportler haben auch keine passende Schuhe für den bereits liegenden Schnee.

Dazu möchten wir auch dringend informieren, dass bereits einige Hütten in höheren Lagen geschlossen, andere nur am Wochenende geöffnet sind. Es braucht für Übernachtungen auf Hütten auch unbedingt eine Voranmeldung.

Quelle: LPD Salzburg, Bergrettung Salzburg

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