Niederösterreich: Neuer „NÖ Kompetenzkompass“ als Entscheidungshilfe für berufliche Neuorientierung

vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 14, 2021

Foto: © NLK Pfeiffer

LH Mikl-Leitner/LR Eichtinger: „Wer seine Talente und Stärken kennt, wird sich am Arbeitsmarkt besser entfalten“

„Das Jahr der Corona-Pandemie hat uns in die größte Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise geführt“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute bei einer Pressekonferenz im Landhaus. Sie stellte daher gemeinsam mit Landesrat Martin Eichtinger, dem Geschäftsführer der „Menschen und Arbeit Gmbh“, Martin Etlinger und Snowboarder Benjamin Karl den neuen „NÖ Kompetenzkompass“ vor. Dieser ist unter www.noe-kompetenzkompass.at zu finden und soll eine Entscheidungshilfe für eine berufliche Neuorientierung darstellen.

„Im April 2020 ist die Arbeitslosigkeit im Rekordtempo hinaufgeschnellt, nämlich um 70.000 Arbeitslose. Diese Dynamik hat sich Gott sei Dank abgeflacht. Trotzdem hatten wir im Dezember immer noch einen Anstieg um mehr als 17 Prozent im Vergleich zum Dezember 2019“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Das sei zwar im Vergleich mit anderen Bundesländern der geringste Anstieg, aber nichtsdestotrotz tue jeder Arbeitslose weh. Um größere Schäden am Arbeitsmarkt zu verhindern, seien wichtige Kriseninstrumente eingesetzt worden. Die Landeshauptfrau verwies unter anderem auf das Modell der Kurzarbeit, welches derzeit von 92.000 Menschen in Niederösterreich in Anspruch genommen wird. Zudem seien Wirtschaftshilfen und die Joboffensive des Bundes, durch die rund 72 Millionen Euro nach Niederösterreich geflossen sind, wichtige Instrumente.

Von einer Beruhigung in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt werde man aber noch längere Zeit nicht sprechen können. „Deshalb bleibt ‚Arbeit schaffen und Arbeit sichern‘ das Thema Nummer eins in Niederösterreich“, so die Landeshauptfrau. Um dieses Ziel bestmöglich umzusetzen, könne Niederösterreich auf ein breites Maßnahmenbündel vertrauen. Ein bewährtes Instrumentarium sei die „NÖ Lehrlingsoffensive“, von der 2020 mehr als 5.000 junge Menschen profitiert haben. Für 2021 seien die Mittel für diese Offensive um acht Millionen Euro auf insgesamt 54 Millionen Euro erhöht worden. „Mehr als 7.500 Jugendliche sollen davon profitieren“, sagte Mikl-Leitner. Mit der „Menschen und Arbeit Gmbh“ gebe es zudem eine erste Anlaufstelle in Fragen der beruflichen Qualifizierung. Zudem sei erst vor kurzem mit den Sozialpartnern die Arbeitsmarktstrategie für die kommenden Jahre vorgestellt worden. „Eine Strategie für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt mit drei konkreten Schwerpunkten:Qualifizierung, Wiedereinstieg und Kompetenzorientierung. Und ein wichtiges Instrument der Kompetenzorientierung ist unser neues, interaktives Online-Tool, der ‚NÖ Kompetenzkompass‘“, erklärte Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Dieser wurde gemeinsam mit der Donau-Uni Krems und der FH St. Pölten entwickelt und soll vor allem Entscheidungshilfe für eine berufliche Neuorientierung sein. „Denn wer seine eigenen Talente und Stärken kennt, der wird sich am Arbeitsmarkt nicht nur besser entfalten können, sondern auch schwierige Situationen besser meistern“, unterstrich die Landeshauptfrau. Sie appelliere daher an alle Landsleute, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um sich mit dem Kompetenzkompass der eigenen Talente und Stärken bewusst zu werden.

Landesrat Martin Eichtinger ergänzte, dass man trotz der derzeit steigenden Arbeitslosenzahlen zuversichtlich in die Zukunft blicken könne. Diese Zuversicht stütze sich auf die zahlreichen Initiativen, wie beispielsweise die Projekte „Jobchance“ und „Job.Start“. Eichtinger: „Durchaus positiv stimmt mich, dass die bisher gesetzten Maßnahmen wirklich greifen. Das unterstreicht auch die Tatsache, dass wir in Niederösterreich bei der Generation 50+ den geringsten Anstieg der Arbeitslosen in ganz Österreich haben. Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass wir im vergangenen Jahr mit 28 Prozent den geringsten Zuwachs an Jobsuchenden hatten.“ Das Jahr 2020 habe auch gezeigt, dass sich viele Menschen um- bzw. neuorientiert haben. „Da liegt es auf der Hand, sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst zu werden und damit neue Möglichkeiten und Perspektiven zu schaffen“, so der Landesrat, der auf den neuen Kompetenzkompass verwies. „Der Kompetenzkompass ist ein wissenschaftliches Tool, wo man in wenigen Minuten die eigenen Stärken und Kompetenzen online checken kann. Eine Analyse, die die Potenziale und Zukunftsperspektiven für den Arbeitsmarkt aufzeigen kann. Damit geben wir ihnen die Möglichkeit, noch stärker auf ihre Stärken zu setzen und ihnen bei einer beruflichen Veränderung zu helfen“, meinte Eichtinger.

„Der Kompetenzkompass ist eine mögliche Orientierungshilfe“, unterstrich auch „Menschen und Arbeit Gmbh“-Geschäftsführer Martin Etlinger. Er meinte, dass die Niederösterreicher auf die eigenen Kompetenzen vertrauen sollen und empfahl, nach dem Kompetenzkompass mit der Bildungsberatung NÖ in Kontakt zu treten. Snowboarder Benjamin Karl, der als Testimonial für den Kompetenzkompass zur Verfügung steht, meinte: „Wenn man seine Kompetenzen kennt, hat man Selbstvertrauen. Deshalb ist es wichtig, dass man seine Stärken kennt und darauf aufbaut.“


Quelle: Land Niederösterreich

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