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OKTOBER 24, 2021
München (ots) -
Am Samstag (23. Oktober) kam es zu mehreren Gewaltdelikten im Münchner Bahnbereich. Dabei halfen in zwei Fällen couragierte Menschen. Einmal wurden bei einer sog. "Familienstreitigkeit" auch Beamte der Bundespolizei tätlich angegriffen.
* Ein 35-jähriger Deutscher geriet gegen 02:15 Uhr in der S-Bahn (S8 von Unterföhring nach Pasing) in eine verbale Streitigkeit mit seiner 30-jährigen deutschen Verlobten. Er wollte am Ostbahnhof aussteigen - sie weiter nach Pasing fahren. Im weiteren Verlauf der Streitigkeit schlug der 35-Jährige aus Pasing seiner Verlobten mit der Hand ins Gesicht. Dies bemerkte ein 20-jähriger deutscher Mitreisender. Er stellte den Aggressor zur Rede. Unvermittelt schlug der Pasinger daraufhin auch dem 20-Jährigen aus Gilching, Lkr. Starnberg, ins Gesicht. Zudem kam es zu diversen verbalen Beleidigungen und Bedrohungen gegen den couragierten Helfer.
Über die Gegensprechanlage in der S-Bahn wurde der Triebfahrzeugführer informiert, der die Bundespolizei verständigte. Am Pasinger Bahnhof wurden alle Beteiligten angetroffen. Dabei zeigte sich der 35-jährige Deutsche auch gegenüber den Beamten äußerst aggressiv und stieß einen Bundespolizisten bei der Sachverhaltsaufnahme weg. Bei den anschließenden polizeilichen Maßnahmen leistete der Pasinger Widerstand. Auf der Dienststelle ergab ein freiwilliger Atemalkoholtest einen Wert von 1,76 Promille, woraufhin von der informierten Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme angeordnet wurde.
Nach Abschluss der Maßnahmen wurde der Aggressor auf freiem Fuß belassen. Keiner der Beteiligten erlitt sichtbare Verletzungen. Der Beamte der Bundespolizei war weiterhin dienstfähig. Gegen den 35-Jährigen wird wegen tätlichem Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.
* Eine 20-jährige Somalierin geriet kurz nach 06:30 Uhr am Treppenabgang zum Zwischengeschoss (Ausgang Arnulfstraße) am Hauptbahnhof München aufgrund der Nachfrage hinsichtlich einer Zigarette in eine verbale Streitigkeit mit drei Deutschen im Alter von 17, 19 und 20 Jahren.
Da sich die Somalierin trotz mehrfacher Aufforderung durch eine 17-Jährige sowie den 19-Jährigen der Gruppe nicht entfernte, soll die 20-jährige Somalierin leicht von der 17-Jährigen weggestoßen worden sein. Daraufhin soll die Somalierin nach den Armen der 17-jährigen gegriffen, diese zu sich herangezogen und ihr beim anschließenden Gerangel Haare ausgerissen haben.
Um sich zu befreien soll die 17-Jährige der Somalierin mit dem Knie gegen den Körper getreten haben. Da die Afrikanerin nicht losließ, wandte sich der 19-Jährige beiden zu. Er soll die 20-jährige Somalierin von hinten mit dem Arm am Hals gepackt und sie weggezogen und sie dabei zu Boden gestoßen haben.
Erst als sich Umstehende einmischten, verebbten die wiederholten körperlichen Angriffe. Ein unbeteiligter 57-Jähriger, der laute Schreie vernahm, verständigte telefonisch die Bundespolizei, die Ermittlungen zu diversen Körperverletzungsdelikten aufnahm. Die 17-Jährige blutete leicht aus der Nase und klagte über Schmerzen im Hüftbereich sowie Kopfschmerzen. Ihr war beim Gerangel eine Haarlocke ausgerissen worden. Sie wollte sich selbständig in ärztliche Behandlung begeben. Die 20-jährige Somalierin, bei der ein Atemalkoholwert von 1,66 Promille gemessen wurde, klagte über leichte Schmerzen im Rücken. Eine sofortige ärztliche Behandlung lehnte sie ab. Alle anderen Beteiligten blieben unverletzt.
* Gegen 13:15 Uhr geriet ein 26-jähriger Eritreer in einer S-Bahn mit drei Mitarbeitern der DB AG in eine verbale Streitigkeit bezüglich der Ausstellung einer Fahrpreisnacherhebung. Da der Afrikaner nach ersten Ermittlungen ohne Fahrschein Richtung Grafing unterwegs war, stiegen alle Beteiligten in Baldham aus. Nach Ausstellung einer Fahrpreisnacherhebung stieg der 26-Jährige erneut in die S-Bahn und fuhr weiter Richtung Grafing Bahnhof. Bei einer erneuten Fahrscheinkontrolle konnte er wiederum kein Ticket vorzeigen. Während einer erneuten Fahrpreisnacherhebung, soll der Eritreer die DB-Prüfdienstmitarbeiter in der S-Bahn beleidigt haben. Zudem soll es zu Tätlichkeiten des 26-Jährigen gegen eine 28-Jährige des S-Bahnprüfdienstes gekommen sein. Die 28-Jährige wurde in einem nahen Krankenhaus ärztlich versorgt.
Bei der Durchsuchung des Fahrscheinlosen fanden Beamte der Bundespolizei ein Cuttermesser, dass sichergestellt wurde. Gegen den Eritreer wird wegen Körperverletzung, Beleidigung und Nötigung ermittelt. Er wurde nach allen polizeilichen Maßnahmen auf freiem Fuß belassen.
* Eine 39-jährige Deutsche schlug nach einer verbalen Streitigkeit einer 71-jährigen Deutschen kurz vor 23 Uhr in der Bahnhofsmission unvermittelt ins Gesicht. Durch das Armkettchen der 39-Jährigen erlitt die Ältere eine 4cm lange Wunde im Bereich des Halses. Als Grund des Streits wurde ermittelt, dass die 71-Jährige den Schlaf der Jüngeren störte und diese deswegen handgreiflich wurde. Die Verletzungen der 71-Jährigen mussten nicht weiter ärztlich behandelt werden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wird die 39-Jährige wegen gefährlicher Körperverletzung heute dem Haftrichter vorgeführt.
Quelle: Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell