vonRedaktion Salzburg
APRIL 08, 2025
Antrag bei Agrarreferentenkonferenz einstimmig angenommen / EU-Renaturierungsverordnung wird weiter umgesetzt
(LK) Unter Vorsitzführung von Landesrat Josef Schwaiger fand gestern in Wien die Landesagrarreferentenkonferenz statt. Einer der Hauptpunkte: Salzburg hat einen Antrag zur Entbürokratisierung der österreichischen Landwirte eingebracht. Ziel ist es die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union in Zukunft einfacher zu gestalten.
Salzburg drückt bei Entbürokratisierung der Landwirtschaft aufs Tempo LR Josef Schwaiger mit BM Norbert Totschnig und StS Ulrike Königsberger-Ludwig bei der Sitzung der Agrarreferenten in Wien.
Die Förderleitlinien der Europäischen Agrarpolitik (GAP) werden in der Regel auf sieben Jahre beschlossen. 2027 startet die nächste Periode. „Wir sind daher jetzt gefordert, den bürokratischen Aufwand für die Bäuerinnen und Bauern sowie die Verwaltung ab 2027 zu reduzieren. Ganz im Sinne von ,Weniger ist mehr‘ wird jetzt geprüft, welche Entbürokratisierungs-Möglichkeiten es für die künftige GAP-Periode gibt. Es freut mich, dass unsere Salzburger Initiative einstimmig angenommen wurde“, betont Landesrat Josef Schwaiger.
Mammutaufgabe Renaturierung
Seit Anfang April ist der Klima- und Umweltschutz im Landwirtschaftsministerium eingebettet. Somit liegt die Koordinierung der EU-Verordnung „Wiederherstellung der Natur“, also die Renaturierung, bei Minister Norbert Totschnig. „In einem ersten Schritt wird jetzt der nationale Wiederherstellungsplan erstellt. Dies ist mit viel Arbeit und Verantwortung verbunden, aber alle Betroffenen ziehen an einem Strang. Alle Bundesländer haben gemeinsam bekräftigt, ein für die Landwirtschaft tragbares Ergebnis Zustandebringen zu wollen. Verschlechterungen sind nicht akzeptabel, daher müssen wir eng zusammenarbeiten“, betont Landesrat Josef Schwaiger.
Zusammenarbeit gegen Maul- und Klauenseuche
Einigkeit herrschte in Wien auch darüber, dass die hoch ansteckende Maul- und Klauenseuche nicht regional, sondern überregional eingedämmt werden muss und vor allem Ansteckungen in Österreich vermieden werden müssen. Derzeit gibt es hier noch keine Fälle. Die wichtigsten Eckpunkte, um die Einschleppung nach Österreich zu vermeiden:
Vorsichtsmaßnahmen am Hof
Auch wenn das Virus für den Menschen ungefährlich ist, sind die Auswirkungen auf landwirtschaftliche Betriebe und die Region für einen längeren Zeitraum enorm. „Umso wichtiger ist es, die Einschleppung dieser gefährlichen Krankheit zu verhindern und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen schon jetzt zu beachten“, sagt Landesveterinärdirektor Peter Schiefer. Landwirte setzen aktuell Biosicherheitsmaßnahmen auf Betrieben um. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, die Hygienemaßnahmen am Betrieb durchzuführen. Wichtig ist, dass nur mehr jene den Stall betreten, die dort arbeiten müssen. Fremden Personen sollte betriebseigene Stallkleidung zur Verfügung gestellt werden.
Besondere Vorsicht in der Ferienzeit
Der Zugang von betriebsfremden Personen zu den Tieren, die die Krankheit bekommen können, sollte daher auf das Notwendige minimiert werden. Wenn dies nicht gänzlich verhindert werden kann, sollen unbedingt Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen eingehalten werden. Empfohlen wird jedenfalls gründliches Händewaschen, ein Desinfizieren der Hände, betriebseigene Stallkleidung und Zutritt nur über eine Desinfektionswanne. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Personen aus Ausbruchsgebieten auf den Hof kommen.
Kein Import tierischer Rohprodukte
Großes Risiko bergen auch rohe Milch und Frischfleisch aus Seuchengebieten in sich. Es ist wichtig, dass keine solchen Produkte eingeführt und mitgebracht werden. Die Mitnahme von vor allem Rohmilch und frischem Fleisch aus Ungarn und der Slowakei ist aktuell gesetzlich verboten und wird auch an den Grenzübergängen kontrolliert.
Große Vorsicht bei Reisen in MKS-Zonen
Angesichts der bevorstehenden Ferienzeit wird darauf hingewiesen, dass eine Übertragung des Virus nicht nur von Tier zu Tier erfolgen kann, sondern auch über verseuchtes Material. Vor allem für Landwirte ist es daher wichtig, keinen Kontakt mit möglicherweise infizierten Betrieben in MKS-Sperrzonen im Ausland zu haben.
Vorschau: Agrarlandesräte Ende Juni in Salzburg
Von 26. bis 27. Juni 2025 findet in Salzburg eine zweitägige Agrarreferentenkonferenz statt. Minister Norbert Totschnig sowie die Landesräte aus den anderen acht anderen Bundesländern werden nach Seeham und Eugendorf im Flachgau kommen.
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Quelle: Land Salzburg