Salzburg: Raumordnungs-Profis des Landes helfen bei Ortsentwicklung

vonRedaktion Salzburg
AUGUST 28, 2024

Foto: SIR/Philipp Vesely

Land unterstützt Gemeinden bei Dorf- und Stadtentwicklung / Drei Fragen an Bürgermeister Adi Hinterhauser

(LK) Die Gemeinden Dorfbeuern, Filzmoos, Golling, Mauterndorf, Straßwalchen, St. Gilgen und St. Koloman haben derzeit eine große Gemeinsamkeit. Die Experten des Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen“ – kurz SIR – unterstützen diese sieben Salzburger Kommunen bei der Raumordnung. Das Ziel ist klar: Innovative Projekte erarbeiten, damit vorhandene Flächen sparsam genützt und Ortskerne gestärkt werden.

Ein neuer Dorfplatz, die Entwicklung von Gewerbeflächen vor Ort oder auch das Thema Zersiedelung. Die Anliegen der Gemeinden, die beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess des SIR teilnehmen, sind unterschiedlich. „Die Raumordnungs-Profis erarbeiten individuell abgestimmte Strategien für die einzelnen Kommunen. Als Land können wir die Gemeinden bei ihrer Entwicklung so bestmöglich unterstützen. Dieser mehrjährige Prozess bewährt sich jedes Mal aufs Neue“, betont Landesrat Martin Zauner.

Zauner: „Projekt für Generationen.“

Für Landesrat Martin Zauner steht beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess des SIR vor allem der Blick in die Zukunft im Vordergrund. „Hier werden Projekte und Initiativen – gemeinsam mit den Bürgern - erarbeitet, die die Kommunen auf Jahrzehnte begleiten. So kann die Entwicklung des Ortes maßgeblich für die kommenden Generationen mitgestaltet werden - eine Win-Win-Situation auf allen Ebenen“, so Zauner. 2025 startet beim SIR die nächste Prozessrunde. Interessierte Gemeinden können sich noch bis Ende September beim SIR anmelden.

Dialog auf Augenhöhe

Ein neugestalteter Dorfplatz mit viel Grün und ein Verkehrskonzept. Seit rund zwei Jahren wird Dorfbeuern vom SIR bei der Dorfentwicklung unterstützt. „Wir versuchen bei jedem Projekt neue Impulse in der Gemeinde zu setzen. Als Expertinnen und Experten analysieren wir die Entwicklungsmöglichkeiten vor Ort. Entscheidend ist dabei, dass Bürgerinnen und Bürger sowie die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung sich aktiv in diesen Prozess einbringen und gemeinsam an den konkreten Verbesserungen arbeiten – und das immer auf Augenhöhe“, so Philipp Vesely vom SIR. Gemeinsam mit Manuela Brückler war er für die Dorfentwicklung in Dorfbeuern verantwortlich.

Dorfbeuern: Vieles wird neu

Rund 1.650 Einwohner leben derzeit in Dorfbeuern. Die Flachgauer Gemeinde startete 2022 den Dorf- und Stadtentwicklungsprozess mit dem SIR. Bürgermeister Adi Hinterhauser berichtet im Gespräch mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) über die Hintergründe, warum die Kommune hier aktiv geworden ist und über die positiven Ergebnisse.

LMZ: Herr Bürgermeister, warum hat Dorfbeuern beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess teilgenommen?

Hinterhauser: Vor 30 Jahren wurde das Ortszentrum von Dorfbeuern das letzte Mal umgestaltet und aufwändig saniert. Doch der Zahn der Zeit hat an der Infrastruktur genagt. In der Gemeindevertretung haben wir uns intensiv über die Neugestaltung des Ortszentrums Gedanken gemacht und eines war uns dabei immer klar: Wir wollen eine fachliche Beratung. Denn für eine kleine Gemeindeverwaltung, wie für die unsere, ist dieses Projekt eine große Herausforderung.

LMZ: Wie genau hat die Unterstützung von Seiten des SIR ausgesehen?

Hinterhauser: Es war eine permanente Begleitung bei allen relevanten Abläufen. Beispielsweise wurde die Durchführung eines Architektenwettbewerbes organisiert, sie haben an Gemeindesitzungen teilgenommen und laufend Fragen beantwortet. Auch bei der Abwicklung der Beantragung von Fördermittel des Bundes wurden wir unterstützt. Aufgrund der Komplexität ist hier jede Hilfe Gold wert. Die Antragstellung bei Förderungen des Landes, etwa Gemeindeausgleichfonds oder Leader, sind problemlos für unsere Gemeindeverwaltung durchführbar. Aber andere Förderungen sind da noch komplexer. Von Seiten des SIR haben wir intensiv mit Philipp Vesely und Manuela Brückler zusammengearbeitet. Der Erfolg dieses Projektes verdanken wir maßgeblich der Expertise dieser beiden.

LMZ: Wie konnte die Arbeit des SIR in die Praxis umgesetzt werden?

Hinterhauser: Die Gemeinde hat unter anderem ein Fußverkehrskonzept erstellt. Hierfür haben wir auch Fördermittel des Klimaministeriums beantragt. Daraus konnten wir etliche Verbesserungen bei der Verkehrssicherheit im Dorf sowie der Straßenbeleuchtung ableiten. Im Laufe dieses Winters erarbeiten wir beispielsweise noch einen Schulwegplan zur Verbesserung der Verkehrssicherheit der jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner in Dorfbeuern. Und der wohl wichtigste Punkt: Durch die Workshops des SIR konnten wir mit der Abtei Michaelbeuern und der Wassergenossenschaft Michaelbeuern einen Schulterschluss erreichen und bei der Umgestaltung des Dorfplatzes Wasser, Fernwärme und den Straßenbau in einem Schwung sanieren.

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Quelle: Land Salzburg

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