vonRedaktion International
APRIL 26, 2021
Trotz der Corona-Pandemie steigt der alltägliche Warenkonsum (Lebensmittel, Kleidung, Elektrogeräte etc.) immer weiter, was ein zunehmender Güterverkehr und als Folge mehr und mehr CO2-Ausstöße bedeutet. Die Statistik zeigt, dass 2019 wurden 600 Tonnen in Österreich transportiert. 400 Tonnen gehören dabei zu einheimischen Unternehmen aus dem Straßenverkehr und 200 Tonnen zu ausländischen Fahrzeugen, für die Österreich als Transitland gilt. Über 84 Prozent des Transportaufkommens in Österreich sind die Leistung von Autobahnen. Es ist einfach, flexibel und schnell für alle Teilnehmer, so dass kann man die Straßen durch andere Transportwege nicht ersetzen.
Die Zahlen sind krass, die Menge an Emissionen umso mehr. Klimaziele in Österreich sind aber ehrgeizig: Bis 2040 ein CO2-neultrales Land werden. Wie kann man dazu kommen? Sind Elektro-LKW oder Wasserstoff- Gas-Antriebe eine passende und richtige Lösung?
Unabhängig von hohen Bestrafungen und scharfen CO2-Grenzwerten der EU für Lastwagen bleiben traditionelle LKW mit Dieselantrieben an beliebiger Stelle bei Kunden. Nach Angaben von Online-Marktplätzen wie Truck1 Deutschland stehen monatlich Tausende gebrauchte und neue Diesel-LKW zum Verkauf.
Was muss man machen, um das ambitionierte Ziel zu erreichen?
Oftmals kommen zwei vielversprechende und innovative Wege in Frage: Batterien und Brennstoffzellen. Alle bekannten europäischen Hersteller arbeiten ziemlich lange Zeit an Elektro-Lastwagen und haben hervorragende Ergebnisse, z.B. Mercedes-Benz, dessen eActros schon letzte Prüfungen besteht und in die Serienproduktion kommt. Es scheint, alles geht perfekt, aber es gibt ein großer Nachteil – der Preis. Aktuell sind alle e-LKW viel teurer als ihre Brüder mit fossilem Antrieb.
Darauf achtet auch Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Weiter interessiert er sich dafür, wo Ladestationen entstehen werden, um so viel LKW schnell laden zu können. Dabei muss es in gleicher Weise in der ganzen EU eingestellt werden, um nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität profitabel zu sein.
In dieser Hinsicht entsteht eine weitere große Frage: Ob es genug Strom für alle am Güterverkehr teilgenommenen Fahrzeuge gibt? "Um den ganzen Mobilitätsbereich zu elektrifizieren, brauchen wir zusätzliche 71 TWh Strom, das ist 65 Mal das Kraftwerk Freudenau. Davon sind wir meilenweit entfernt", sagt Klacska von der WKÖ.
Mit Brennstoffzellen geht es ähnlich. Grünen Wasserstoff muss man aus erneubarer Energie oder mit anderen Wörtern aus Strom gewinnen. Der ewige Kreis, nicht wahr?
Der italienische LKW-und Nutzfahrzeugproduzent IVECO hat eigene Meinung zu dieser Situation und setzt seit 1988 auf Gas-Antriebe. Aktuell bietet der Hersteller ein komplettes Sortiment aus LNG-und CNG-Fahrzeugen: von Kastenwagen über Busse bis Sattelzugmaschinen.
Elektrifizierung startet
Einige Logistikunternehmen begonnen seine LKW-Fuhrpärke in klimafreundliche Flotten zu verwandeln. Ein davon ist DB Schenker, das über 400 Standorte in Europa hat. Aktuell besitzt der Logistikgigant 56 eCanter von Daimler, 4 davon fahren in Österreich. Daneben hat das Unternehmen vor Wasserstoff-LKW zu testen. DB Schenker will bis 2030 seinen CO2-Ausstoß um 34 Prozent reduzieren. Aktuell liegt es bei minus 24 Prozent.