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DEZEMBER 01, 2021
Bremen (ots) - In der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle der Feuerwehr Bremen beginnt am 1. Dezember 2021 mit der Einführung der "Standardisierten Notrufabfrage" eine neue Zeitrechnung. Die jährlich rund 140.000 telefonischen Notrufe über die Nummer 112 bearbeiten die Fachleute in der Leitstelle auf Grundlage von international bewährten, softwaregestützten Algorithmen. Die Einsatzsachbearbeiter:innen leiten die Bürger:innen in den belastenden Situationen ruhig und gezielt durch den Notrufdialog.
Innensenator Ulrich Mäurer stellt anerkennend fest: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Feuerwehr Bremen haben meinen höchsten Respekt, dass sie dieses wichtige Projekt trotz der schwierigen Zeit, in der wir uns alle befinden, umsetzen konnten. Die Pandemie fordert die Feuerwehr und den Rettungsdienst täglich rund um die Uhr in ganz besonderem Maße." Bislang hat das System der "Strukturierten Notrufabfrage" in Bremen Anwendung gefunden, welches eher auf dem Prinzip der Empfehlungen für die Einsatzsachbearbeiter:innen beruhte. In der "Standardisierten Notrufabfrage" hingegen gibt es ganz konkrete Vorgaben für den Ablauf jedes Notruftelefonats.
Durch die Vielzahl von Notrufen, automatisierten Einsatzmeldungen - beispielsweise durch Brandmeldeanlagen - und durch die seit einigen Wochen verfügbare App-Variante "nora" besteht in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle ein sehr großer Handlungsdruck, die Hilfeersuchen und Gefahrenmeldungen sachgerecht und rechtssicher zu bearbeiten.
"Unsere Einsatzsachbearbeiter:innen führen bereits jetzt qualitativ sehr gute Notrufdialoge durch", erklärt Philipp Heßemer, Leiter der Feuerwehr Bremen. "Aber wir nutzen mit der standardisierten Notrufabfrage die Chance, diesen eminent wichtigen Kommunikationspunkt mit den Hilfesuchenden, noch weiter zu optimieren beziehungsweise die Qualität auch bei stetig steigenden Notrufzahlen zu erhalten."
Zum Einsatz kommt bei der neuen, standardisierten Notrufabfrage ein in 54 Ländern und rund 3.700 Leitstellen verwendetes Protokollsystem mit einer dazugehörigen Software. In der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Bremen wird mithilfe dieser Anwendungen ein Handeln auf Grundlage von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sichergestellt. Die Protokolle bieten neben den standardisierten Abfragemustern für alle denkbaren Notfallszenarien auch umfangreiche Hilfestellungen sowie medizinische Anleitungen zur Ersten Hilfe.
Für die Anrufer:innen selbst bedeutet die Einführung der "Standardisierten Notrufabfrage" nur, dass sie in der Leitung bleiben und auf die Fragen der Einsatzsachbearbeiter:innen in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle antworten müssen.
"Ich bin sehr beeindruckt davon, dass rund 60 Teilnehmende trotz unserer angespannten Personalsituation die mehrtägigen Qualifizierungskursen absolviert haben", betont Heßemer. "Zeitgleich läuft obendrein der Leitstellenumbau in der Feuer- und Rettungswache 1."
Die Einführung der "Standardisierten Notrufabfrage" erfolgt in Zusammenarbeit mit der Regionalleitstelle Osnabrück, der Integrierten Leitstelle Ems-Vechte in Meppen sowie der Großleitstelle Oldenburger Land, die sich bereits im Wirkbetrieb befinden. In diesem Kreis der Leitstellen erfolgt auch in Zukunft eine enge Abstimmung.
Quelle: Original-Content von: Feuerwehr Bremen, übermittelt durch news aktuell