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NOVEMBER 13, 2020
Wilhelmshaven (ots) - In den vergangenen Jahren ist die Bundesstraße 210 im Zuge der Umgehung von Schortens und Jever immer wieder in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Teils waren es schreckliche Unfälle, die dort zum Beispiel 2018 mit mehreren Unfalltoten geschehen sind, teils war es aber auch die Vielzahl der Unfälle auf dem 14 Kilometer langen Streckenabschnitt oder die Ergebnisse der Verkehrserhebungen wodurch die B 210 in den Fokus der Öffentlichkeit und der Verkehrsexperten gelangte. Im Jahr 2018 wurden dort insgesamt 50 Unfälle mit drei Tödlich-, 10 Schwer- und 10 Leichtverletzen registriert. Im Rahmen eines Maßnahmenpaketes durch Polizei und Landkreis wurde die Verkehrs- und insbesondere die Geschwindigkeitsüberwachung deutlich intensiviert. 2019 ereigneten sich auf dem Teilstück der B 210 63 Unfälle mit einem Schwer- und 23 Leichtverletzten. Untersuchungen im Rahmen der Unfallkommission, einem Gremium aus Experten der Verkehrsbehörden, dem Straßenbaulastträger und der Polizei, das sich intensiv mit dem Unfallgeschehen beschäftigt, ergaben, dass viele Unfälle auf nicht angepasste Geschwindigkeit und/oder zu geringem Sicherheitsabstand zurückzuführen waren. Durchgeführte Verkehrserhebungen hatten ergeben, dass täglich etwa 21.000 Fahrzeuge über diesen Teil der B 210 fahren und etwa 30 % der Fahrzeuge die zulässige Geschwindigkeit von 100 km/h für PKW und 60 km/h für LKW überschreiten. Dabei wurden erschreckende Spitzenwerte von 188 km/h gemessen. Wissenschaftliche Unfalluntersuchungen belegen einen klaren Zusammenhang zwischen der Schwere von Verletzungen mit der Höhe der gefahrenen Geschwindigkeit, so dass bei hohen Geschwindigkeiten selbst kleine Fahrfehler zu schweren Unfallfolgen führen können. Ziel weiterer Maßnahmen der kooperierenden Behörden soll daher die Senkung des Geschwindigkeitsniveaus auf der B 210 sein. Hierzu wurden verschiedene Möglichkeiten, wie weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen, Installation von engmaschigen stationären Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen oder nochmals intensivierte mobile Geschwindigkeitsüberwachung diskutiert. Es wurde vereinbart, dass zunächst die mobile Überwachung verstärkt werden soll, wozu in Zusammenarbeit von Polizei, Verkehrsüberwachung des Landkreis Friesland und der Straßenmeisterei drei weitere Messstellen identifiziert wurden, an denen die Geschwindigkeit überwacht werden kann. Nach Befestigung des Untergrundes wurde Anfang Oktober erstmals der Enforcement-Trailer, auch Blitzanhänger genannt, des Landkreis Friesland an der Anschlussstelle Schortens, dort wo im letzten Jahr allein zehn Unfälle geschahen, für eine Woche aufgestellt und brachte erschreckende Ergebnisse. Es wurden 985 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt, davon 287 Bußgeldverfahren (Überschreitung um 21 km/h und mehr oder 16 km/h und mehr bei LKW) und 698 Verfahren mit Verwarngeldern. Sechs Fahrer müssen mit einem Fahrverbot rechnen, da sie schneller als 140 km/h unterwegs waren. 410 Fahrzeuge kamen aus der Region (FRI: 116, WHV: 98, WTM: 133, AUR: 63). Dreiviertel der Überschreitungen wurden in der Zeit von 06.00 Uhr bis 18.00 Uhr registriert. "Die B 210 ist schon so großzügig gestaltet, dass der Verkehrsraum das hohe Verkehrsaufkommen verkraftet und dazu kleine Fehler verzeiht, ohne dass es gleich zum Unfall kommen muss," beschreibt Andreas Kreye, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion die Situation. "Wir werden die stetig steigende Zahl der Unfälle und mit ihnen den Schaden und das Leid, das dadurch entsteht, nur senken können, wenn es uns gelingt, das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig zu senken." Es herrscht Einigkeit bei Experten der Unfallkommission, dass die Geschwindigkeitsmessungen von Polizei und Landkreis auch zukünftig an unterschiedlichen und auch neuen Stellen der B 210 intensiviert werden sollen, um das Ziel der Senkung der Unfallzahlen zu erreichen.
Anliegend schicke ich ein Bild des Enforcement-Trainers an der neuen Kontrollstelle sowie die Unfallkarte 2019 der B 210 mit. Jeder Punkt symbolisiert einen Unfall, je größer der Kreis, desto schwerer die Verletzungen. Schwarz mit braunen Fähnchen kennzeichnet Wildunfälle, Grün sind Fahrunfälle ohne fremde Einwirkung, Orange markiert die Unfälle im Längsverkehr im Konflikt mit einem anderen Fahrzeug, Gelb die Abbiegeunfälle und Rot die Einbiegeunfälle.
Quelle: Original-Content von: Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland, übermittelt durch news aktuell