vonRedaktion Salzburg
JUNI 28, 2024
Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler zum Wiener Rechnungsabschluss 2023
In der heutigen Spezialdebatte zum Wiener Rechnungsabschluss 2023 erläuterte Veronica Kaup-Hasler die Erfolge und Fortschritte, die sie für Kulturarbeiter*innen und das Publikum in Wien erzielen konnte.
„Wien investiert in die Kultur – weil Kunst und Kultur kein Luxus, sondern integrativer Bestandteil einer lebenswerten Stadt sind!“, so die Kulturstadträtin. Das Kulturbudget der Stadt Wien für das Jahr 2023 hat rund 314 Millionen Euro betragen. Das bedeutet eine weitere Steigerung gegenüber 2022 und setzt den Trend eines kontinuierlichen Wachstums fort, denn: Seit 2018 ist das Budget von 238 Millionen um rund 76 Millionen gewachsen.
Wiener Kulturstrategie 2030
In herausfordernden Zeiten sind Stabilität und Sicherheit unerlässlich. Dazu braucht es eine konsequente Kulturpolitik mit einer klaren Vision. Diese schlägt sich in der Wiener Kulturstrategie 2030 nieder, die die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler initiiert hat und die in acht Handlungsfeldern konkrete Ziele und Maßnahmen definiert.
An der Erarbeitung waren in einem einjährigen Prozess 150 Expert*innen aus Institutionen und Verwaltung, Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen, Interessengemeinschaften, Kulturinitiativen und -vereinen beteiligt. Zusätzlich haben rund 1.000 Wiener*innen in einem offenen Beteiligungsprozess mitgewirkt und weitere 1.000, repräsentativ ausgesuchte Wiener*innen nahmen an einer flankierenden Umfrage teil, die das SORA-Institut durchführte.
„Gerade in Zeiten in denen wir als Gesellschaft vor großen Herausforderung stehen, ist Kulturpolitik mehr denn je ein unverzichtbares Instrument, um Brücken zu bauen und den Dialog zu fördern. Dafür braucht es die Perspektiven der Vielen, die auch für die Erarbeitung der Kulturstrategie 2030 entscheidend war.“, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, die den Dialog mit den Menschen in der Stadt, mit Kulturarbeiter*innen und Künstler*innen sowie mit Vertreter*innen der verschiedenen Kunstbranchen auch weiterhin in verschiedensten Formaten sucht und fortsetzt.
Stabile Institutionen, Erhalt von Arbeitsplätzen und Sicherung des Angebots
Als Reaktion auf die allgemeine Teuerung im Jahr 2023 hat sich die Stadt Wien einmal mehr als verlässliche Partnerin erwiesen und zusätzliche Krisenmittel in der Höhe von insgesamt 24 Millionen Euro ausbezahlt. Dadurch konnten Kürzungen des Personals, der Löhne und eine Reduktion des Programms verhindert, dem Publikum jedoch die Zugänglichkeit zum kulturellen Angebot weiterhin erleichtert werden. „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen Kunst und Kultur offen und zugänglich bleiben.“, so die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Fair Pay und kulturelle Infrastruktur
Die Voraussetzung für ein diverses und reichhaltiges Kulturangebot auf höchstem Niveau sind faire und sichere Arbeitsbedingungen für Künstler*innen – daran arbeitet die Wiener Kulturpolitik stetig und konsequent: Als wichtigste Maßnahme konnte im Jahr 2023 die breitflächige Erhöhung der Förderungen, Förderschienen sowie Rahmenbeträgen und mehrjährigen Förderungen umgesetzt werden.
Ebenso wurde mit der Anstellung der Kunstvermittler*innen ein weiterer Schritt in den Museen der Stadt Wien erzielt, um die Prekarisierung im Feld der Vermittlung zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität zu sichern. Die Museen der Stadt Wien verfügen bereits seit Jahren über einen Kollektivvertrag.
Für sichere und gute Arbeitsbedingungen ist, neben fairer Bezahlung, eine nachhaltige Infrastruktur wesentlich. Die Stadt Wien hat aus diesem Grund im Vorjahr eine breite Raumoffensive gestartet: Mit der Sanierung und Revitalisierung des denkmalgeschützten „Pavillons 18“ am Otto-Wagner-Areal schafft die Stadt Ateliers für bis zu 100 gleichzeitig arbeitende Künstler*innen. Arbeits- und Probenräume sind auch in den kulturellen Ankerzentren entstanden. Darüber hinaus stehen Künstler*innen der freien Tanz- und Performanceszene seit Februar 2023 Studios, Proberäume und Co-Working-Spaces zur Verfügung: Die Räumlichkeiten in der Seestadt Aspern und im dritten Wiener Gemeindebezirk werden von der Stadt Wien gefördert und zu leistbaren Konditionen zu Proben- und Arbeitszwecken vergeben. Auch die Wiener Musiktheaterszene bekam in den Räumen der ehemaligen Städtischen Bücherei am Siegesplatz im 22. Wiener Gemeindebezirk auf rund 750m2 ein neues Zuhause – kostenfrei von der Stadt zur Verfügung gestellt.
Kulturelle Teilhabe: Dauerausstellung im Wien Museum
Ein weiterer Schritt zu kultureller Teilhabe wurde mit dem Wien Museum gesetzt, das im Herbst 2023 wiedereröffnet wurde: Einem sorgfältig und transparenten Planungsprozess folgte eine Umsetzungsphase, die trotz Corona-Pandemie und Teuerung sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan ohne Abwurfpakete realisiert wurde. Mit der Einführung des kostenfreien Eintritts in die Dauerausstellung und mit seiner Architektur mit großzügigen konsumfreien Bereichen wie der Terrasse, der Community Gallery oder den Vermittlungsateliers wird das Wien Museum zu einem Raum öffentlichen Lebens, dessen kostenfreien Zugang die Stadt allen Personen – unabhängig von Herkunft, sozialem Status und Vorbildung – ermöglicht.
Dezentrale Nahversorgung für Kinder und Jugendliche
Im Sinne der kulturellen Teilhabe hat die Stadt Wien im Jahr 2023 das Startsignal für ein neues Leuchtturmprojekt für Kinderkultur gegeben – und zwar als lokaler Nahversorger im 21. Wiener Gemeindebezirk. In unmittelbarer Nähe des Floridsdorfer Bahnhofs wird ab Frühjahr 2027 auf gesamt 3500m2 ein Zentrum für Kinderliteratur sowie ein zweiter Standort für das ZOOM Kindermuseum entstehen.
Wissenschaft
Die Stadt Wien treibt auch ihren Forschungsschwerpunkt zum Digitalen Humanismus weiter voran: In einem im Vorjahr neu eingerichteten Doktoratskolleg werden ab Herbst 2024 rund 20 junge Wissenschafter*innen disziplinübergreifend forschen. Mit einem Gesamtvolumen von etwa 5 Millionen Euro ausgestattet und auf eine Laufzeit bis 2030 angelegt, wird das Kolleg einen wichtigen Impuls für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Wien an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und brennenden gesellschaftlichen Fragen geben.
Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsbericht 2023
Der jährlich veröffentlichte Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsbericht der Kulturabteilung (MA 7) gibt einen transparenten Einblick in die Verteilung der vorhandenen Fördermittel und die kulturelle, künstlerische und wissenschaftliche Tätigkeit der Stadt Wien.
Quelle: Stadt Wien