Kärnten: Umfahrung Greifenburg - Regierung setzt nächstes Leuchtturmprojekt um

vonRedaktion Salzburg
JUNI 03, 2021

Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten

LH Kaiser und LR Gruber präsentieren die 6,5 km-lange Trasse der Umfahrung Greifenburg – Geplanter Baustart 2022 – mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität, weniger Engstellen, kein Transit – Koalition setzt Regierungsprogramm Zug um Zug um

Klagenfurt (LPD). Ein Bauvorhaben, das jahrzehntelang diskutiert wurde, wird nun von der Kärntner Regierungskoalition umgesetzt. Es ist das größte Bauvorhaben des Landes in dieser Legislaturperiode - der Sicherheitsausbau der B100 Drautal Straße zwischen Greifenburg und Dellach. 2018 wurden die Planungen dafür von Straßenbaureferent Martin Gruber im Rahmen der Straßenbauoffensive wiederaufgenommen. Heute präsentierten er und Landeshauptmann Peter Kaiser den aktuellen Stand für den ersten Bauabschnitt, der umgesetzt werden soll. Nach zweieinhalb Jahren intensiver Vorarbeiten kann das finale Bauprojekt nun ausgearbeitet werden. „Damit geht eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte dieser Regierung in die entscheidende Phase und das ist für ganz Oberkärnten von großer Bedeutung“, betonten Kaiser und Gruber.

„Wir schaffen mit dem Sicherheitsausbau der B100, konkret mit der Umfahrung von Greifenburg, mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, mehr Lebensqualität für die Bewohner und beseitigen Engstellen. Es wird durch die Fahrbahnbreite der neuen Strecke definitiv keine Transitstrecke entstehen“, umreißt Kaiser das Großbauprojekt. Nicht nur für die Bevölkerung im ländlichen Raum werde damit ein wichtiges Projekt umgesetzt, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Oberkärnten. Die Umsetzung der Umfahrung Greifenburg ist Teil des Regierungsprogrammes. „Damit geht ein weiteres Leuchtturmprojekt, nach beispielsweise dem Kinderstipendium, der Besoldungsreform für den Landesdienst oder der Renovierung des Landesmuseums bzw. des Rudolfinums in die Umsetzung“, so Kaiser. Baubeginn sollte nach der nun anstehenden Prüfung des Großbauvorhabens durch den Landesrechnungshof im Jahr 2022 sein. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf rund 39,5 Millionen Euro.

Straßenbaureferent Martin Gruber hob die komplexen Planungen hervor. „Immerhin sind über 100 Grundstückseigentümer von der Trassenführung betroffen, umfassende naturschutzrelevante Untersuchungen mussten durchgeführt und bauliche Herausforderungen gelöst werden.“ 1,4 Millionen Euro hat dieser Prozess gekostet, für die Erstellung des Bauprojekts ist zusätzlich rund eine Million Euro notwendig. „Wichtig war uns, dass wir beim Bau der Umfahrung den Flächenverbrauch so gering wie möglich halten können“, informierte Gruber. So wurde u.a. das Begleitstraßennetz auf das notwendige Mindestmaß reduziert und der Straßenquerschnitt auf 7,5 m dimensioniert. Das gesamte Bauprojekt wird von umfassenden Maßnahmen zum Naturschutz und zur Landschaftspflege begleitet. „Unser Ziel ist es, mit der Umfahrung die Bevölkerung zu entlasten und eine leistungsfähige Verkehrsader für den regionalen Wirtschaftsraum zu schaffen. Dafür nehmen wir auch beträchtliche Mittel in die Hand und setzen damit den seit Jahrzehnten geforderten Sicherheitsausbau der B100 endlich in die Tat um“, so Gruber.

Der Leiter der Straßenbauabteilung ging näher auf die baulichen Herausforderungen der großteils bahnparallel geführten Trasse ein, insbesondere die Anschlussstelle Greifenburg Mitte. Man hat sich hier auf eine Variante mit einer kurzen Unterführung der B 87 und der Errichtung eines Kreisverkehrs auf der B 87 entschieden. So soll gewährleistet werden, dass der Verkehr zum und vom Weißensee nicht über den Hauptplatz von Greifenburg geführt werden muss. „Die Trasse führt weg von den Siedlungsgebieten, ermöglicht aber gleichzeitig den Anschluss der Gewerbeflächen und bedeutet mehr Sicherheit für die Bevölkerung von Greifenburg“, fasste Bidmon zusammen. 15,88 ha wurden als Ausgleichsfläche angekauft, das ist drei Mal so viel Fläche wie für den Neubau benötigt wird.

Wie wichtig die Entlastung des Ortskerns von Greifenburg ist, unterstreicht auch Bürgermeister Josef Brandner. Zur Notwendigkeit der Verlagerung des Straßenverkehrs wurde ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss gefasst. „Neben den sicherheitsrelevanten Aspekten kann zukünftig vor allem auch den raumordnerischen Vorgaben, Aufwertung und Stärkung der zentralen Wohnräume, entsprochen werden. Nach mehreren Jahrzehnten Meinungsbildung, Ideenfindung und Prüfungen mehrerer Varianten steht die Realisierung kurz bevor; somit steht der weiteren Entwicklung der Marktgemeinde Greifenburg unter Berücksichtigung der Trassenführung der B 100, des Gefahrenzonenplanes sowie dem zu erarbeitenden örtlichen Entwicklungskonzeptes nichts mehr im Wege“, so Brandner.


Quelle: Land Kärnten

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