vonOTS
NOVEMBER 21, 2023
Gerade im Bildungssystem einer Migrationsgesellschaft braucht es angemessen professionalisierte Lehrkräfte. Anti-Rassismus ist dabei ein zentrales Querschnittsthema.
Wer Schule und Zukunft gemeinsam denkt, muss breit ansetzen. Selbstbestimmte Menschen brauchen selbstbestimmte Pädagog*innen, weiß Christoph Wiederkehr und unterstreicht seine großen Pläne für das Schulsystem. In der Diskussion waren sich alle einig: „Sobald man was verändert, hat man Angst, etwas falsch zu machen. Neue Wege gehen, heißt aber Fehler machen. Dann gilt es zu reflektieren, daraus zu lernen und weiterzumachen
“, fasst Teresa Torzicky von der Innovationsstiftung für Bildung zusammen. Und Samira Rauter von der People Share Privatstiftung unterstreicht diese Erfahrung, sie fordert mehr Kooperation und Austausch auf allen Ebenen. „Die Pädagogische Hochschule Wien hat sich im letzten Jahr schon spürbar mit Differenzkategorien auseinandergesetzt, und initiiert mit großem Mut Diskurse, die uns alle bewegen. Schließlich geht es darum, die Kolleg*innen in der Praxis zu bestärken, wie sie mit den Themen der Gegenwart umgehen können. Von der Schulentwicklungsberatung bis hin zu Forschung stehen wir im kollegialen Austausch
“, resümiert Barbara Herzog-Punzenberger, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Wien, den Anspruch der Neuausrichtung der PH Wien als Urban Diversity Campus. „Der Begriff der Rassismuskritik wird stark diskutiert, er oszilliert zwischen Akzeptanz und Anfeindung – dabei geht es darum, wissenschaftlich, pädagogisch und politisch ein Bewusstsein für Phänomene von Rassismus zu schaffen, weil Rassimus bis in die Mitte der Gesellschaft reicht und kein Randphänomen ist
“, stellt Saphira Shure in ihrer Keynote zur Podiumsdiskussion klar. Gerade deshalb ist es zentral bedeutsam, wenn sich Lehrpersonen differenziert mit dem Thema auseinandersetzen. Sich als Teil einer Migrationsgesellschaft zu begreifen, ist für Herzog-Punzenberger eine wesentliche Voraussetzung, um den Lehrberuf langfristig zu stärken. Handlungsfähige, selbstwirksame und auch mutige Pädagog*innen braucht es, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft mitzugestalten, zeigt sie sich überzeugt.
Quelle: OTS