Innsbruck: Startschuss für Campus Arzl

vonRedaktion International
JUNI 27, 2024

Foto: M. Freinhofer

Modernisierte Volksschule ist Vorzeigeprojekt für andere Stadtteile

(IKM) Rund um die Volksschule Arzl wird in den nächsten Jahren fleißig gebaut: Am Standort Framsweg 19 startet die Erweiterung und Großinstandsetzung der städtischen Bildungseinrichtung. Der Zubau deckt den Mehrbedarf an Raum und integriert die ausgelagerten Kindergartengruppen wieder in den Campus. Der feierliche Spatenstich fand am Donnerstag, 27. Juni 2024, im Beisein von Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr, IIG-Geschäftsführer Ing. Dr. Franz Danler sowie weiteren Projektbeteiligten statt.

Das Innsbrucker Architekturbüro von Mario Gasser gewann den Architekturwettbewerb für die Erweiterung. Die budgetierten Kosten belaufen sich auf rund 16,5 Millionen Euro, zusätzlich ist eine erweiterte begleitende Kontrolle, wie für umfassende Sanierungen üblich, mit Kosten in der Höhe von 180.000 Euro brutto vorgesehen. Es liegt ein Großteil der Ausschreibungsergebnisse vor. Derzeit geht man davon aus, dass die in den budgetierten Kosten enthaltene Kostentoleranz bei weitem nicht ausgeschöpft wird, es wird derzeit eine Unterschreitung der budgetierten Kosten von bis zu über zwei Millionen Euro prognostiziert. Das Projekt wurde durch den Zukauf von zwei Grundstücken westlich der Schule möglich, diese umfasst ca. 2.030 Quadratmeter Freifläche. Die Erweiterung vergrößert die Raumfläche von 1.300 auf 2.400 Quadratmeter. Etwa 400 Quadratmeter Nutzerflächen werden von der Schule an den Kindergarten abgetreten. Nach Fertigstellung können die beiden neu geschaffenen Kindergartengruppen, die bis dahin am Canisiusweg ihren Standort haben, in das räumlich erweiterte Haupthaus des Kindergartens am Campus übersiedeln. Das Vorhaben umfasst zudem einen Energieträgerwechsel von Gas auf Hackschnitzel/Pellets kombiniert mit einer Luftwärmepumpe, eine temporäre Containeranlage zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs während der Baumaßnahmen und eine Teilunterkellerung beim Neubau.

„Wir bündeln Kindergarten, Volksschule und Tagesbetreuung an einem einzigen Ort. Nach Pradl Ost, wo die Volkschule ebenfalls erneuert wurde, wird nun in Arzl dieses Campus-Konzept zum zweiten Mal für die Kinder bis zehn Jahre umgesetzt. In Arzl werden wir auch Platz schaffen für zwei neue Kindergruppen. Genau diese praktische Kombination von Kindergarten und Schule werden wir in der Zukunft auf andere Stadtteile ausrollen. Damit ist der Campus Arzl auch ein Vorzeigemodell für mehr dezentrale Lebensqualität. Ich freue mich ganz besonders über den Zubau, der, sobald er fertiggestellt ist, eine spürbare Vereinfachung für Eltern und Kinder mit sich bringt“, betont Bürgermeister Anzengruber.

Mehr Raum zum Entfalten

In der ersten Bauphase (2024/2025) erfolgt der Zubau in Holzhybridbauweise. Erdberührte Wände im Keller und das Stiegenhaus werden in Massivbauweise errichtet, die oberen Geschosse in Holzbauweise. Diese Bauweise wird bei städtischen Schulen im Erweiterungsbau erstmalig eingesetzt. Nach den Baumaßnahmen können zehn (bisher acht) Stammklassen untergebracht werden. Im Zubau entstehen Klassenräume, ein Erschließungsbereich, der Mittagstisch und die Lehrküche. Die Freiflächen des Schulhofes werden erweitert, neu gestaltet und zukünftig auch vom Kindergarten genutzt. Die Schule erhält einen neuen Haupteingang samt Vorplatz für Fahrräder und Scooter. Der Zubau wird als Passivhaus ausgeführt, mit zentraler Lüftungsanlage und PV-Anlage auf dem Dach.

„Mit der Erweiterung der Volksschule Arzl schaffen wir nicht nur mehr Raum für das Lernen und Entfalten der Kinder, sondern verbessern auch die Qualität unserer ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote erheblich. Besonders erfreulich ist, dass nach Abschluss der Bauarbeiten auch die ausgelagerten Kindergartengruppen wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren können. Zudem wird der Kindergarten von der Erweiterung profitieren, da zukünftig sechs statt vier Gruppen am Campus Arzl untergebracht werden können. Durch den westseitigen Grundstücksankauf wird sichergestellt, dass der Grünraum bestmöglich vergrößert wird und ein größerer Mittagstisch zur Verfügung steht, was den Alltag der Kinder und all jener, die im Campus mit den Kindern arbeiten, angenehmer gestaltet“, erklärt die für Bildung zuständige Vizebürgermeisterin Mayr.

Nachhaltiges Bauen

In den Jahren 2025/2026 wird das Bestandsgebäude modernisiert. Eine Aufzugsanlage im bestehenden Stiegenhaus ermöglicht die barrierefreie Erschließung. Das Gebäude erhält eine ökologische Fassadendämmung, neue Bodenbeläge, LED-Beleuchtung, Fenster mit Sonnenschutz und sanierte WC-Anlagen. Der neue Anbau ermöglicht einen unabhängigen Zugang zur Turnhalle, die vorwiegend abends und am Wochenende genutzt wird. Der bestehende Gaskessel wird durch eine Pellets-/Hackschnitzelanlage ersetzt, mit unterirdischem Lagerraum für den Brennstoff. Die zentrale elektrotechnische und haustechnische Versorgung wird im unterirdischen Anlageteil sichergestellt.

Zusätzliche Kindergartengruppen

Sobald der Zubau und die Großinstandsetzung abgeschlossen sind, können die Räumlichkeiten des jetzigen Tagesheimes für den Kindergartenbetrieb vorbereitet werden. Die konkreten Maßnahmen werden 2025 erarbeitet. Der Kindergarten wird künftig (voraussichtlich ab 2026) mit insgesamt sechs Gruppen am Standort geführt, die beiden derzeit ausgelagerten zwei Gruppen können wieder in den Campus eingegliedert werden. Mit der Erweiterung der Volksschule kann eine Umorganisation am Campus durchgeführt werden, die zusätzliche Flächen und Lerngruppen für Volksschule und Kindergarten ermöglicht.

„Die IIG setzt verstärkt auf Holzbau, deshalb werden das erste und zweite Obergeschoß in Holz ausgeführt. Im Zuge des Erweiterungsbaus und der umfangreichen Sanierung werden wir die städtischen Bildungseinrichtungen technisch auf den neuesten Stand bringen. Dazu gehören die Installation von LED-Beleuchtung, Sonnenschutz an allen Fenstern und ein Heizsystem, das Pellets und Hackschnitzel mit einer Luftwärmepumpe kombiniert. Zudem wird die bestehende Photovoltaikanlage um die Dachfläche des neuen Anbaus erweitert“, erläutert IIG-Geschäftsführer Danler die klimatechnischen Maßnahmen. MF

Quelle: Stadt Innsbruck

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