Wien: Pilotprojekt Brigittenau - Die Pensionist*innenklubs des 20. Bezirks werden digital

vonOTS
OKTOBER 12, 2020

Foto: Socialcity

Social City Wien initiiert Projekt zur Digitalisierung von Pensionist*innenklubs

Wien (OTS) - Am Freitag, dem 9. Oktober, präsentierte die Social City Wien gemeinsam mit Hannes Derfler, Bezirksvorsteher der Brigittenau, Kirill Vorobyev und Ralf Knauseder von UNIPERCARE und Gertrude Siebenhandl vom Pensionist*innenklub Brigittenau ein neuartiges Projekt zur Digitalisierung und Vernetzung der Klubs im Bezirk. Gemeinsam wurde DIGI-PEN 20 im Pensionist*innenklub in der Karl-Meißl-Straße 11 der Öffentlichkeit vorgestellt.

#LauteStimmenGegenEinsamkeit

Mit der Kampagne #LauteStimmenGegenEinsamkeit hat die Social City Wien erfolgreich auf das Thema Einsamkeit aufmerksam gemacht. Nach dem Startschuss folgt nun mit DIGI-PEN 20 das erste konkrete Projekt, das sich mit der Thematik auseinandersetzt. Die Kooperation zwischen der Social City Wien, UNIPERCARE, dem 20. Wiener Gemeindebezirk und den Pensionistenklubs Wien will mit modernster Technologie Pensionist*innen bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, auch in Krisenzeiten, unterstützen. „Einsamkeit ist zu einem zentralen anonymen Problem unserer Gesellschaft geworden. Doch kaum jemand spricht über Vereinsamung, denn oft löst sie Scham aus. Mit unserer Kampagne #LauteStimmenGegenEinsamkeit haben wir ‚Einsamkeit‘ bereits öffentlich thematisiert und setzen nun mit DIGI-PEN 20 einen weiteren wichtigen Schritt, um die Problematik aktiv zu bekämpfen“, fasst Emil Diaconu, Geschäftsführer der Social City Wien, das Vorhaben zusammen.

Kommunikationsplattform für Risikogruppe

Die Vernetzung der Wiener Pensionist*innenklubs und Wohnhäuser des 20. Gemeindebezirks untereinander sowie die rasche Kommunikation sollen mithilfe einer digitalen Kommunikationsplattform von UNIPERCARE Europe erprobt werden. Insgesamt wurde das System in sieben Klubs und dem Pensionst*innenwohnhaus des 20.Bezirks installiert. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf Personen der COVID 19 Risikogruppe gelegt mit dem Ziel, älteren Erwachsenen ein gesundes und aktives soziales Leben zu ermöglichen. „UNIPERCARE ist eine Kommunikationsplattform, die speziell für Organisationen, Gemeinschaften, aber auch für Einzelpersonen entwickelt wurde, um eine schnelle und unkomplizierte Informationsvermittlung im digitalen Zeitalter zu ermöglichen. Die barrierefreie und einfache Bedienung mittels der bekannten Fernbedienung stand im Mittelpunkt der Entwicklung, denn UNIPERCARE verwandelt ihren Fernseher in eine moderne Kommunikationszentrale. Für UNIPERCARE sind keine EDV-Kenntnisse oder technisches Wissen erforderlich und es ist somit von der ersten Minute an nutzbar. Die barrierefreie Kommunikation auch im hohen Alter ist eine Zielvorgabe der Kooperation zwischen Brigittenau, KWP und UNIPERCARE“, erklärt Kirill Vorobyev, der die Gesamtleitung von UNIPERCARE überhat. Begeistert wurde das System von der Zielgruppe aufgenommen, wie Gertrude Siebenhandl, Teamleiterin des Pensionistenklubs in der Brigittenau zu berichten weiß: „Das Projekt DIGI-PEN 20 ist heute von den Senior*innen mit lebhaftem Interesse angenommen worden. Dieses Angebot steht für ein gemeinsames Miteinander der Pensionistenklubs und des Pensionistenwohnhauses im 20. Bezirk. Durch die Vernetzung sind alle am Puls der Zeit und werden über aktuelle Themen im Bezirk und im Klubgeschehen informiert. Sie können sich über Video austauschen und auch von zu Hause aktiv mit dabei sein.“

Digitale Vorreiter in der Brigittenau

Die Vorteile und den Nutzen der Plattform für den Bezirk hat Bezirksvorsteher Hannes Derfler sofort erkannt und war mit seinem Team an der raschen und effizienten Umsetzung in der Brigittenau maßgeblich beteiligt. „Das Thema Einsamkeit hat durch die Corona-Pandemie zusätzlich an Aktualität gewonnen. In der Brigittenau sind wir immer auf der Suche nach neuen innovativen Lösungen, die auf bestimmte Zielgruppen zugeschnitten sind. Wir wollen die Chancen der digitalen Möglichkeiten nun nutzen, dass sich auch die Bewohner*innen und Besucher*innen der Pensionistenklubs und -wohnhäuser durch verschiedene Formate untereinander austauschen können - rasch, unkompliziert und barrierefrei“, fasst Hannes Derfler die Chancen der Plattform zusammen. Zustimmen kann ihm hier Yvonne Rychly, Gemeinderätin und Wiener Landtagsabgeordnete: „Es ist wichtig, Themen wie Einsamkeit in der Öffentlichkeit zu thematisieren und hier eine Sensibilisierung zu schaffen. Noch wichtiger ist es, konkrete Projekte umzusetzen. Ich freue mich, dass wir hier gemeinsam einen erfolgreichen Schritt gesetzt haben, um die Bewohner*innen des Bezirks auch in Zeiten von Corona zu vernetzen und Teilhabe zu ermöglichen.“

Auch der langjährige Unterstützer der Social City Wien Robert Gulla von der Lukoil Holding zeigt sich begeistert von der Initiative und der Umsetzung in der Brigittenau: „Einsamkeit ist nicht zwingend ein freiwilliges Schicksal. Einsamkeit ist für Betroffene ohne Unterstützung oft nur schwer auflösbar und kann auch Gesundheitsfolgen haben. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses Thema nicht zu tabuisieren und all jene zu unterstützen, die es jetzt am schwersten haben.“

In den kommenden Wochen und Monaten soll das System nun mit den Bewohner*innen und Besucher*innen der Pensionist*innenklubs im Bezirk getestet werden.

Quelle: OTS

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