vonOTS
OKTOBER 06, 2023
Weiterhin drei Parteichefs auf den vordersten Plätzen - zwei Grüne unter den Top 5
Das aktuelle APA-Comm Politik-Ranking, das laufend die Berichterstattung von 14 österreichischen Tageszeitungen analysiert, weist für September 2023 Bundeskanzler Karl Nehammer als den medial sichtbarsten Politiker Österreichs aus. Mit 778 Artikeln baut der ÖVP-Chef seine mediale Präsenz in einem parteipolitisch brisanten Monat um knapp 30 Prozent aus und übernimmt den Spitzenplatz im Ranking. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Parteichefs von SPÖ und FPÖ, Andreas Babler (505 Artikel) und Herbert Kickl (474 Artikel). Mit deutlichem Abstand belegen die beiden Minister:innen Leonore Gewessler (279 A.) und Johannes Rauch (261 A.) von den Grünen die Ränge 4 und 5.
Kanzler Nehammers Medienpräsenz im September fußte auf mehreren Themen: Zum Kinostart von „Kurz – der Film“ wurde etwa diskutiert, ob der frühere Bundeskanzler Sebastian Kurz womöglich ein Comeback andenke und der amtierende Parteichef in Anbetracht dessen noch fest im Sattel sitze. Außenpolitisch stellte Nehammer angesichts der Rekordzahl an Ankommenden auf der Mittelmeerinsel Lampedusa außerordentliche Grenzkontrollen zu Italien in Aussicht. Ende des Monats sollte die auf Nehammer zugeschnittene Kampagne „Glaub an Österreich“ ein positives Momentum erzeugen. Ein mehrere Monate altes Handy-Video von einer ÖVP-internen Veranstaltung erregte nachfolgend jedoch mehr Aufmerksamkeit – der Kanzler äußerte sich darin unter anderem zu Kinderarmut und Teilzeitarbeit, was von Seiten der Opposition als Verhöhnung der Betroffenen verstanden wurde und in sozialen Medien für zahlreiche Reaktionen und Kritik bis hin zu Rücktrittsforderungen sorgte.
Platz 2 des Rankings belegte SPÖ-Chef Babler, der im September innerparteilichen Gegenwind zu seiner Idee einer 32-Stunden-Woche erntete. Vor allem der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (Platz 19) äußerte Bedenken. Außerdem präsentierte die SPÖ im September leicht überarbeitete Pläne für eine Vermögens- und Erbschaftssteuer. Laut Babler sollen demnach Eigenheime bis zu einem Wert von 1,5 Millionen verschont bleiben, dafür „Superreiche“ für Erbschaften mehr als bisher geplant zahlen. Als Herausforderungen für Babler erwiesen sich Korruptionsvorwürfe in der Wiener Bezirkspolitik sowie ein versehentlich an 800 Empfänger:innen versendetes Strategiepapier des Meinungsforschungsinstituts SORA, das ohne Auftrag der SPÖ angefertigt und präsentiert worden war.
FPÖ-Chef Kickl, der das Ranking im Vormonat erstmals angeführt hatte, landete im September auf Platz 3. Besondere Aufmerksamkeit erlangte er durch eine gemeinsame Pressekonferenz mit der vom deutschen Verfassungsschutz beobachteten AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel in Wien. Gegen Ende des Monats sorgten außerdem die ehemaligen FPÖ-Abgeordneten Andreas Mölzer und Johannes Hübner mit einer Reise zu den afghanischen Taliban für zahlreiche Medienberichte. FPÖ-Chef Kickl distanzierte sich von der Reise und gab an, nichts von den Plänen gewusst zu haben.
Die Ränge 4 und 5 gingen an Umwelt- und Verkehrsministerin Gewessler sowie Gesundheitsminister Rauch. Gewessler erklärte anlässlich eines Verordnungserlasses, Einwegflaschen und -dosen ab 2025 mit einem Pfand von 25 Cent zu versehen. Für Rauch standen insbesondere die Finanzausgleichsverhandlungen mit den Bundesländern sowie eine Debatte mit der Ärztekammer bezüglich anstehender Corona-Impfungen im Herbst im Vordergrund.
Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (Platz 59) sorgte im Monatsvergleich für ein besonders starkes Beitragswachstum (+1333 Prozent). Hauptgrund waren Berichte über ihn und weitere Vertreterinnen und Vertreter der Wiener SPÖ, die bei Umwidmungen in Kleingartenvereinen finanziell profitiert haben sollen. SPÖ-Chef Babler und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (Platz 11) kritisierten die Vorgänge und kündigten eine Aufklärung der Vorwürfe an.
Das Ranking der Top-20-Akteurinnen und -Akteure für September 2023 ist unter https://www.ots.at/politikranking abrufbar. Das Ranking wurde von APA-Comm auf Basis der Anzahl von Beiträgen mit namentlicher Erwähnung von Politikerinnen und Politikern in 14 österreichischen Tageszeitungen für den Zeitraum von 1. bis 30. September 2023 erstellt.
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Quelle: OTS