Österreich: Sonderausstellung „Der Eugen hinter dem Prinzen – 300 Jahre Schloss Hof“

vonOTS
APRIL 08, 2025

Bis 2.11.2025 widmet sich die Ausstellung in thematischen Schwerpunkten vor allem den persönlichen Seiten des Prinzen Eugen

Am 7.4.2025 feierten rund 200 Gäste, darunter der Generalsekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft, Energie und Tourismus, Severin Gruber, Niederösterreichs Landtagspräsident Karl Wilfing und Andreas Zabadal, Bürgermeister von Engelhartstetten die Eröffnung der Sonderausstellung im Festsaal von Schloss Hof.

Kuratiert von Katrin Harter, Birgit Schmidt- Messner und Martin Mutschlechner (Schönbrunn Group), widmet sich die Schau dem 300-jährigen Bestehen von Schloss Hof und der vielschichtigen Persönlichkeit des Prinzen Eugen. 1725 erwarb Eugen von Savoyen-Carignan die ca. 40 Kilometer östlich von Wien gelegene Herrschaft Hof und begann das ursprüngliche Renaissance-Kastell zu einer barocken Schlossanlage umzugestalten.

Er schuf sich hier einen Ort, der keine Wünsche offen ließ. Das „Dreigestirn“– bestehend aus dem Schloss, dem großzügigen Terrassengarten und dem weitläufigen Gutshof – blieb bis heute in seiner Gesamtheit erhalten und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen im Osten Österreichs.

Anlässlich des 300-jährigen Bestehens von Schloss Hof zeigt die Schönbrunn Group eine große Sonderschau in der die vielen Facetten seines faszinierenden Lebens und sein kometenhafter Aufstieg zu einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Barockzeit aufbereitet werden. Neben der spannenden Lebensgeschichte und der damit verbundenen offiziellen Rolle des Prinzen wird auch sein Freundeskreis näher beleuchtet. Wer war der Privatmann Eugen? Mit welchen Personen stand er in engem Kontakt? Wo lagen die Interessen dieses „eher introvertierten“ Feldherrn und wie hat ihn seine Umgebung wahrgenommen?

Es werden hochkarätige Künstler, die der Prinz mit Aufträgen betraute, vorgestellt und die Besonderheiten seiner Bauwerke erläutert, allen voran Schloss Hof. Was waren die Beweggründe des Prinzen, sich einen derart repräsentativen Rückzugsort auf dem Land zu errichten?

Ein Raum stellt ein weiteres Jubiläum in den Mittelpunkt, denn: dreißig Jahre nach dem Ankauf von Schloss Hof durch Prinz Eugen – und damit vor genau 270 Jahren – erwarb Maria Theresia den Landsitz. Die von ihr beauftragten augenscheinlichen baulichen Veränderungen der Habsburger prägen bis heute das Erscheinungsbild von Schloss Hof und des in unmittelbarer Nähe gelegenen Schlosses Niederweiden.


Ausstellungsteil Schloss Hof – Eugen der Netzwerker und Sammler

Im Ausstellungsteil Schloss Hof werden die Hintergründe seines rasanten Aufstiegs als prägende Gestalt des österreichischen Barocks ebenso wie seine Funktion als einer der bedeutendsten Kunstmäzene seiner Zeit beleuchtet. Wie schaffte es der junge Eugen, der in eine aus dem italienischen Raum stammende Familie hineingeboren wurde und in Frankreich aufgewachsen war, innerhalb weniger Jahr eine so steile Karriere am Wiener Hof hinter sich zu bringen? Gleichzeitig zeigt die Sonderschau sein treffendes Gespür für hochkarätige Kunst und seine ansteckende Leidenschaft für Bücher und die Wissenschaft. In Streiflichtern werden die vielen Facetten dieses brillanten Netzwerkers und nahezu „manischen“ Sammlers, der Mittelpunkt eines elitären Freundes- und Künstlerkreises war, dargestellt.

Ausstellungsteil Schloss Niederweiden – Eugen der Bauherr und Visionär

Im barocken Baujuwel Schloss Niederweiden stehen die architektonischen Spitzenleistungen des Prinzen sowie sein feines Gespür für das Schöne im Fokus – sei es in der Gestaltung seiner Schlösser und Gärten oder bei seinen botanischen und zoologischen Sammlungen. Schloss Hof mit seiner spektakulären Gartenanlage – Eugens letztes großes Bauprojekt – wird als Ausdruck des adeligen Lifestyles und Lebensgefühls der Epoche eingehender vorgestellt. Die prachtvolle Innenausstattung seiner Schlösser spiegelt nicht nur den exquisiten Geschmack des Prinzen wider, sondern gibt auch faszinierende Einblicke in die luxuriöse Lebenswelt des Barockadels. Vergoldete Stuckdecken, erlesene Wandbespannungen, kunstvolle Möbelstücke und Accessoires zeugen von der Eleganz und den hohen Ansprüchen des kunstsinnigen Bauherrn. Weitere Themen sind die außergewöhnlichen Pflanzen- und Tiersammlungen des Prinzen, der stets nach neuen Exemplaren Ausschau hielt.


ZITATEBOX

Klaus Panholzer, CEO/Geschäftsführer Schönbrunn Group:Mit der Ausstellung Der Eugen hinter dem Prinzen – 300 Jahre Schloss Hof“ würdigen wir nicht nur eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der europäischen Geschichte, sondern auch ein einzigartiges barockes Gesamtkunstwerk. Prinz Eugen von Savoyen prägte Schloss Hof nachhaltig – als visionärer Bauherr, kunstsinniger Mäzen und bedeutender Stratege seiner Zeit. Sein Erbe ist bis heute spürbar und macht Schloss Hof zu einem besonderen Ort der Kultur und Geschichte. Die Ausstellung lädt dazu ein, Prinz Eugen neu zu entdecken und die beeindruckende 300-jährige Geschichte dieses prachtvollen Anwesens zu erleben“.

Severin Gruber, Generalsekretär, Bundesministerium für Wirtschaft, Energie, Tourismus:Das 300-jährige Jubiläum von Schloss Hof betont die kulturelle Bedeutung dieser historischen Liegenschaft. Sie ist nicht nur ein Symbol für unsere Geschichte, sondern auch ein wertvoller Bestandteil unserer Identität und stärkt nachhaltig unseren Wirtschaftsstandort. Die prachtvolle Barockanlage dient heute als Erholungs- und Ausflugsziel für Familien sowie kulturinteressierte Gäste aus Österreich, der Slowakei und Ungarn. Durch gezielte Maßnahmen wie diese Sonderausstellung können historische Stätten als Zentren der Kultur und Bildung für zukünftige Generationen bewahrt werden.

Karl Wilfing, Landtagspräsident Niederösterreich :Prinz Eugen von Savoyen ist zwar vor allem für seine militärischen Erfolge wie die Eroberung Belgrads bekannt, aber sein Wirken geht weiter darüber hinaus. Er gilt als ein wichtiger Förderer von Kunst und Wissenschaften seiner Zeit und von diesem Wirken profitieren wir heute noch: Mit Schloss Hof und dem Belvedere ließ er zwei der bedeutendsten Barockbauten Österreichs errichten und seine Büchersammlung gehört zu den „Schätzen“ der Nationalbibliothek. Mit der Ausstellung „Der Eugen hinter dem Prinzen“ bekommen die Besucherinnen und Besucher einen guten Einblick auf diese nachhaltige Seite des „edlen Ritters"“.

Katrin Harter, Kuratorin Schönbrunn Group:
Der Prinz als Sammler - „Diese unermüdliche Begeisterung und der Eifer, mit dem Eugen seinem ausgeprägten Sammlertrieb nachging, waren außergewöhnlich. Mithilfe seiner über ganz Europa verstreuten Kontakte gelangte er an kostbarste Bücher und Grafiken, aber auch an die damals sonderbarsten Tiere und Pflanzen. Gut vorstellbar, dass er mit fast kindlicher Freude seine Neuerwerbungen betrachtete und seinen Freunden präsentierte.“

Schloss Hof der Rückzugsort des Prinzen - Schloss Hof war wohl der – wie wir heute sagen würden – ideale Urlaubsort für den Prinzen, wo er Sorgen und so manche Kränkung vergessen konnte und sich einfach der Schönheit des Lebens hingeben konnte. Und diesen besonderen „spirit“ erfasst auch heute noch jeden Gast auf Schloss Hof.“


Birgit Schmidt-Messner, Kuratorin Schönbrunn Group:
Der Lifestyle eines Prinzen - „Prinz Eugens außergewöhnlicher Geschmack führte zu Interieurs, die mit kostbaren Möbeln, exquisiten Stoffen und luxuriösen Kunstgegenständen dekoriert waren. Damit hielt bislang seltener Prunk Einzug und prägte die Epoche des Barocks in Wien.“

Martin Mutschlechner, Kurator Schönbrunn Group:
Eugen als barocker „self made man“ - “Oft erzählt wird die Geschichte, dass der junge Prinz als mittelloser Flüchtling in Wien eintraf. Eugen hatte jedoch einen entscheidenden Startvorteil: In seinem Stammbaum fanden sich die Namen der großen Herrscherhäuser, er konnte sogar auf einige habsburgische Ahnen zurückblicken. Dieses „Kapital“ der hochadeligen Herkunft, gepaart mit tatsächlichem Talent und persönlichem Engagement, stellte eine ideale Kombination dar, um in der Barockzeit die Karriereleiter rasch zu erklimmen”.

Eugen als barocker „Multifunktionär“ - “Prinz Eugen ist im heutigen historischen Bewusstsein vor allem als Feldherr verankert. Als Mitglied der wichtigsten Gremien der Entscheidungsfindung bestimmte er aber auch maßgeblich die habsburgische Außenpolitik. Eugens Karriere erstreckte sich über die Regentschaft dreier Kaiser. Über alle Thronwechsel hinweg war er eine prägende Gestalt, er hatte aber auch viele Gegner”.

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitbroschüre, die im Shop erhältlich ist.


Ausstellungsort:
„Der Eugen hinter dem Prinzen“: Schloss Hof (2294 Schloßhof 1), Schloss Niederweiden (2292 Niederweiden 1) www.schlosshof.at

Ausstellungsdauer:
15.3. bis 2. 11.2025

Öffnungszeiten:
Täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr

Kurator:innen:
Katrin Harter, Martin Mutschlechner, Birgit Schmidt-Messner

Projektleitung und Koordination:
Katrin Harter


Ort: Schloss Hof, 2294 Schloßhof 1

Öffnungszeiten: Täglich, 10:00 bis 18:00 Uhr
Eintritt Schloss Hof inklusive Schloss Niederweiden: Erwachsene ? 24/ Kinder (6–18 Jahre) ? 13,50, Kinder unter 6 Jahren gratis / Familien (2 Erwachsene + max. 3 Kinder) ? 61,50 Aufpreis Führungen: Erwachsene ? 5,00., Kinder ? 3,50. Aufpreis Spezialführungen: Erwachsene ? 10,00, Tickets auch online unter www.imperialtickets.com erwerbbar. Preise gültig von 15.März 2025 - 2.November 2025

Quelle: OTS

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