vonOTS
JÄNNER 20, 2024
Bühne frei für Bad Ischl Salzkammergut als Kulturhauptstadt Europas. EU-Botschafter Martin Selmayr bei heutiger Eröffnung: „Kultur baut emotionale Brücken.“
Österreich ist 2024 wieder Heimat einer europäischen Kulturhauptstadt: 23 Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark haben sich als Region Bad Ischl Salzkammergut den diesjährigen Titel und eine EU-Förderung von 1,5 Millionen Euro gesichert – ebenso wie Tartu in Estland und Bodø in Norwegen.
Heute findet in Bad Ischl die feierliche Eröffnungszeremonie statt. Mit dabei ist EU-Botschafter Martin Selmayr, der gemeinsam mit dem ukrainischen Botschafter Vasyl Khymynets angereist ist. „Ich gratuliere Bad Ischl Salzkammergut sehr herzlich“, sagt Selmayr. „Das europäische Motto ‚in Vielfalt geeint‘ spiegelt sich im kulturellen Reichtum unseres Kontinents wider. Die Initiative ‚Kulturhauptstadt Europas‘ holt diesen Reichtum vor den Vorhang – insbesondere auch die verborgenen Schätze“, ergänzt der EU-Botschafter. „Als Kulturhauptstadt ist Bad Ischl Salzkammergut eine europäische Begegnungszone. Kultur baut emotionale Brücken und verbindet Menschen. Und im Europawahljahr 2024 ist es wichtiger denn je, miteinander in Kontakt zu kommen.“
Dritte europäische Kulturhauptstadt in Österreich
Die positiven wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Titels Kulturhauptstadt beschränken sich freilich nicht auf das Austragungsjahr. „Es werden Impulse mit langfristigen Effekten angestoßen. So wie Bad Ischl heute noch ein Renommee als Kaiserstadt hat, wird auch der Titel Kulturhauptstadt viele Jahre nachwirken“, ist Selmayr überzeugt. „Diese Erfahrung haben auch Graz und Linz gemacht, die 2003 beziehungsweise 2009 Kulturhauptstadt Europas waren.“
Für 2024 haben sich neben Bad Ischl Salzkammergut hierzulande auch Dornbirn und St. Pölten als europäische Kulturhauptstadt beworben und ihre Konzepte in einem zweistufigen Auswahlverfahren einer unabhängigen Jury präsentiert. „Die beiden Städte haben tolle Initiativen entwickelt. Ich hoffe, dass sie diese umsetzen und viel Positives aus dem Bewerbungsprozess ziehen konnten, auch wenn er nicht durch den Titel gekrönt wurde“, betont Selmayr.
Premiere 1985 in Athen
Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ wurde auf Initiative der griechischen Kulturministerin Melina Mercouri ins Leben gerufen. Den Anfang machte demnach 1985 Athen, rund 70 weitere Städte folgten bis dato. Um ausgewählt zu werden, mussten sie ein Kulturprogramm mit einer starken europäischen Dimension auf die Beine stellen, das die aktive Beteiligung der Einwohner und Gemeinden fördert.
Die Kulturhauptstädte der nächsten Jahre stehen bereits fest: 2025 werden es Chemnitz in Deutschland und Nova Gorica in Slowenien – gemeinsam mit Gorizia (Görz) in Italien – sein. 2026 sind Oulu in Finnland und Tren?ín in der Slowakei an der Reihe. Jährlich teilen sich zwei Städte aus den EU-Mitgliedstaaten den Titel. EU-Beitrittskandidaten sowie Länder aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beziehungsweise der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) sind durchschnittlich alle drei Jahre ebenfalls eingeladen, sich zu bewerben.
Quelle: OTS