vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 12, 2025
Ausbildung am Kitzsteinhorn in Theorie und Praxis / Wissenschaft und Erfahrung helfen bei Gefahrenbeurteilung
(LK) Augen, Gespür, Messdaten, Ortskenntnis und eine fundierte Ausbildung – all das macht die Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen im ganzen Bundesland Salzburg zu echten Profis. Rund 900 Mitglieder zählen diese, es ist eine ehrenamtliche Aufgabe für die Sicherheit der Bevölkerung. Aktuell findet wieder die Ausbildung am Kitzsteinhorn mit rund 50 Mitgliedern statt.
Sie treffen im Winter wichtige Entscheidungen und kennen ihre Region wie die eigene Westentasche: Die Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen im Bundesland Salzburg. Erfahrung ist ihr größter Schatz und wird auch in Zukunft nicht gänzlich von Wissenschaft oder auch Künstlicher Intelligenz ersetzt werden können. „Eine solide Ausbildung mit sehr viel Praxis ist uns wichtig“, sagen Alexander Schweiger (Land Salzburg) und Michael Butschek (GeoSphere Austria) vom Lawinenwarndienst Salzburg.
Haslauer: „Geballtes, regionales Wissen.“
Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist beeindruckt vom und dankbar für das Engagement der Mitglieder der Lawinenwarnkommissionen, die ein dichtes Netz an Experten über das Bundesland Salzburg spannen. „Diese Arbeit bedeutet große Verantwortung, die meist ehrenamtlich übernommen wird. Das ist etwas ganz Besonderes und alles andere als selbstverständlich. Außerdem investieren die Mitglieder viel Zeit in die Ausbildung, um immer am aktuellen Wissensstand zu sein. Auf sie ist immer Verlass und das ist sehr wertvoll – für die Salzburgerinnen und Salzburger, aber auch für die vielen Gäste, die im Winter zu uns kommen“, so der Landeshauptmann.
Das Gespür für Schnee
Die Ausbildung derzeit am Kitzsteinhorn fordert die Teilnehmer sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. „Die Teilnehmer am Fortbildungslehrgang bringen bereits Erfahrung in der Lawinenbeurteilung mit. Unser Ziel ist es, dieses Wissen noch zu vertiefen, um Theorie und Praxis in Einklang zu bringen“, so Alexander Schweiger.
Technik und der Faktor Mensch
Ein dichtes Netz an Wetterstationen in ganz Salzburg gibt Aufschluss über Schneemenge und Windverhältnisse. Webcams liefern Live-Bilder aus den Regionen. Schneeprofile und Einschätzungen der Lawinenwarnkommissionen sowie Beobachter im Gelände ergänzen die Informationsgrundlage. „Das alles ist wichtige Basis, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Bei allen technischen Neuerungen, die uns bereits zur Verfügung stehen und die Zukunft bringen mag, bin ich überzeugt, dass der Faktor Mensch und seine Erfahrung nie ganz ersetzt werden können“, so Michael Butschek von GeoSphere Austria.
Eckpunkte zu den Lawinenwarnkommissionen
Täglicher Lawinenbericht
Die technischen Daten und auch die Augen und Ohren der Profis vor Ort münden jeden Tag im Lawinenbericht, der unerlässlich für jede Tourenplanung oder auch Freerideabfahrten ist. Er erscheint jeden Tag gegen 17 Uhr und steht auch in der kostenlosen Land Salzburg App jederzeit zur Verfügung. Der Bericht ist aufgeteilt in viele kleine Regionen, sodass sich jeder und jede sehr detailliert informieren kann.
Quelle: Land Salzburg