vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 11, 2025
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
Mehr Erstberatungen und Privatinsolvenzen / Land Salzburg baut niederschwelliges Angebot weiter aus
(LK) Es ist oft ein schleichender Prozess und beginnt mit ein paar unbezahlten Rechnungen. Doch es kann schnell gehen und Betroffene stehen vor dem finanziellen Nichts. Die Schuldenberatung Salzburg hilft jährlich mehr als tausenden Klientinnen und Klienten im Bundesland, wieder Ordnung in ihre Finanzen zu bringen. 2024 haben die Experten vor allem im Pongau und Lungau einen deutlichen Anstieg der Beratungen verzeichnet.
Die Schuldenberatung verzeichnete 2024 einen starker Anstieg im Pongau und Lungau. Das Land Salzburg baut das niederschwelliges Angebot weiter aus. Im Archivbild: LR Christian Pewny mit GF Peter Niederreiter.
1.052 Erstkontakte, 3.779 stattgefundene Beratungen und 1.158 abgeschlossene Beratungsfälle. Die Schuldenberatung Salzburg hatte 2024 ein intensives Arbeitsjahr. Das 18-köpfige Team rund um Leiter Peter Niederreiter hat im vergangenen Jahr durch Ausgleiche, Abschlagszahlungen sowie gerichtliche Zahlungspläne Nachlässe in der Höhe von rund 13,7 Millionen Euro für ihre Klientinnen und Klienten im Bundesland erreicht. Die regionalen Zahlen der Beratungen 2024 im Überblick:
Pewny: „Niederschwelliges Beratungsangebot.“
Für Landesrat Christian Pewny steht fest: „Die Schuldenberatung ist ein ganz wichtiges und vor allem niederschwelliges Beratungsangebot. Jeder und jede mit finanziellen Problemen kann sich an die Expertinnen und Experten in der Landeshauptstadt sowie in den Außenstellen in St. Johann und Zell am See wenden. Dabei geht das Team auf jeden einzelnen Fall ein und erstellt individuelle Pläne. Wer mit den privaten Finanzen nicht mehr klar kommt, bekommt hier die nötige Hilfe und Unterstützung. Ich appelliere an alle Betroffenen, dieses Angebot wahrzunehmen“. Das Land Salzburg unterstützt die Schuldenberatung Salzburg 2025 mit rund 1,5 Millionen Euro.
Niederreiter: „Es kann jeden treffen.“
Der gebürtige Pongauer Peter Niederreiter arbeitet seit mittlerweile rund 32 Jahren bei der Schuldenberatung, seit rund einem Vierteljahrhundert ist er deren Geschäftsführer: „Es gibt keinen typischen Schuldner, es kann jeden und jede treffen. Besonders gefährdet sind jedoch Personen mit niedriger Schulausbildung – beispielsweise Lehrabbrecher oder Hilfsarbeiter – wir hatten aber auch schon Universitätsprofessoren als Klienten bei uns. Eines haben aber alle Betroffenen gemein: Ein Bruch in der Biografie, etwa Scheidung, Verlust eines engen Angehörigen oder auch eine Krankheit“, schildert der Experte.
Große Nachfrage
2024 hat das Land Salzburg den jährlichen Zuschuss für die Schuldenberatung Salzburg auf 1,4 Millionen Euro erhöht. „Damit konnten wir nach 15 Jahren eine zusätzliche Beratungskraft für die Stadt Salzburg einstellen. Und das haben wir auch dringend benötigt, denn die Anfragen sind mit der Inflation gestiegen und vergangenes Jahr wurde das hohe Niveau gehalten. So hatten wir 2024 fast 2.200 Folgeberatungen, seit 2021 ein Plus von 25 Prozent. Das Land Salzburg nimmt das Thema sehr ernst und unterstützt uns bestens“, so Peter Niederreiter.
Mehr Service für Betroffene
2024 konnte die Schuldenberatung durch die Finanzierung des Landes das Service für Betroffene weiter ausbauen. „Beispielsweise konnten wir die telefonische Erreichbarkeit jetzt auch nachmittags sicherstellen. Und es wurde ein täglicher Journaldienst eingeführt. Man kann jetzt immer direkt mit einem Berater oder Beraterin sprechen. Das ist wichtig, da die Klientinnen und Klienten so inhaltliche Fragen stellen und wir schnelle Hilfe leisten können“, betont der Experte.
Mehr dazu
Quelle: Land Salzburg