Steiermark: Unwetter - BM Tanner und LH Drexler danken Einsatzkräften bei Lokalaugenschein in Hartberg-Fürstenfeld

vonRedaktion Salzburg
JUNI 10, 2024

Foto: Land Steiermark

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Landeshauptmann Christopher Drexler: „Es stehen uns im ganzen Land noch schwere Stunden und Tage bevor.“

Graz (10. Juni 2024).- Nach neuerlichen heftigen Niederschlägen gestern Sonntag (09.06.2024) – insbesondere in der Oststeiermark – wurde in den Gemeinden Vorau, Rohrbach, Grafendorf, St. Johann in der Haide, Rohr bei Hartberg, Neudau, Lafnitz und Burgau Zivilschutzalarm ausgelöst. Dieser konnte heute Früh wieder aufgehoben werden.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner war heute Mittag gemeinsam mit Landeshauptmann Christopher Drexler im von Unwetterschäden massiv betroffenen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Seit Sonntag, 9. Juni, sind in Hartberg-Fürstenfeld auf Anforderung des Landes Steiermark 35 Soldaten des Bundesheeres im Assistenzeinsatz. Der Schwerpunkt liegt auf der Entfernung von Verklausungen und in der Errichtung von Behelfsbrücken, wo bestehende Brücken beschädigt oder zerstört worden sind. Gemeinsam mit Bürgermeister Peter Domweber, Militärkommandant Heinz Zöllner, Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer, Landesbranddirektor-Stellvertreter Christian Leitgeb und Katastrophenschutz-Leiter Harald Eitner haben sich Tanner und Drexler ein aktuelles Lagebild verschafft.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner dankte beim Lokalaugenschein in Grafendorf den Einsatzkräften und sicherte weitere Unterstützung zu: „Was hier durch so viele helfende Hände geleistet wird, ist einfach unfassbar. Ein großes Dankeschön an alle Feuerwehren und Einsatzkräfte für dieses große ehrenamtliche Engagement, das wirklich seinesgleichen sucht. Das Bundesheer ist natürlich bereit, weitere Unterstützung zu leisten, wenn es die Lage erfordert. Mein Dank gilt auch den Soldaten, die hier im Assistenzeinsatz stehen.”

„Die letzten Tage waren in der Steiermark wirklich von katastrophalen Ereignissen gekennzeichnet. Ich möchte mich neuerlich bei allen bedanken, die im Einsatz stehen und mithelfen, Schaden zu verhindern und zu beseitigen – insbesondere bei den tausenden Kräften der Freiwilligen Feuerwehren im ganzen Land. Was allerorts mit so viel Zusammenhalt an ehrenamtlicher Arbeit geleistet wird, ist kaum zu fassen. Wenn man mit Betroffenen spricht, ist viel Verzweiflung spürbar – gleichzeitig aber auch Dankbarkeit dafür, dass so schnell angepackt und unterstützt wird. Diesen Dank möchte ich auch an das Österreichische Bundesheer und im Besonderen an die Soldaten richten, die bei uns in der Steiermark im Assistenzeinsatz stehen und im Katastrophengebiet helfen. Es ist gut zu wissen, dass wir auch auf die bewährte Kompetenz des Bundesheeres bauen können. Denn es stehen im ganzen Land noch schwierige Stunden und Tage vor uns”, so Landeshauptmann Christopher Drexler, der hinzufügt: „Ich habe auch gestern bei unserem Lokalaugenschein mit Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang besprochen, dass wir die Katastrophenfonds-Maßnahmen für die Betroffenen möglichst rasch in Gang setzen werden.”

Information aus der Landeswarnzentrale (Stand 10.06, Mittag):Auch wenn alle ausgelösten Zivilschutzalarme wieder aufgehoben werden konnten, mahnt die Landeswarnzentrale Steiermark weiterhin zu äußerster Vorsicht in den betroffenen Gebieten. Insbesondere, wenn es heute und in den kommenden Tagen zu weiteren Niederschlägen kommt. Aufgrund der aktuellen Wetterprognosen sind bis zur Nacht von Montag aufr Dienstag weitere intensive Niederschläge mit Gewitterzellen zu erwarten und die Lage bleibt insgesamt prekär. Die Landeswarnzentrale und der Landesfeuerwehrverband haben Einsatzstäbe gebildet und beurteilen die Lage laufend.

Die Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung hat die Katastrophe für die Gemeinden Deutschfeistritz, Übelbach, Eggersdorf, Kumberg, Weinitzen, St. Radegund und Semriach festgestellt. Die Bezirkshauptmannschaft Hartberg-Fürstenfeld hat aufgrund mehrerer stark betroffener Gemeinden die Katastrophe für den gesamten Bezirk festgestellt.

Es ist zu zahlreichen Evakuierungen und Personenrettungen gekommen. In Neudau im Bezirk-Hartberg-Fürstenfeld mussten 40 Personen aus einem Pflegeheim evakuiert und in Krankenhäusern sowie anderen Pflegeheimen untergebracht werden. Auch in Deutschfeistritz und Übelbach waren Evakuierungen erforderlich – aus der Siedlung Silberberg in Übelbach mussten die Evakuierungen zum Teil per Hubschrauber durchgeführt werden. 16 Haushalte sind in der Gemeinde Übelbach noch von der Außenwelt abgeschnitten. Eine Evakuierung ist für die betroffenen Personen derzeit allerdings nicht erforderlich.

Es ist zu hunderten Überflutungen von Kellern gekommen. Straßen wurden vielfach schwer beschädigt oder weggerissen. Ebenso wurden Brücken beschädigt oder weggespült.

Zwei Putenfarmen mit insgesamt rund 7000 Tieren, die in den Wassermassen verendet sind, sind ebenfalls betroffen. Verendete Tiere wurden abgeschwemmt. Hier läuft mit vielen Freiwilligen die Aufarbeitung. Aktuell besteht keine Seuchengefahr.

In vielen Bereichen wurde auch die Versorgungsinfrastruktur, wie Wasser- und Stromleitungen sowie Kanäle freigespült beziehungsweise unterbrochen.

Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld stehen vier Katastrophenhilfsdienst-Züge der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Außerdem läuft im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld der Assistenzeinsatz des Bundesheeres. Derzeit sind die 35 Soldaten in Grafendorf bei Hartberg eingesetzt und lösen Verklausungen. Es wird dort eine Behelfsbrücke errichtet. Danach wird in Safenau eine weitere Behelfsbrücke errichtet.

Durch den aufgeweichten Boden und die fortwährenden Niederschläge kommt es vermehrt zu Hangrutschungen.

Insgesamt dauert in den hauptbetroffenen Gebieten die genaue Lagefeststellung weiterhin an.

Quelle: Land Steiermark

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