Österreich: Runder Tisch mit US-Botschafter Christopher Hill

vonOTS
DEZEMBER 14, 2022

Foto: Lansky, Ganzger, Goeth, Frankl & Partner/APA-Fotoservice/Tanzer

Politischen Herausforderungen und wirtschaftlichen Chancen in der Westbalkanregion.

Am Montag, den 12. Dezember 2022, hat die internationale Wirtschaftskanzlei Lansky, Ganzger, Goeth, Frankl + partner (LGP) einen exklusiven runden Tisch mit führenden Vertretern aus Politik, Diplomatie und Wirtschaft zu den aktuellen Chancen und Herausforderungen der bewegten Westbalkanregion ausgerichtet.

LGP, seit Jahren stark in der Region vertreten, konnte Christopher Hill, den hochdekorierten US-Botschafter in Belgrad und früheren Co-Verhandler des Dayton-Vertrages zur Beendigung des Bosnienkrieges sowie ehemaligen Teil des Troika-Verhandlungsteams zur Kosovokrise für einen höchst informativen Vortrag vor ausgesuchtem Publikum gewinnen.

Botschafter Hill war ebenfalls stellvertretender Staatssekretär in State Department sowie Botschafter in Nordmazedonien, Polen, Korea und dem Irak und hielt Professuren in prestigeträchtigen Universitäten, wie etwa zuletzt an der School of International and Public Affairs der Columbia University, bevor ihn US-Präsident Joe Biden im Oktober 2021 zum Botschafter in der Republik Serbien ernannte.

In seinen einführenden Worten ging Kanzleigründer und Managing Partner Dr. Gabriel Lansky auf die geopolitischen Gegebenheiten am Westbalkan ein und konstatierte, dass die Region weder seiner Geschichte noch seiner Geografie entkommen könne: Einerseits fungierte er stets als wichtiger Knotenpunkt für internationalen Handel und Austausch, andererseits lag der Westbalkan aber auch stets im umkämpften Grenzbereich der Einflusssphären großer Weltmächte. Heute ringen insbesondere die EU und die USA mit Russland, China, der Türkei und den Golfstaaten um wirtschaftlichen und politischen Einfluss in dieser strategisch günstig gelegenen Region, so Lansky.

Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Lansky gab die Leiterin der volkswirtschaftlichen Hauptabteilung der Österreichischen Nationalbank einen Überblick zu wirtschaftlichen Entwicklungen und Aussichten der Westbalkanstaaten, in denen sich erfreulich starkes Wirtschaftswachstum mit einiger Sorge vor der Energiepreiskrise und den Inflationserwartung der historisch durch die Wirren der 1990er geprägten Bevölkerung zu einem insgesamt durchwachsenen, aber bei weitem nicht negativen Gesamtbild fügen.

Bei dem von LGP Senior Expert Counsel und ausgemachten Balkanexperten Botschafter Dr. Wolfgang Petritsch – ebenfalls federführend an den Verhandlungen zum Dayton Vertrag und den Friedensgesprächen in der Kosovo Krise beteiligt – moderierten Round Table konnten sich die Teilnehmer dank Chatham House Rules in erfrischender Offenheit über die jüngsten Entwicklungen sowie die Politiken der lokalen und internationalen Akteure der Region austauschen.

So kamen etwa die schon allzu lang andauernden EU-Beitrittsverhandlungen einiger Westbalkanstaaten, das Spannungsverhältnis zwischen benachbarten Staaten und ehemaligen Kriegsgegnern, die komplexe geopolitische Gemengelage im Ringen um Einfluss zwischen der EU, Amerika, China und Russland ebenso zur Sprache wie Insider-Anekdoten aus dem diplomatischen Dienst, Erfolgsgeschichten und Rückschläge. Obgleich mit Kritik an den verschiedensten Akteuren nicht gespart wurde, zeichneten die bestens informierten Redner und Gäste aber ein insgesamt optimistisches Bild für die weitere Entwicklung der Region. Insbesondere die „Open Balkans“ genannte Initiative der Serbischen Regierung zur stärkeren wirtschaftlichen Integration und Zusammenarbeit der Westbalkanstaaten wurde als positives Beispiel hervorgehoben, ebenso wie die vielversprechenden Investitionschancen in Bereichen wie Infrastruktur, Energie, Industrie und Dienstleistungen.

Dem interessierten und rege an der Debatte teilnehmenden Publikum gehörten neben Mitgliedern des diplomatischen Dienstes und Abgeordneten zum Nationalrat auch wichtige führende Persönlichkeiten sowohl der österreichischen als auch der serbischen, kosovarischen oder nordmazedonischen Wirtschaft an.

Quelle: OTS

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