vonRedaktion International
APRIL 10, 2025
380 kV-Leitung bereits in Betrieb / Mehr Versorgungssicherheit / Alte Masten und Leitungen werden recycelt
(LK) Sechseinhalb Jahre dauerte das UVP-Verfahren, vier Jahre wird bereits gebaut, jetzt geht das Projekt 380kV-Leitung der Austrian Power Grid (APG) von Elixhausen bis Kaprun ins Finale. Die neue Leitung ist bereits in Betrieb, jetzt geht es an den Abbau der Masten, die nicht mehr nötig sind. Unter dem Strich werden nach den letzten Arbeiten bis 2026 in Salzburg eindrucksvolle 229 Masten und 65 Kilometer Stromleitungen weniger als vorher stehen. Und die regionale sowie überregionale Versorgungssicherheit steigt durch mehr und moderne Umspannwerke.
Jeder Schritt, jeder Handgriff, jede Bewegung sitzt, wenn sich Lukas und David in 25 Meter Höhe an den Masten der 110-kV-Leitung in Bruck bewegen. Sie gehören zu dem Trupp, der in diesen Wochen die alten Masten und Leitungen im gesamten Bundesland abbauen und sind voll auf ihre Arbeit fokussiert. Ihre Arbeit und natürlich jene der zahlreichen anderen Spezialisten wird noch bis 2026 dauern, denn Salzburg wird in den kommenden Monaten fast 700 alte Masten los. Vor allem hier in Bruck eine umfangreiche Mission.
Bürgermeisterin: „Froh, dass der Wirrwarr verschwindet.“
Meistens „verschwinden“ die Masten und Leitungen, wie hier in Bruck an der Großglocknerstraße am Talboden. Möglich macht die Beseitigung des „Wirrwarrs“ die Inbetriebnahme der neuen 380-kV-Leitung von Elixhausen bis nach Kaprun. „Wir in Bruck sehen das sehr positiv. 110 kV- und 220-kV-Leitungen kommen bei uns weg, die Rückmeldungen aus der Bevölkerung dazu sind sehr positiv. Insgesamt werden wir 74 Masten und 19 Kilometer an Leitungen los. Als die ersten Arbeiten dafür begonnen haben, waren wir erleichtert“, so Bürgermeisterin Barbara Huber.
678 Masten werden abgebaut
Der Abbau der alten Strominfrastruktur war von Anfang an ein wichtiger Aspekt der neuen 380kV-Leitung, die jetzt im Endausbau von St. Peter im Hart (OÖ) bis nach Kaprun reicht. Kurz: 449 Masten und 128 Kilometer wurden neu gebaut – inklusive 220-kV-Seitenarm von St. Johann nach Wagrain – und im Gegenzug werden 678 Masten demontiert und 193 Kilometer abgebaut. „Unter dem Strich sind es dann in Salzburg 229 Masten und 65 Leitungskilometer weniger. Dazu kommen neue und modernisierte Umspannwerke, die die Versorgungssicherheit mit Energie massiv erhöhen“, erklärt der Projektleiter der APG für die Salzburgleitung Herbert Auer.
Masten teilweise aus Nachkriegsjahren
Gerald Isola ist Projektleiter der Salzburgleitung von der Firma EQOS Energie, die auch einen Sitz in Mittersill hat. Er betont: „Die Masten zum Beispiel hier in Bruck sind teils aus der Nachkriegszeit, also aus den 1950er-Jahren. Wenn wir mit dem Abbau fertig sind, dann hinterlassen wir alles so, wie es früher war, auch die Fundamente kommen weg. Die neue 380 kv-Leitung verläuft ja möglichst weit von den Siedlungen entfernt und die alten Stromverbindungen am Talboden verschwinden. Das ist für die meisten Orte und Gemeinden ein großer Vorteil.“
Kabel und Masten werden recycelt
Der wertvolle Rohstoff, also der Stahl der Masten und das Aluminium der Leitungen, werden recycelt. „Je nachdem ob es sich um eine 110 kV oder um eine 220 kV-Leitung handelt, sprechen wir von 20 bis zu 40 Tonnen Stahl pro Mast. Da kommen enorme Mengen an Rohstoff zusammen, die in der VOEST wieder verwertet werden. Und das Aluminium der Kabel ist natürlich auch sehr gefragt“, erklärt APG-Projektleiter Herbert Auer.
Das Finale des Mega-Projektes
So wie beim Abbau der alten Strom-Infrastruktur alles Hand in Hand geht, so musste es auch in den vergangen vier Jahren bei der Errichtung der neuen 380 kV-Leitung gehen. Zum eine Milliarde Euro starken Projekt gehört aber eben auch der Abbau der nun überflüssigen Infrastruktur, der voraussichtlich Ende 2026 abgeschlossen sein wird.
Eckpunkte zur 380 kV-Leitung in Salzburg
Quelle: Land Salzburg