vonRedaktion International
JÄNNER 18, 2021
Landeshauptmann und Sicherheitslandesrat Christian Gantner haben mit Einsatzkräften aktuelle Situation besprochen
Bregenz (VLK) – Nach den heftigen Schneefällen der letzten Tage haben sich Landeshauptmann Markus Wallner und Sicherheitslandesrat Christian Gantner am Montagmittag (18. Jänner) zu einer weiteren Lagebesprechung mit den seit Tagen im Einsatz stehenden Sicherheits-, Hilfs- und Rettungskräften von Bundesheer, Feuerwehr, Bergrettung und Polizei sowie Mitarbeitenden der Abteilung Straßenbau und der Landeswarnzentrale getroffen. „Die kritische Situation entspannt sich zusehends. Allerdings ist erhöhte Vorsicht weiterhin angebracht“, sagte Wallner nach dem Treffen. Vorsorglich bleibe der Bundesheer-Hubschrauber vorerst in der Walgaukaserne stationiert, informierte Gantner.
Nach Abklingen der intensiven Schneefälle entschärft sich die Lage zusehends. Der Lawineneinsatzzug des Bundesheeres ist auf Rufbereitschaft rückgestellt worden, berichtete Vorarlbergs Militärkommandant Gunther Hessel bei der Lagebesprechung. Aus „Sicherheitsgründen“ wird der Bundesheer-Hubschrauber vorerst in der Walgaukaserne stationiert bleiben, kündigte der Kommandant an.
Aufgrund der intensiven Schneefälle hatten Vorarlbergs Feuerwehren in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun. Von Donnerstag, als die starken Schneefälle eingesetzt haben, bis heute, Montag (18. Jänner 2021), 8:30 Uhr, wurden von den heimischen Wehren in Summe rund 530 Einsätze abgewickelt. Insgesamt standen 5.856 Männer und Frauen im Einsatz und leisteten gemeinsam über 8.000 Einsatzstunden.
Von den Mitgliedern der Bergrettung wurde im Zuge von Erkundungsflügen zur Unterstützung der örtlichen Lawinenkommissionen wertvolle Arbeit verrichtet.
Die von den Schneemassen ausgelösten Verkehrsbehinderungen forderten den Vorarlberger Polizeikräften großes Engagement ab. Besonders zu schaffen machte die Verkehrssituation am Donnerstag und Freitag auf der Rheintal-/Walgau-Autobahn A14 sowie auf der Arlberg-Schnellstraße S16.
Gefahr von Dachlawinen steigt – Vorsicht bei Waldspaziergängen
Auf Grund des Temperaturanstiegs wird die Schneedecke in tieferen und mittleren Lagen durchfeuchtet und damit zunehmend schwerer, informierte Andreas Pecl vom Lawinenwarndienst: „Damit steigt der Schneedruck auf Dächern und auch die Gefahr von Dachlawinen erhöht sich mit der Erwärmung“. Äußerste Vorsicht sei auch bei Spaziergängen im Wald geboten, denn die Schneelast führt immer wieder zu umstürzenden Bäumen und abbrechenden Ästen. In mittleren Lagen steigt die Gefahr von Gleitschneelawinen auf steilen Grashängen und Böschungen. In höheren Lage, d.h. über der Waldgrenze, bleibt die Lawinensituation weiter angespannt. Wind verschärft durch umfangreiche Verfrachtungen die Lage zusätzlich. Bereits bei geringer Zusatzbelastung ist Triebschnee äußerst störanfällig und kann zu Lawinenauslösungen führen. Für morgen, Dienstag, rechnet Pecl mit einer weiteren Beruhigung der Lage, wobei im Hochgebirge die Gefährdung stellenweise bei der Warnstufe 4 bleiben wird.
Bis auf kleinräumige Sperrungen sind alle Straßen in Vorarlberg wieder befahrbar, wie die Abteilung Straßenbau informierte. Auf dem Straßenweg wären zwischenzeitlich wieder alle Gemeinden erreichbar. Problematisch bleibe der Schneebruch, wenn Bäume oder Äste unter der Schneelast nachgeben und auf Verkehrswege stürzen.
„Bleiben wachsam“
Gemeinsam mit den Einsatzkräften werde die Situation „weiter aufmerksam verfolgt“, kündigen Landeshauptmann Wallner und Sicherheitslandesrat Gantner an: „Wir bleiben wachsam“. Beide sprechen allen Einsatzkräften, den Mitgliedern der Lawinenkommissionen sowie den Verantwortlichen der Straßenverwaltung und den Gemeindebauhöfen für die in den letzten Tagen geleistete Arbeit den Dank und die Anerkennung des Landes aus.
Quelle: Land Vorarlberg