vonOTS
MAI 17, 2022
Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV): „Erinnerungskultur wichtig für uns alle“
Wien (OTS) - Die diesjährige Mauthausen Gedenkfeier am 15. Mai stand unter dem Titel des politischen Widerstands. Daran nahm auch heuer wieder der MKV, der Dachverband der katholischen Mittelschülerverbindungen in Österreich, teil. Viele Mitglieder betätigten sich im politischen Widerstand gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg. Daran erinnerten die Couleurstudenten im ehemaligen Konzentrationslager in Mauthausen.
Moritz Mittermann, Bundesjugendobmann des MKV berichtete dazu: „Unsere Vorfahren haben sich dem NS-Terrorregime widersetzt, Widerstand geleistet, Leid ertragen. Insgesamt wurden zumindest 675 katholische Couleurstudenten von den Nationalsozialisten verfolgt. Mindestens 36 wurden ermordet. Für sie alle gibt es eine eigene Gedenktafel in Mauthausen.“ Auf dieser ist zu lesen: „Dem Gedenken unserer Bundesbrüder, die in den Konzentrationslagern ihr Leben für Österreich geopfert haben. Fiducit!“ Unter den Widerstandskämpfern befand sich auch Leopold Figl, erster Bundeskanzler der Zweiten Republik. Figl war selbst Mitglied in vielen verschiedenen Verbindungen und war mehrere Jahre in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert. „Sein Glauben an Gott und an unser Österreich hat Figl durch die Gefangenschaft getragen“, ist sich Mittermann sicher.
Erinnerungskultur als Auftrag für alle
„Die Erinnerungskultur ist wichtig für mich. Sie ist wichtig für katholische Couleurstudenten und Couleurstudentinnen. Sie ist wichtig für uns alle. Wir dürfen nicht vergessen, sondern müssen uns unserer historischen Verantwortung bewusst sein. Diejenigen, die sich aktiv im politischen Widerstand betätigt haben, sind Vorbilder. Sie haben ihr Leben für ihre Überzeugungen riskiert. Sie haben ihr Leben für das ihrer Mitmenschen gefährdet. Es ist wichtig, gegen Unrecht aufzustehen. Es ist wichtig, für die eigenen Prinzipien und Werte zu kämpfen. Wir alle können unseren Beitrag leisten, indem wir ‚nie wieder´ sagen“, so der Bundesjugendobmann.
Seit mehr als 40 Jahren nimmt der MKV an der Befreiungsfeier teil. Seite an Seite mit dem Verband farbentragender Mädchen (VfM), der Vereinigung christlicher farbentragender Studentinnen in Österreich (VCS), dem Österreichischen Cartellverband (ÖCV), den Katholisch-Österreichischen Landsmannschaften (KÖL) und dem Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Österreichs (ÖKV) wie auch mit vielen anderen Organisationen werde ein Zeichen gesetzt. So berichtete der MKV Vorsitzender Walter Gröblinger, dass ihn der Besuch jedes Mal betroffen und nachdenklich macht. „Das ehemalige Konzentrationslager ist ein Ort, der uns allen zu denken geben sollte. Mauthausen ist ein Mahnmal dafür, welche Schrecken Intoleranz und Hass erzeugen können. Daher ist es so wichtig, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen. Wir wollen zeigen, dass Alt und Jung hier Seite an Seite stehen und aktiv zur Erinnerungskultur beitragen“, so Gröblinger.
Der MKV ist Österreichs größte Schüler- und Absolventenorganisation mit rund 17.000 Mitgliedern in über 160 katholischen Studentenverbindungen.
Quelle: OTS