Kärnten: Neuer ÖV-Fahrplan - Kärnten ist bereit für die Koralmbahn

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 12, 2024

Foto: Madlin Peko/Kärntner Linien

LR Schuschnig und Kärntner Linien präsentieren zahlreiche Verbesserungen im Öffentlichen Verkehr – Fahrplanwechsel bringt ab 15. Dezember neuen Schnellbus, bessere Taktungen in den Regionen auch am Wochenende, Ausbau der Tagrandzeiten und mehr Verbindungen für Nachtschwärmer

KLAGENFURT. Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in Kärnten schreitet zügig voran. Das vergangene Fahrplanjahr war ein überaus erfolgreiches, das zeigt auch das Rekordhoch der Netzkarten mit einer aktuellen Stückzahl von 37.000. Aber auch das kommende Jahr ist vielversprechend und der neue Fahrplan bringt ab 15. Dezember 2024 zahlreiche Verbesserungen und noch mehr Angebotskilometer für die Fahrgäste. „Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt, das für Kärnten große Chancen bringt. Mit dem neuen Fahrplan bereiten wir uns auf diese Zeitenwende vor. Auch für 2025 haben wir das Verkehrsangebot weiter ausgebaut und die Anbindungen an die Koralmbahn deutlich verbessert“, erklärt Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig und ergänzt: „Der flächendeckende Öffi-Ausbau ist ein wichtiger Standortfaktor für Kärnten. Daher wird hier weiter investiert.“

Das tut sich auf der Schiene im neuen Fahrplanjahr: Mehr Freizeitverbindungen für Nachtschwärmer und Radwanderer: Die ÖBB S-Bahn NightLine verkehrt von nun an auch an allen Wochenenden in den Ferien und vor Feiertagen. Zum ersten Mal fährt die S-Bahn bis in die frühen Morgenstunden auch in den Weihnachtsferien. Insgesamt gibt es ab Fahrplanwechsel 32 Verkehrstage mehr im S-Bahn NightLine Netz. Zudem dürfen sich ab dem kommenden Jahr auch Radfahrer freuen, denn die Radsprinter der ÖBB werden um 34 Verkehrstage ausgeweitet. Das bedeutet, dass die Radzüge erstmals bereits in den Osterferien und ab Juni bis zum Ende der Sommerferien täglich verkehren.

Taktlückenschließungen und Tagrandzeiten Ausweitung: Im Nahverkehr gibt es ab September 2025 ein Plus an Verbindungen, die besonders für Früh- und Spätschichtschicht Pendler attraktiv sind. Bahnnutzer dürfen sich im kommenden Fahrplanjahr auf ein Plus von 170.000 Angebotskilometern freuen. Ansonsten steht das Fahrplanjahr 2025 voll im Lichte der letzten Vorbereitungen auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn und des Integrierten Taktfahrplans mit Dezember 2025. Dazu wird es im Kärntner Schienennetz noch 39 Bau- und Instandhaltungsvorhaben mit 587 Baustellentagen geben die Schienenersatzverkehrsleistungen oder Anpassungen von Fahrplänen bringen. Die größten Vorhaben sind die Tauerntunnelmodernisierung samt Erneuerung der Lieser- und Draubrücke im Umfeld von Spittal an der Drau und die Umbauarbeiten in Villach Hbf.

Im Fernverkehr wird daher ab 18.11.2024 ein baustellenbedingter Fahrplan am Tauern mit Schienenersatzverkehr zwischen Spittal/Millstättersee und Bischofshofen implementiert. Auf der Südbahn kehrt der Railjet mit Fahrplanwechsel wieder zurück und es werden rund 50 Prozent aller Zugverbindungen wieder mit Railjet-Garnituren gedeckt.

Reinhard Wallner, Sprecher der Kärntner Linien und ÖBB-Regionalmanager, blickt dem neuen Fahrplanjahr positiv entgegen: „Der Fahrplan 2025 ist von der Vorfreude auf die historische Eröffnung der Koralmbahn im Dezember geprägt. Im Nahverkehr setzen wir gezielt auf eine Erweiterung des Angebots bei Bus und Bahn sowie auf umfangreiche Baumaßnahmen im Kärntner Schienennetz, um die Mobilität für die Zukunft optimal zu gestalten.“

Ab 16. Dezember gibt es einen Halbstundentakt zwischen Hermagor und Villach durch die Einführung einer neuen S-Bus Linie. Der neue SB4 fährt zwischen Nötsch und Villach Warmbad über die Autobahn. Zwischen Hermagor und Nötsch sowie Abfahrt Warmbad Villach und Villach Hauptbahnhof hält der Bus in der Hauptzeit bei allen Haltestellen. Ein großes Plus für Pendler und Schüler, die entlang der Strecke Kötschach, Hermagor und Nötsch wohnen. Dieser Bus wird an Werktagen im Stundentakt verkehren. Gemeinsam mit der stündlichen S-Bahn ergibt sich daraus ein Halbstundentakt mit 62 Verbindungen pro Werktag zwischen Villach und Hermagor. Bereits durch die neue S-Bus-Verbindung gibt es ein Plus von 340.000 Angebotskilometern im Gailtal.

Zusätzlich gibt es ab 15. Dezember einen neuen taktreichen Verkehr für die Region Dobratsch. Ausbauschwerpunkt ist die Südseite entlang der Bundesstraße. Öffi-Nutzer der Gemeinden Feistritz an der Gail, Hohenturn und Arnoldstein erhalten einen täglichen und taktreichen Verkehr. Dies ist die dritte Stufe der Ausbauoffensive im Gailtal, die im Sommer 2024 mit dem Ausbau auf der Strecke Villach – Bad Bleiberg – Nötsch gestartet wurde.

Zwischen Arnoldstein und Villach wird es ab Fahrplanwechsel einen Stundentakt unter der Woche geben. Zwischen Arnoldstein und Nötsch gibt es ebenfalls eine Taktverdichtung mit Wochenendverkehr, selbes gilt für den Ortsbus Arnoldstein. Neben der äußerst positiven Erweiterung des Angebotes in dieser Region entsteht auch eine neue Mobilitätsdrehscheibe in Arnoldstein: großes Augenmerk wurde hier auf den Übergang und die Anbindung zwischen Bus und Bahn gelegt. Hierzu wurde neben gezielter Verkehrsplanung auch der Bahnhof komplett modernisiert und neugestaltet. Ergänzend dazu wurden am Bahnhofvorplatz neue, barrierefreie Bushaltestellen erbaut.

„Das neue Verkehrskonzept in der Region Dobratsch-Gailtal zeigt, wie vorteilhaft eine ganzheitliche Planung sein kann. Indem Bus und Bahn an sinnvollen Umstiegsknoten abgestimmt sind, entstehen für unsere Fahrgäste vielfältige, effiziente und komfortable Verbindungen“, fasst Beate Sommer, stellvertretende Sprecherin der Kärntner Linien, zusammen.

Die vom Ausbau betroffenen Buslinien bieten Öffi-Nutzer im Gailtal nun 963.000 Angebotskilometer. Das ist mehr als eine Verdoppelung des Angebots. „Das neue Mobilitätskonzept für das Gailtal und das Bleiberger Hochtal sorgt für das bisher stärkste Verkehrsangebot in der Region. Für die deutliche Angebotsausweitung nimmt das Land jährlich über 3,3 Millionen Euro in die Hand. Wir haben damit die Aufholjagd beim Ausbau eines attraktiven öffentlichen Verkehrs konsequent fortgesetzt und den Standort gestärkt. Die vielen Berufs- und Freizeitpendler, die Schüler und unsere Urlaubsgäste werden vom neuen S-Bus und den zahlreichen attraktiven Mobilitätsangeboten deutlich profitieren“, betont Mobilitätslandesrat Schuschnig.

Im Kärntner Regionalbus wurde für das kommende Fahrplanjahr das Hauptaugenmerk auf Anpassungen zugunsten von Anschlüssen auf die Bahn ermöglicht. In Wernberg wird ab Fahrplanwechsel ein Wochenendverkehr mit Anschluss an die Nah- und Fernverkehrszüge in Villach eingeführt. Auch gibt es einige neue Kurse und Anpassungen bei Schülerverbindungen.

In der Region Oberkärnten blickt man auf ein ganz besonderes Fahrplanjahr zurück. Mit dem „Mobilitätskonzept Lieser-/Maltatal neu“ erhielt die Region eine umfassende Ausweitung, die an die Bedürfnisse der Touristen und Pendler angepasst wurden. Im täglichen Stundentakt ist die Region nun mit dem Bahnhof Spittal/Drau verbunden. Sämtliche touristische Verkehre, einschließlich Schi- und Wanderbusse, wurden in den öffentlichen Verkehr integriert.

„Durch die Ausweitung von den bisherigen 410.000 Angebotskilometer auf 1,1 Millionen wird der ÖV sowohl für Einheimische als auch Touristen wesentlich attraktiver gemacht und erleichtert den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Das stärkt insbesondere den ländlichen Raum und erhöht die Lebensqualität in den Regionen“, so Schuschnig.

Aufgrund umfangreicher Evaluierungen sowie Kundenrückmeldungen liegt der Fokus der bevorstehenden Anpassungen im städtischen KMG-Busliniennetz – mit einer Angebotsleistung von 4,7 Mio. Kilometern – auf Verbesserungen im Süden und Westen sowie im Osten von Klagenfurt. In diesen Gebieten wird die Linienführung gezielt optimiert, um eine direkte und schnelle Anbindung an wichtige Stadtteile und Verkehrsknotenpunkte sowie Schulen zu gewährleisten. Außerdem erfolgt eine Vereinfachung des Abendverkehrs, bei dem die Hauptlinien in einem 30-Minuten-Takt und die Nebenlinien im 60-Minuten-Takt verkehren.

In Villach erfolgt eine Erweiterung der Betriebszeiten. Davon sind auch die Mikro BUS:SI Linien betroffen, die es seit Sommer 2024 gibt und von der Villacher Bevölkerung sehr gut angenommen werden. Die Betriebszeiten sind nun von 05:00 bis 22:00 Uhr. Damit ergibt sich eine Steigerung der Angebotskilometer im Stadtverkehr Villach von 1,5 auf 1,7 Millionen.

„Ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr ist ein bedeutender Standortfaktor und der beste Anreiz für den Umstieg auf nachhaltige Mobilität. Daher wird aktuell so viel wie noch nie in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert. Das Verkehrsreferat des Landes hat die Stadt Villach bereits mit 4,8 Millionen Euro beim massiven Ausbau des Bustaktes unterstützt. Auch künftig nimmt das Land jährlich rund eine halbe Million Euro zusätzlich für eine deutliche Verbesserung des Öffi-Angebotes in die Hand. Von der Einführung des Halbstundentakts im Stadtteil ‚Untere Fellach‘, dem neuen Wochenendverkehr am Sonntag und der deutlichen Ausweitung der Fahrzeiten morgens und abends wird die Bevölkerung in Villach noch viele Jahre deutlich profitieren“, fasst Schuschnig zusammen.

Mit dem fortschreitenden Ausbau des ÖV in Kärnten blicken die Kärntner Linien auf ein erfolgreiches Fahrplanjahr zurück und mit dem neuen Plan einem kräftigen Plus für Öffi-Nutzer entgegen. Mit gutem Grund: Die Anzahl der Bus- und Bahnfahrer steigt von Jahr zu Jahr deutlich an. Auch die Netztickets werden in Kärnten immer beliebter. Im September und Oktober wurden nach den Umsteigertagen Rekordverkaufszahlen des Kärnten Tickets erzielt.

Besonders positiv ist, dass vor allem immer mehr junge Menschen die Öffis regelmäßig nutzen und sich das Kärnten-Ticket-Jugend kaufen. Auch die Beliebtheit des Jugend.mobil-Tickets, die Öffi Netzkarte für Schüler und Lehrlinge, nimmt zu. „Damit nutzen insgesamt 37.000 Kärntner ein Klima Ticket Österreich, Kärnten Ticket oder Jugend.mobil-Ticket. Ein klares Zeichen dafür, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen und der eingeschlagene Weg der richtige ist. Diesen werden wir konsequent fortsetzen“, so Schuschnig.



Quelle: Land Kärnten

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