Pergola: Luftige Überdachung für Garten und Terrasse

vonRedaktion International
OKTOBER 17, 2024

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Bild von Kim Broomhall auf Pixabay

Eine Pergola ist eine Gartenstruktur, die sowohl funktional als auch dekorativ sein kann. Sie besteht typischerweise aus einem Gerüst aus vertikalen Pfosten oder Säulen, die häufig durch Querbalken verbunden sind und eine offene Gitterstruktur oben bilden. Diese Konstruktion kann freistehend oder an eine bestehende Wand angelehnt sein.

Pergolen werden oft mit kletternden Pflanzen wie Weinreben, Rosen oder Efeu bewachsen, die eine natürliche Überdachung bilden und so vor Sonne und leichtem Regen schützen.

Bereits in der Antike bauten die Ägypter und später die Römer Pergolen als Teil ihrer Gartengestaltung. Die Römer, bekannt für ihre Vorliebe für Architektur und Landschaftsgestaltung, nutzten Pergolen, um schattige Wege zu schaffen.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Pergola weiterentwickelt und ist in verschiedenen Kulturen und Architekturstilen zu finden. Im Mittelalter wurden Pergolen in Klostergärten verwendet, um meditative Wege zu schaffen. In der Renaissance erlebten sie eine Renaissance in Italien, wo sie erneut als ästhetische und funktionale Elemente in den Gärten von Villen eingesetzt wurden. Im viktorianischen Zeitalter wurden Pergolen in England und anderen Teilen Europas populär, oft als Teil romantischer Landschaftsgärten.

Was ist eine Pergola?

Konstruktionen aus Holz oder Stein ohne geschlossenes Dach, die das Haus mit der dazugehörigen Terrasse verbinden. Die Terrasse musste nämlich nicht unbedingt, wie heute, direkt am Haus liegen, sondern konnte auch im Garten am anderen Ende des Grundstücks sein. Der Säulengang wurde dann mit Kletterpflanzen perfektioniert, um die Pergola als Sonnenschutz so schattig wie möglich zu gestalten.

Dafür wurden an den Enden mancher, aber nicht aller Säulen der Pergola Pflanzen gesetzt. Diese rankten sich langsam, aber stetig in Richtung der netzartigen Dachkonstruktion empor und breiteten sich dann auf den längs verlegten Latten der Pergola aus.

In der Renaissance feierte die Pergola dann ein Comeback und wurde zu Dekorationszwecken in die üppigen Gärten der Villen und Schlösser wohlhabender Bürger und Adliger gebaut. Heute, in Zeiten, in denen die Terrasse direkt am Haus liegt, ist aus dem Säulengang eine Laube ohne geschlossen konstruiertes Dach geworden.

Pergola, Pavillon: Was ist der Unterschied?

Eine Pergola kann manchnal auf den ersten Blick einem Pavillion ähneln. Allerdings gibt es eindeutige Unterschiede, die wir Ihnen im Folgenden erklären.

Pergola

Eine traditionelle Pergola ist, mindestens an einer Seite, mit einem Gebäude verbunden – dem Haus oder der Garage beispielsweise. Das muss aber heutzutage nicht mehr sein. Es gibt sie auch freistehend im Garten oder auf der Terrasse. Zudem sind Pergolen meist länglich, quadratisch oder quaderförmig und haben ein Dach aus Längs- und Querbalken sowie Säulen, die sie tragen. Kletterpflanzen ranken sich an den Säulen hoch und wachsen auf dem Dach. Die Seiten der traditionellen Pergola bleiben frei, um den Wind hinein zu lassen. Mittlerweile gibt es allerdings auch Möglichkeiten, die Seitenwände oder die Säulen einer Pergola bewachsen zu lassen.

Pavillon

Ein Pavillon ist entweder ein freistehendes, meist ellipsenförmiges und nach allen Seiten offenes, leichtes Bauwerk oder ein Anbau an ein Haus, das sich durch sein kuppelförmiges, geschlossenes Dach vom Rest des Gebäudes abhebt. Ein Gartenpavillon kann entweder auf einem Betonfundament auf Bodenebene stehen oder aber er wird auf einem Podest artigen Aufbau platziert und ist dann nur über mehrere Stufen betretbar.

Auch ein Pavillon kann, wie die Pergola, mit Kletterpflanzen verschönert werden. Die Seiten bleiben pflanzenfrei, um durch sie den Pavillon betreten zu können. Klassische Pavillonpflanzen sind Rosen.


Ist eine Pergola genehmigungspflichtig?

Wenn Sie in Österreich oder der Schweiz wohnen, dann legen Sie einfach los mit dem Bau Ihrer Pergola – vorausgesetzt sie planen eine klassische Pergola ohne geschlossenes Dach. In Deutschland sollten Sie, bevor Sie irgendwelche Pläne machen, bei Ihrem Bauamt anfragen, was Sie ohne Genehmigung machen dürfen und wofür Sie eine Baugenehmigung einholen müssen.

Wie kann ich eine Pergola gestalten?

Es gibt schier unendlich viele Varianten der Pergola: aus Holz, Stein, Beton, Metall oder mehrere Materialien kombiniert. Es müssen auch nicht immer nur dekorative Pflanzen wie Efeu oder Blauregen sein, die die Pergola bewachsen: Sie können sich auch einen kleinen Nasch- oder Gemüsegarten rund um die Pergola anlegen.


Auch zum Trocknen von Kräutern für die Hausapotheke eignen sich Pergolen hervorragend. Denn die Kräuter sollten leichten Wind, aber keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommen, um ihre heilenden Eigenschaften beim Trocknen nicht zu verlieren.


Wichtig: Die Kletterpflanzen, mit denen Sie die Pergola bewachsen lassen, sollten Blüten und im Herbst auch bunte Blätter haben – sonst ist Ihre Pergola die Hälfte des Jahres eher eine trostlose und recht graue Angelegenheit.


Pergola Beleuchtung

Für die Beleuchtung sorgen Sie, indem Sie ganz einfach Lichterketten an der Pergola befestigen. Das sorgt für eine herrliche Atmosphäre bei Gartenpartys.


Freistehende Pergola für den Garten

Damit Ihr Rückzugsort sich optisch in den Garten einfügt, sollten Sie die Pergola stiltechnisch an den Rest Ihres Gartens anpassen. Oder Ihren Garten gemäß der neuen Pergola umgestalten. Wer plant, Rosen zu pflanzen, könnte eine verspielte Metall-Pergola mit Elementen aus Gusseisen oder eine gemauerte Pergola wählen. Wer einen asiatischen Garten angelegt hat, kann beispielsweise den Übergang der Pergola-Säulen am Boden mit weißen Steinen auslegen und die Pergola selbst mit Efeu bewachsen lassen. Oder ganz schlicht und modern: die Pergola aus verzinkten Stahlrohren fertigen.


Pergola ohne Pflanzen auf dem Dach

Keinen grünen Daumen, aber dennoch das Bedürfnis nach Schatten auf der Terrasse? Dann können Sie einfach an der Unterseite der Pergola ein Sonnensegel befestigen. Dafür gibt es Häng- und Klippsysteme.


Wie kann ich eine Pergola aufstellen?

Egal für welchen Pergola-Typ Sie sich entscheiden, eines müssen Sie immer genauestens beachten: die Befestigung der Pergola. Sie muss Wind und Wetter Stand halten. Freistehende Pergolen oder solche, die als Sonnenschutz auf einer Seite am Haus und auf der anderen im Garten befestigt werden müssen, brauchen ein Betonfundament: 30 mal 30 Zentimeter groß und 80 Zentimeter tief. Dort betonieren Sie Pfostenanker aus Metall ein. Leichtmetall-Pergolen, die den Balkon oder die Dachterrasse verschönern, haben wiederum ein eigenes Befestigungssystem.

Welches Holz eignet sich?

Wer eine klassische Holzpergola möchte, dem sei Fichten-, Douglasien- oder Lärchenholz als Konstruktionsmaterial empfohlen. Eine Pergola ist normalerweise zwischen 2,20 und 2,50 Meter hoch. Wie dick und lang die Holzbalken sein müssen, um sowohl das Gewicht der Pflanzen als auch das des Schnees zu tragen, kann Ihnen ein Fachmann, wie die Firma MBU Schlosserei in Wien, sagen. Auch die Abstände zwischen den Balken variieren je nach Größe und Höhe der Pergola. Generell gilt: Die Querbalken für das Dach sollten einen Abstand von 1,5 bis 3 Meter haben. Darauf werden dann die Längsbalken montiert. Auf ihnen können Sie dann Gitter-Rankhilfen mit Maschen zwischen 30 und 50 Zentimetern befestigen.

Kann ich eine Pergola selber bauen?

Grundsätzlich ist das möglich. Sollten Sie sich dafür entscheiden, eine Pergola selbst zu bauen, schauen Sie im Internet nach guten Anleitungen, die Ihrem Heimwerker-Kenntnisstand entsprechen. Wer sich das ganz alleine nicht zutraut:

Fazit

Eine Pergola ist mehr als nur eine einfache Gartenstruktur; sie ist ein vielseitiges Element, das sowohl funktionale als auch ästhetische Vorteile bietet. Sie verbessert nicht nur die Lebensqualität durch Schaffung attraktiver und komfortabler Outdoor-Räume, sondern erhöht auch den Wert einer Immobilie durch ihre visuelle Anziehungskraft und praktische Funktionalität. Ob in privaten Gärten, öffentlichen Parks oder gewerblichen Außenbereichen, eine gut gestaltete Pergola kann eine Landschaft verwandeln und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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