Salzburg: Salzburg setzt der Flächenverschwendung ein Ende

vonRedaktion Salzburg
APRIL 17, 2021

Foto: Land Salzburg

Foto: Land Salzburg/Neumayr/Leo

Beitritt zum Bodenbündnis unterzeichnet

(LK) In Österreich werden alle zehn Jahre Grünflächen von der Größe Wiens verbaut. Dieser Verbrauch ist Landesrat Josef Schwaiger ein Dorn im Auge, er steuert vehement gegen diese Entwicklung an. Neueste Maßnahme: Salzburg tritt dem Bodenbündnis bei, einem Zusammenschluss europäischer Gemeinden und Städte unter dem Dach des Vereins European Land and Soil Alliance (ELSA) zur Eindämmung der rasant fortschreitenden Bodenverschwendung. Kürzlich wurden die Unterschriften unter die Vereinbarung gesetzt.

„Als Landesrat für Land- und Forstwirtschaft sowie Raumordnung ist es mir ein großes Anliegen, dass das Land hier eine Vorbildfunktion übernimmt“, so Agrarlandesrat Josef Schwaiger, und er ergänzt: „Der Schutz der Böden ist eine weit über diese Bereiche hinausgehende Herausforderung. Mit der Reduktion des Verbrauchs sichern wir unsere Lebensgrundlage. Und den Gemeinden ist wichtig, die einheimische Bevölkerung im Ort zu halten und einer Zersiedelung vorzubeugen.“ Offiziell beigetreten ist das Land Anfang dieses Jahres.

Bodenverbrauch in Salzburg rückläufig

Mit knapp 37 Hektar im Jahr 2020 wurde der mit Abstand niedrigste Wert an Baulandwidmungen im Land Salzburg in den vergangenen zehn Jahren erreicht. Der Durchschnitt zwischen 2010 und 2019 liegt bei 71,35 Hektar. „Seit meinem Amtsantritt 2018 haben wir stark rückläufige Widmungszahlen“, so Schwaiger. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 36,9 Hektar Bauland mit 263 Teilabänderungen aufsichtsbehördlich gewidmet. 26,2 Hektar beziehungsweise 183 Widmungen betrafen Wohnbauland, 80 Widmungen Betriebsbauland mit in Summe 10,7 Hektar. Das sind nur knapp mehr als die Hälfte des Bodenverbrauchs des Jahres 2017 (70,6 Hektar) und sogar weniger als ein Drittel des Rekordjahres 2013 (111,9 Hektar). „Eine intensive Zusammenarbeit mit den Gemeinden auf Augenhöhe und ohne erhobenen Zeigefinger“ ist für den Landesrat der Schlüssel dazu.

Weiterer Schritt zum Boden-Sparen

Der Beitritt zum Bündnis ist ein formeller Akt und wichtiger Schritt, noch mehr zu tun. Denn das Land Salzburg setzt bereits jetzt konkrete Maßnahmen: zum Beispiel mit dem Bodenschutzgesetz, der Bodenfunktionsbewertung und mit Bewusstseinsschaffung bei Fortbildungen für Lehrkräfte und Schulveranstaltungen. Weiters unterstützt das Land Gemeinden, Baufirmen und Private bei Behördenverfahren und erstellt Merkblätter mit Tipps für einen sachgemäßen Umgang mit Flächen bei Bauvorhaben. Als Mitglied wird Salzburg die bereits bestehenden Kurse und Workshops des Bündnisses auch für Interessierte im Bundesland unterstützen.

Musterbeispiel Winklhof

Vorzeige-Beispiele gibt es auch, zum Beispiel an der Landwirtschaftsschule Winklhof: Die Gebäude des bisherigen Pferdebetriebs Wiesenhof werden abgetragen und zu Grünland rekultiviert. „Damit setzen wir ein Zeichen und geben ein gutes Beispiel, wie man vorbildlich mit Grund und Boden umgehen kann“, so Schwaiger.

Bodenschutz als Herzensangelegenheit

Landesrat Schwaigers Ziele sind noch ehrgeiziger: „Das Thema Bodenschutz ist in der Bevölkerung angekommen. Es braucht aber noch mehr Bewusstseinsbildung für ein breiteres Verständnis dafür sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik.“ Schwaiger erwartet sich einen Impuls für Städte und Gemeinden, sich der Plattform anzuschließen und die Angebote des Bündnisses zu nutzen.

Salzburg, Seeham und Koppl schon dabei

Bisher treten die Länder Oberösterreich und Niederösterreich als assoziierte Mitglieder auf. Das heißt, sie unterstützen die Mitglieder, insbesondere die Gemeinden in ihren Ländern, bei Initiativen. Die Stadt Salzburg, Seeham und Koppl sowie der Geopark Erz der Alpen sind dem Bündnis bereits beigetreten.

Europaweit gegen Flächenverbrauch

Der Verein ELSA – European Land and Soil Alliance ist ein Zusammenschluss europäischer Städte, Kreise und Gemeinden und besteht seit 2002. Ziele sind Information der Öffentlichkeit, Trendwende im Flächenverbrauch, Organisation und Zusammenarbeit von Initiativen sowie mit der EU-Kommission und anderen Institutionen der EU.

Quelle: Land Salzburg

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