Salzburg: Überraschendes und Besonderheiten zur Bürgermeister-Stichwahl

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 24, 2024

Foto: Land Salzburg/Grafik

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Wahlbeteiligung sinkt überall / Knappste Entscheidung in Schleedorf / Wählerverhalten Stadt Salzburg

(LK) Die Gemeindewahlen sind geschlagen und damit stehen auch die kommunalpolitischen Rahmenbedingungen für die kommenden fünf Jahre in den 119 Salzburger Gemeinden fest. Die heutige zweite Runde der Bürgermeisterwahlen hat im Land Salzburg einige Überraschungen und Besonderheiten gebracht. Landestatistiker Gernot Filipp hat den Stichwahlsonntag kurz analysiert.

In allen 14 Stichwahlgemeinden war die Wahlbeteiligung im Vergleich zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen geringer. Im Schnitt ist sie um vier Prozent gesunken. Besonders groß war der Rückgang in Oberalm und Bad Hofgastein. Die geringste Veränderung gab es mit einem Rückgang von knapp einem Prozent in Neukirchen am Großvenediger.

Pole Position nicht immer genutzt

Noch nie seit der Einführung der Bürgermeisterdirektwahl 1994 gelang es so vielen Zweitplatzierten des ersten Wahlgangs dann als Sieger bei der Stichwahl durchs Ziel zu gehen. Zu diesen Gemeinden gehören Puch, Bad Vigaun, Strobl und Forstau. Die größte Aufholjagd fand in Puch statt. Dort machte die zukünftige Bürgermeisterin aus acht Prozentpunkten Rückstand einen Vorsprung von 8,7 Prozentpunkten. In Puch und Bad Vigaun hat der führende nach dem ersten Wahlgang bei der heutigen Stichwahl weniger Stimmanteile erhalten als vor zwei Wochen.

Salzburg hat zukünftig 14 Bürgermeisterinnen

Nach der ersten Wahl standen schon elf Ortschefinnen fest und mit dem heutigen Abschluss sind es 14. Es gibt keinen Bezirk mehr in Salzburg außerhalb der Landeshauptstadt, wo nicht mindestens eine Frau regiert. Am meisten Bürgermeisterinnen gibt es im Bezirk Flachgau. Dort üben nun sechs Frauen das Amt aus. Lediglich eine Bürgermeisterin gibt es im Tennengau mit der Gemeinde Puch.

Knappste Entscheidung in Schleedorf

In der Flachgauer Gemeinde Schleedorf trat der bisherige Bürgermeister nicht mehr an. Die Karten wurden komplett neu gemischt und erstmals standen sich in der Stichwahl die Kandidaten von ÖVP und FPÖ gegenüber. Mit 3,6 Prozent Vorsprung ging schlussendlich Martina Berger (ÖVP) durchs Ziel. Die deutlichste Mehrheit konnten sich die zukünftigen Bürgermeister in der Stadt Salzburg, Oberalm, Bad Hofgastein und in Bad Gastein holen. Sie erreichten alle gut 63 Prozent der gültigen Stimmen.

Bürgermeisterkarte wird bunter

Nach dem Abschluss der Stichwahlen steht fest, dass zukünftig 87 Bürgermeisterämter von ÖVP-Kandidatinnen und Kandidaten, 23 von der SPÖ, zwei von der FPÖ und sieben von sonstigen Listen ausgeübt werden. Von den 14 Duellen in den Stichwahlen hat die SPÖ sechs, die ÖVP fünf und die FPÖ eines sowie sonstige Listen zwei für sich entscheiden können.

Überraschungen beim Wählerverhalten in der Stadt Salzburg

Dem SPÖ-Kandidaten ist es gelungen seine Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Die Daten zeigen, dass Bernhard Auinger vor allem in den Stadtteilen gewinnen konnte, wo beim ersten Wahlgang der Anteil der ÖVP-Wähler relativ höher war. In jenen Stadtteilen, wo der Rückgang der Wahlbeteiligung im Verhältnis geringer war, gaben mehr Wähler ihre Stimme für Auinger ab. Die ersten Analysen zeigen überraschenderweise keinen Zusammenhang zwischen dem Abschneiden der beiden Kandidaten Auinger und Dankl in der Stichwahl und dem Stimmanteil der FPÖ in den jeweiligen Wahlsprengeln. Viele FPÖ Wähler dürften zu Haus geblieben sein.

SPÖ-Kandidat Auinger gewinnt 145 Wahlsprengel

Von den 154 Wahlsprengeln in der Stadt Salzburg gewinnt der zukünftige Bürgermeister 145. Bemerkenswert ist, dass es im Sprengel mit dem Wahllokal „Malteser Hospitaldienst“ einen Gleichstand an Stimmen zwischen den Kandidaten gibt. Beide haben dort exakt 91 Stimmen erreicht.

Nur einmal gab es ein besseres Stichwahlergebnis

Insgesamt ist das Ergebnis für den zukünftigen Bürgermeister der Stadt Salzburg das zweitbeste in der Historie. Nur einmal, im Jahr 2014, konnte Bürgermeister Heinz Schaden mit 68,9 Prozent der gültigen Stimmen eine Stichwahl höher gewinnen.

Zweithöchste Stichwahl-Beteiligung in der Landeshauptstadt

Heute haben 45,9 Prozent der Wahlberechtigten Salzburgerinnen und Salzburg ihre Stimme in der Landeshauptstadt abgegeben. Dies ist der zweithöchste Wert bei einer Stichwahl. Im Jahr 1999 gingen 50,9 Prozent zur Wahl und erstmals wurde damals Heinz Schaden zum Bürgermeister gewählt.

Quelle: Land Salzburg

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