vonRedaktion International
OKTOBER 14, 2024
Das eigene Zuhause ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf und der Schutz vor Kälte, Regen und anderen Umwelteinflüssen. Und sogar das ist in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit. Diesen Fakt wollen wir an dieser Stelle – mit Respekt und Wertschätzung für die Menschen, deren Wohn- und Lebenssituation, eine andere ist - ausklammern und gehen vom besten Fall, nämlich den, dass wir eine Wohnung oder ein Haus unser Eigen nennen, aus.
Jeder Mensch verknüpft auf seine Art und Weise die Bezeichnung „Zuhause“ mit einem Gefühl von Sicherheit, Heimat und vermutlich auch einem Wohlgefühl. Ein sicherer Hafen, in den man gerne heimkehrt, sich ausruht und sich in einem geschützten Bereich befindet.
Eine Selbstverständlichkeit ist es daher auch, sein zu Hause schützen zu wollen. Vor negativen Einflüssen und Energien, genauso wie vor Eindringlingen, die ungefragt und zu Unrecht die Wohnung oder das Haus betreten, schadhaft hinterlassen und Diebstähle begehen. Oftmals ist es nicht der Diebstahl bestimmter Gegenstände, der die Menschen, die bereits von einem Einbruch betroffen waren, sprachlos und verzweifelt zurücklässt. Es ist der emotionale Schaden, der entsteht, wenn ein Mensch mit der Absicht, uns Schaden zuzufügen, in unseren sicheren Hafen, unser Zuhause eindringt. Die Narben einer solchen Erfahrung heilen nur sehr langsam und viele Betroffene haben noch Jahre später mit den traumatischen Folgen eines erlebten Einbruchs in ihrem Zuhause zu kämpfen. „Ein Einbruch ist ein Eindringen in die tiefste Privatsphäre und hinterlässt Spuren“.
Die Folgen eines Einbruchs sind noch lange zu spüren, und die Opfer benötigen viel Zeit, um das erlebte Trauma zu verarbeiten. Einige betroffene Menschen berichten auch, dass sie die Wohnung, das Haus verlassen mussten. Obwohl alle Spuren des Einbruchs beseitigt, alle technischen Möglichkeiten zum Schutz der Liegenschaft ausgeschöpft wurden, konnten die Menschen nicht bleiben. Das beklemmende Gefühl, zu wissen, dass eine oder gar mehrere Personen exakt in diesen Wänden ihr Unwesen getrieben haben, macht es für viele Menschen zur Unmöglichkeit, im vormals geliebten Zuhause wohnen zu bleiben. „Mich hat der Gedanke fertig gemacht, dass im selben Raum, in dem ich mich ins Bett lege, ein Buch lese oder fernsehe, in dem ich mich geborgen und sicher gefühlt habe, Einbrecher waren und mich bestohlen haben. Es fühlte sich wie ein Eindringen in meine Seele an, und dieses Gefühl habe ich nicht mehr ausgehalten. Ich bin wenige Monate nach dem Ereignis ausgezogen. Mittlerweile geht es mir besser, aber ich habe jemanden beauftragt, meine neue Wohnung einbruchsicher zu machen“, erzählt Brigitte S.** Sie wurde 2022 Opfer eines Einbruchs. Zum Zeitpunkt des Verbrechens war sie nicht in der Wohnung und entdeckte den Einbruch abends beim Nachhausekommen. „Ich fand es schlimm, dass mein Schmuck weg war – vor allem auch die Ohrringe meiner Großmutter. Aber viel schlimmer war das Gefühl, dass mir jemand etwas Böses wollte und in meine Wohnung, meine Privatsphäre eingedrungen ist. Bei den Ermittlungen der Polizei, die rasch vor Ort waren, konnte ich kaum in der Wohnung bleiben. Es war schrecklich“, erzählt Brigitte S. weiter.
Doch wie kann man einem Einbruch bestmöglich entgegenwirken? Die Möglichkeiten verschiedener Sicherheitsmaßnahmen sind in den vergangenen Jahren um ein Vielfaches ausgebaut worden und das Spektrum im Bereich der Sicherheitstechnik für Eigenheime ist sehr breit geworden – glücklicherweise, denn auch die Einbruchstechniken und die Taktik, der Einbrecher folgen, hat sich verändert. Nicht die Einbrüche in der Nacht sind die, die häufig vorkommen, sondern die Tages- und Dämmerungseinbrüche.
Die Anzeigen aufgrund von Einbruchsdiebstählen stiegen im Jahr 2023 auf 58.897 Anzeigen, ein Plus von 19,7 Prozent. Davon wurden 7.647 Anzeigen (2022: 6.058) wegen Einbruchs in einen Wohnraum (Wohnhäuser und Wohnungen) erstattet. In den vergangenen zehn Jahren kann ein kontinuierlicher Rückgang bei Einbruchsdiebstählen in Wohnräumen beobachtet werden: Gab es 2014 noch 17.110 Anzeigen, so haben sich die Anzeigen bis 2023 mehr als halbiert. Bereits seit Jahren setzt die Polizei besonders gegen den Dämmerungseinbruch auf verstärkte Analyse- und Ermittlungsarbeit, umfassende Einsatzkonzepte und aktive Präventionsmaßnahmen, deren Erfolg sich in der Statistik widerspiegelt.*** Hierzu gibt es klare Empfehlungen seitens des Bundeskriminalamtes:***
Im Falle eines Neubaus raten Experten jedenfalls dazu, sich bereits im Vorfeld von Fachleuten für Sicherheitstechnik beraten zu lassen. So besteht die Möglichkeit, die notwendigen Maßnahmen zur Absicherung des Hauses oder der Wohnung schon im Rahmen der Gesamtplanung zu berücksichtigen. Planen Sie die Errichtung eines Safes oder Tresors, sollte dies unbedingt zu Beginn der Planungsarbeiten bekannt sein, denn die Mauerbeschaffenheit muss auf die Schwere des gewünschten Modells abgestimmt und der optimale Platz ausgewählt werden.
„Wir raten jedem, der sich für den Bau eines Hauses entscheidet, sich eingehend bezüglich Sicherheitstechnik beraten zu lassen. Welches Schließsystem ist für mich das richtige? Entscheide ich mich für eine Alarmanlage? Wenn ja, welche Arten gibt es? Möchte ich ein modernes Smart-Home, oder setze ich vorwiegend auf physische Absicherungsmaßnahmen? Wie soll meine Haustüre beschaffen sein? Eine Vielzahl von Fragen stehen in Bezug auf die Sicherheitstechnik im Raum und in jedem Fall empfehlen wir die Erarbeitung langfristiger Maßnahmen zur Sicherung des Eigenheims“, rät Sicherheitstechniker Avner Babaev aus Wien.
Schlussfolgernd muss gesagt sein, dass Einbrüche nicht nur eine Bedrohung für Hab und Gut darstellen, sondern uns auch in eine emotional äußerst prekäre Situation bringen und uns langfristigen Schaden zufügen können. Das Gefühl von Sicherheit im eigenen Zuhause wird angegriffen. Um dem vorzubeugen, haben wir eine Vielzahl an Präventionsmaßnahmen, die umsetzbar sind und so ein sicheres Umfeld geschaffen werden kann.
Quellenangaben:
**Der Name wurde vom Verfasser geändert, um die Anonymität der betroffenen Person zu gewährleisten.
***Polizeiliche Kriminalstatistik 2023, Bundesministerium für Inneres