vonRedaktion Salzburg
APRIL 13, 2025
Dank Budgetstrenge ein Plus von 8,4 Mio. Euro – restriktiver Kurs wird 2025 fortgesetzt
In Zeiten der knappen Budgets ist das sparsame Wirtschaften der öffentlichen Hand unumgänglich. Die Stadt Innsbruck trägt Verantwortung für den Wirtschaftsmotor und investierte 2024 insgesamt 70 Millionen Euro. Im Rahmen der Vorstellung des Entwurfs des Rechnungsabschlusses für das Jahr 2024 am Freitag, 11. April, zog Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc gemeinsam mit Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter diese positive Bilanz. Nach dem Finanzausschuss wird der Entwurf des Rechnungsabschlusses wie üblich dem kommenden Gemeinderat vorgelegt.
„Operativ erzielen wir ein Plus von 8,4 Millionen Euro. Dank unserer Maßnahmen der Budgetstrenge haben wir um 7,2 Millionen Euro weniger ausgegeben als geplant. Das Investitionsvolumen konnte trotz schwieriger Vorzeichen auf insgesamt 70 Millionen Euro angehoben werden. Das ist eine beachtliche Steigerung von plus 13 Millionen Euro gegenüber 2023“, erklärt Innsbrucks Finanzreferent Bürgermeister Anzengruber seinen Ansatz, dass in konjunkturell schwachen Zeiten die öffentliche Hand als Wirtschaftsmotor verlässlich weiterlaufen müsse. Investiert wurde etwa in Tief- und Straßenbau, IT, Grünanlagen, Berufsfeuerwehr, Investitionszuschüsse an Beteiligungen, Kindergärten, Volksschulen und Tagesheime, Sportanlagen oder die neue Altstadtpflasterung. Für Investitionen waren ursprünglich rund 44 Millionen Euro an Darlehensaufnahmen eingeplant. Durch den sehr sparsamen Umgang mit Finanzmitteln wurden aber nur 20 Millionen Euro im Sommer 2024 – also weniger als die Hälfte – an Finanzierung abgerufen“, erläutert Innsbrucks Finanzreferent Bürgermeister Anzengruber.
Sparen weiter als Prämisse
„Als öffentliche Verwaltung müssen wir nach dem Grundsatz der sparsamen und wirtschaftlichen sowie der zweckmäßigen Haushaltsführung arbeiten. Somit ist trotz der angespannten budgetären Situation eine ausgeglichene Haushaltsführung und ein effizienter Umgang mit Steuermitteln immer anzustreben“, erklärt Finanzdirektor Martin Rupprechter.
Insgesamt standen im Jahr 2024 in der operativen Gebarung Einzahlungen, das heißt Abgabenertragsanteile des Bundes, Kommunalsteuer, gemeindeeigene Steuern, Transfers wie Zuschüsse des Landes, Finanzzuweisungen und Zweckzuschüsse sowie die Finanzerträge in der Höhe von 534,4 Millionen Euro Auszahlungen in der Höhe von 526 Millionen Euro gegenüber.
Den im Budget-Voranschlag 2024 vorläufig angenommenen operativen Ausgaben von 533,2 Millionen Euro standen aber nur tatsächliche operative Ausgaben laut vorläufigem Rechnungsabschlussentwurf von 526 Millionen Euro gegenüber, was letztlich zu einem positiven Saldo führte.
Ausgehend von einem Schuldenstand im Jahr 2023 in Höhe von 158,7 Millionen Euro und Darlehensrückzahlungen in Höhe von 7 Millionen Euro ergibt sich für 2024 ein gesamter Schuldenstand von 171,7 Millionen Euro. Die vorläufige Pro-Kopf-Verschuldung der InnsbruckerInnen liegt auf Basis des Rechnungsabschlussentwurfes von 2024 aktuell bei rund 1.306 Euro (2023: 1.217 Euro).
Zusammenfassend erklärt Innsbrucks Finanzdirektor: „Die Landeshauptstadt kann für das Jahr 2024 einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen, da der Saldo aus der operativen Gebarung mit 8,4 Millionen Euro ausreicht, um die planmäßigen Tilgungen von Darlehen, die bei sieben Millionen Euro lagen, zu decken. Die sogenannte ‚freie Finanzspitze‘ ergibt noch einen Überschuss von 1,4 Millionen Euro.“
Blick auf das laufende Budgetjahr 2025
Ziel ist es, die knappen Budgetmittel gezielt dort einzusetzen, wo die städtische Infrastruktur und die Lebensbedingungen verbessert werden können und somit ein Mehrwert für die Innsbrucker Bevölkerung entsteht.
„Die rechtzeitig gesetzten Maßnahmen zur ‚Budgetstrenge‘ im heurigen Budgetjahr greifen bereits. Das Budgetcontrolling wurde als Lenkungsmaßnahme eingeführt. Dennoch ist auch Realismus angesagt. Aufgrund Prognosen des Bundes und dessen großen Budgetdefizits hat sich die Stadtkoalition darauf verständigt, als erste Vorsichtsmaßnahme für 2026 die Einführung des Tirol-Tickets für die Jugend ‚on hold‘ zu setzen“, erklärt Bürgermeister Anzengruber, der für das Jahr 2026 weitere Strukturänderungen und Reformen ankündigt, die aber nicht zum Nachteil der Bevölkerung oder der Wirtschaft sein werden. „Auf Bund und Land können wir uns nicht verlassen. Sie übertragen uns immer mehr Aufgaben, ohne dafür eine realistische Finanzierung aufzustellen. Leistungen werden bestellt, ohne zu wissen, wie diese bewältigt geschweige denn bezahlt werden können. Wer so arbeitet, der arbeitet in die falsche Richtung“, kritisiert Innsbrucks Bürgermeister die bisher gepflogene Budgetgebarung der Republik.
Weitere Informationen
Ein transparenter Überblick über die städtischen Finanzen bzw. weitere Informationen zum Thema sind auf der städtischen Website unter www.innsbruck.gv.at/haushaltsplan-und-abschluss zu finden. KR
Quelle: Stadt Innsbruck