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JULI 14, 2021
Brände, Verkehrsunfälle und Technische Hilfe / Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen probt an vier Einsatzstellen im Stadtgebiet den Ernstfall
Mit gleich zwei Großübungen hat die Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen ihre Einsatzfähigkeit geprüft. An zwei Samstagen mussten alle ehrenamtlichen Einheiten zu vier feuerwehrtypischen Einsatzlagen ausrücken. Damit der Grundschutz in der Stadt sichergestellt blieb, wurden die Salzufler Einheiten in zwei Gruppen auf die Samstage eingeteilt. Die Übungsszenarien waren an beiden Wochenenden gleich besetzt. Die Einheitsführer aus Holzhausen und Biemsen-Ahmsen, Dominik Kerscher und Thorsten Keunecke haben sich die vier Einsatzsituationen ausgedacht. Als zentrales Bindeglied zwischen den verschiedenen Szenarien wurde der Einsatzleitwagen (ELW) auf der Feuerwache an der Oerlinghauser Straße platziert. Er fungierte als Leitstelle und wies den Einheiten jeweils die vier Einsatzstellen zu. Diese hatten im Vorfeld keine Ahnung, was sie erwartete. Die Übungen blieben für alle Feuerwehrkameraden bis zuletzt geheim. Aus dem ehemaligen "Werler Krug" war von der Bundesstraße 239 eine deutliche Rauchentwicklung zu sehen. Am Fenster rief eine junge Frau um Hilfe, sie und ihre Mutter im Hinterzimmer waren vom vermeintlichen Feuer eingeschlossen. Die Einsatzkräfte mussten einige verschlossene Türen aufhebeln, um zu den eingeschlossenen Frauen und im späteren Verlauf auch zum Brandherd zu kommen. Während in der Übung zwei Heimrauchmelder "geplant" durch künstlichen Nebel auslösten, gab es für die Feuerwehr Bad Salzuflen im vergangenen Jahr 16 Realeinsätze unter diesem Alarmstichwort. Vier Mal brannte es wirklich. "Das zeigt, dass die Übung ein durchaus realistisches Szenario ist", betont Übungsleiter Dominik Kerscher. Im Ortsteil Ahmsen hat es derweil gekracht. Ein Lastwagenfahrer hat zwei Radfahrer in Höhe der Straße Meerbrede überfahren und seinen Wagen erst unmittelbar unter der Brücke zur Bundesstraße 239 gestoppt. Beide Radfahrer - in dem Fall zwei zirka 60 Kilogramm schwere Puppen - wurden unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Thorsten Keunecke wies die Einsatzkräfte zunächst im Hausmeisterkittel in der Rolle als LKW-Fahrer in die Situation ein, um nur Minuten später in seine eigentliche Funktion bei der Übung zurück zu wechseln. Als Übungsbeobachter schaute er bei den Abläufen seiner Kameraden sehr genau hin und führte Protokoll. "Uns geht es nicht darum irgendwen bloßzustellen, sondern jeder Einheit aufzuzeigen, wo sie noch besser werden kann", sagte der Einheitsführer der Löschgruppe Biemsen-Ahmsen. Dabei gingen alle Gruppen sehr strukturiert vor und befreiten die beiden verunfallten Puppen rasch aus ihrer misslichen Lage. Nur einen Steinwurf vom schweren Unfall an der Meerbrede entfernt wurden die Feuerwehrkameraden durch den ELW auf einem Bauernhof an der Stadtgrenze zum benachbarten Herford alarmiert. Hier benötigte der Rettungsdienst die Hilfe der Feuerwehr, um eine ebenfalls verunfallte Puppe schonend von einer etwa drei Meter hohen Empore zu retten. Das gestaltete sich schwierig, wog die "Person" rund 90 Kilogramm und befand sich in ungünstiger Lage. Axel Sander, der die Einsatzstelle begleitete "juckte" es sprichwörtlich in den Fingern, um nicht selbst mit anzufassen. Dabei durften die Einsatzkräfte durften bei der Rettung nur auf die Hilfsmittel zurückgreifen, die sie auf dem Fahrzeug mit sich führten. Kreativität war gefordert, um die Aufgabe zu meistern. An der Platanenstraße, unweit der Lockhauser Brücke, galt es für die Feuerwehrleute einen vermeintlichen Reifenbrand in einer Mulde zu löschen. Anwohner hatten in dem Szenario nach das Feuer bereits selbst unter Kontrolle gebracht, für die Wehrleute galt es die Reifen zu kühlen, um ein wieder anfachen zu verhindern. Mittels Schaummittel und Wasser wurden sie der Lage schnell her. Andre Schüler als Verantwortlicher für die Einsatzstelle beobachtete und notierte fleißig. Nach jeder der Übungen, die im Schnitt eine Stunde in Anspruch nahm, führten die jeweiligen Übungsleiter mit den Einheiten vor Ort eine Manöverkritik durch. Was lief gut und wo kann im Einsatzfall noch besser gehandelt werden. "Der Leiter der Feuerwehr bekommt von uns eine Gesamtbilanz und keine Einzelbewertung", erklären Keunecke und Kerscher unisono. Für die Bevölkerung bedeutete die Feuerwehrübung an den beiden Samstagen punktuelle Straßensperrungen. Unter anderem war die Verbindung zwischen der Bundesstraße 239 und der Werler Straße während der Einsätze gesperrt. Die Umleitung führte über den benachbarten Parkplatz. Ebenfalls war die Meerbrede in Richtung Buschortstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die meisten Verkehrsteilnehmer nahmen die Einschränkungen gelassen. Die Freiwillige Feuerwehr möchte mit den Ergebnissen aus den Übungen, die laut ersten Planungen wieder jährlich stattfinden sollen, Verbesserungspotentiale aufdecken, um im Einsatzfall noch schneller und effektiver helfen zu können.
Quelle: Original-Content von: Freiwillige Feuerwehr Bad Salzuflen, übermittelt durch news aktuell