Salzburg: Moor-Experten trafen sich in Anthering

vonRedaktion Salzburg
JUNI 25, 2021

Foto: Land Salzburg / Camera Suspicta - Susi Berger

Flachgau Beispiel für Renaturierungen in ganz Österreich / Neue Infohütte in Weidmoos geplant

(LK) Anthering ist dieser Tage Schauplatz einer bundesweiten Expertentagung von Bund und Ländern zur zukünftigen Strategie der Erhaltung und Wiederherstellung von Mooren und Auen in Österreich, die auch Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi besuchte. Der Ort ist nicht zufällig gewählt: Denn der Flachgau ist aufgrund der geographischen Lage reich mit Mooren gesegnet und somit auch an Expertise für die Pflege dieser seltener werdenden Naturlandschaften.

Die Tagung dient der Ausarbeitung einer österreichweiten Strategie zur Renaturierung von Moor- und Augebieten. Deshalb werden zunächst Vorzeigebeispiele in Salzburg begutachtet. Dazu zählen das Ursprunger Moor in Elixhausen, die Weitwörther Au und das Weidmoos zwischen Lamprechtshausen und St. Georgen. „In Salzburg werden seit mehr als 20 Jahren zahlreiche Projekte mit großem Erfolg umgesetzt. Wir tragen somit zum Erhalt von wichtigen Ökosystemen und zum Klimaschutz bei und können österreichweit als Modellregion dienen“, so Landesrätin Daniela Gutschi.

Neue Infohütte für Weidmoos

Landesrätin Gutschi machte sich heute mit Bürgermeisterin Andrea Pabinger (Lamprechtshausen), Bürgermeister Franz Gangl (St. Georgen) und Johann Grießner (Obmann Torferneuerungsverein Weidmoos) ein Bild von den Gegebenheiten in Weidmoos. Gemeinsam wurde die Erneuerung der Infrastruktur besprochen. Investiert werden soll in eine neue Infohütte, die bestehende entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen. „Das Land wird sich um eine tatkräftige Unterstützung dieses Projekt bemühen. Moore sind etwas Wunderbares, das müssen wir den Salzburgerinnen und Salzburger auch zeigen“, so Gutschi.

Wichtiges Vogelschutzgebiet

Das Weidmoos ist ein ehemaliges Hochmoorgebiet zirka 20 Kilometer nördlich der Stadt Salzburg nahe der Grenze zwischen Salzburg und Oberösterreich. Es erstreckt sich über die Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen. Das 132 Hektar große Gebiet wurde als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Mit Themenweg und Aussichtssteg mit Turm lässt es sich hautnah erleben, ohne die Vogelwelt zu stören. Landesrätin Gutschi lädt zum Naturgenuss ein: „Wer den Lebensraum Moor hautnah fühlen und erleben möchte, der kann sich ein Bild von diesen mystischen Lebensräumen in Salzburg machen. Es gibt genügend zur Auswahl.“

Wasserspeicher der Erde

Ziel der österreichischen Strategie ist es, neben der Erhaltung und Wiederherstellung von Mooren auch den Dialog zwischen verschiedenen Interessensgruppen zu intensivieren. Moore leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem, bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und spielen daher weltweite eine wichtige Rolle. Als effektive Wasserspeicher helfen sie, Überschwemmungen und Flutkatastrophen zu verhindern. Ein besonderes Merkmal ist der feuchte, sauerstoffarme Boden. Dieser gibt unzähligen Tierarten eine Lebensgrundlage. In Salzburg stehen Moore seit 1990 unter strengem Naturschutz.

Quelle: Land Salzburg

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