Oberösterreich: LR Steinkellner - In Sierning wird ein Knoten gelöst, damit es künftig rund läuft

vonRedaktion Salzburg
MAI 20, 2021

Landesrat Günther Steinkellner
© Land Oberösterreich

T-Kreuzung der B122 Voralpenstraße und B140 Steyrtalstraße wird verkehrssicher umgebaut. Ein leistungsfähiger, 3-armiger Kreisverkehr mit Bypässen entsteht

„Wir werden einen Verkehrsknoten in Sierning entwirren, um die Unfallzahlen deutlich reduzieren zu können. Künftig soll es in Sierning rund laufen“, unterstreicht Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Die B122 Voralpenstraße ist eine wichtige Ost-West-Verbindung zwischen Steyr und Sattledt. Viele Pendler/innen nutzen diese Strecke auf ihrem täglichen Arbeitsweg. Die B140 Steyrtalstraße verbindet die Region um Steyr mit der A9 Phyrn Autobahn und ist daher eine wirtschaftlich relevante Zubringer-Strecke. Der Knoten zwischen der B122 und der B140 im Gemeindegebiet von Sierning weist im Bestand zu Spitzenstunden Verkehrsüberlastungen auf. Als Folge sind Staus und Wartezeiten im Pendlerverkehr auf der Tagesordnung. Durch die kurzen Lücken im Hauptverkehrsstrom auf der B122 kommt es darüber hinaus immer wieder zu gefährlichen Ein- & Abbiege-Manövern in die und von der B140. Daraus resultieren – teils schwerwiegende – Unfälle. In den Jahren 2015 bis 2019 ereigneten sich in diesem Bereich 19 Unfälle mit Personenschaden.

„Durch den Umbau des bestehenden T-Knotens in einen 3-armigen Kreisverkehr mit drei Bypässen kann sowohl die Leistungsfähigkeit des Knotens gesteigert, als auch die Verkehrssicherheit erhöht werden“, betont Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner die Wichtigkeit des Projekts. Durch den Kreisverkehr treffen die Verkehrsströme aller betroffenen Straßen gleichrangig aufeinander. Der Verkehrsfluss wird gesteigert und die Durchlassgeschwindigkeit ist in der Regel höher als bei einer vorfahrts- oder signalgesteuerten Kreuzung. Auf Grund des Durchmessers von 40 m kann auch ein sehr hohes Verkehrsaufkommen mit einem Minimum an Wartezeit bewältigt werden. Durch die verringerten Wartezeiten im Vergleich zu einem T-Knoten werden Abgase und Lärm eingespart, was wiederum zum Umweltschutz beiträgt.

Ein weiteres, dringend notwendiges Ziel des Knotenumbaus ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit in diesem Bereich. Durch die Errichtung des Kreisverkehrs ist die Knotendurchfahrtsgeschwindigkeit niedriger. Schwerwiegende Unfälle mit Personenschaden treten dadurch erfahrungsgemäß nur mehr sehr selten auf. Durch die niedrigere Fahrgeschwindigkeit und die übersichtliche Verkehrssituation im Kreisverkehr kommt es – wenn überhaupt – zu Unfällen mit meist glimpflichen Ausgang.

Ein weiteres – in Anbetracht des Landesmittel-Einsatzes nicht unerhebliches – Argument für einen Kreisverkehr sind in diesem Fall einerseits die geringeren Baukosten (im Vergleich zu einem niveaufreien Knoten) sowie die niedrigen Wartungskosten in der Erhaltung.

Kurzum: „Durch den Umbau des bestehenden T-Knotens in einen 3-armigen Kreisverkehr mit drei Bypässen kann sowohl die Leistungsfähigkeit des Knotens gesteigert, als auch die Verkehrssicherheit erhöht werden. Sobald also ein Kreisverkehr gebaut ist, ist das in vielerlei Hinsicht eine runde Sache“, so Steinkellner.

Ausführung der BaumaßnahmenIm Zuge eines Vorprojekts im Jahr 2014 wurden mehrere mögliche Knotenformen untersucht, um einerseits die Leistung zu steigern und die Unfallgefahr zu minimieren. Dabei fiel die Entscheidung auf einen 3-armigen Kreisverkehr mit drei Bypässen zur Schaffung eines leistungsfähigen und sicheren Knotens.

Der Kreisverkehr wird mit einem Außendurchmesser von 40 m und einer Fahrbahnbreite von 7,50 m, sowie ausreichend dimensionierte Bypässe (4,00 m bis 4,50 m Fahrbahnbreite) für den Durchzugsverkehr auf der B122 von Steyr Richtung Bad Hall, von der B140 kommend auf die B122 Richtung Steyr und von Bad Hall kommend (B122) auf die B140 ausgeführt. Die Knotenvariante des Kreisverkehrs benötigt nur in sehr geringem Ausmaß zusätzliche Flächen, um eine ausreichende Dimension für den aufrechten Verkehrsfluss in Spitzenstunden zu gewährleisten. Bei der Errichtung des Kreisverkehres bleibt die Lage des nördlich gelegenen Fahrbahnrandes der B122 im Wesentlichen unverändert. Der gesamte Baulosbereich entfaltet sich somit Richtung Süden.

Für die zusätzlichen Bypässe wird zeitgleich mit der Errichtung des Kreisverkehrs eine Brücke abgetragen und die Unterführung am gleichen Standort erweitert. Dadurch kann auch eine neue Geh- & Radwegverbindung errichtet werden.

Ein zusätzlicher wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit ist die geplante Beleuchtung des Kreisverkehrs. Im Sinne des nachhaltigen Straßenbaus wurde dafür ein umweltfreundliches Lichtkonzept mit einem reduzierten Blaulichtanteil zum Schutz der dämmerungs- & nachtaktiven Insekten entwickelt. Ziel soll sein, zu sehen ohne geblendet zu werden und die Umwelt nicht unnötig aufzuhellen. Dass dabei auch Energie gespart wird, ist ein nützlicher Nebeneffekt. Um für die künftigen Belastungen durch den Verkehr gewappnet zu sein, werden sämtliche bestehenden und weiterhin verwendeten Straßenabschnitte (genauer: Unter- & Oberbau, Belag) an den neuesten straßenbaulichen Stand angepasst. Neu errichtete Straßenabschnitte (z.B. Fahrbahn des Kreisels) werden zukunftsorientiert für die erwarteten Belastungen ausgelegt.

Für folgende Verkehrsströme stehen zudem Bypässe zur Verfügung:• von Steyr nach Bad Hall• von Bad Hall nach Grünburg• von Grünburg nach SteyrDiese Bypässe gewährleisten eine Entlastung des Kreisverkehrs und tragen damit zur Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses im Kreisverkehr bei. Im Anschluss an die Bautätigkeiten werden sämtliche offenen Flächen wiederbepflanzt. Es werden Bäume und Büsche gepflanzt, sowie eine dem Standort angepasste Gräsermischung entlang des neuen Straßenverlaufs und auf der Mittelinsel des Kreisels ausgebracht.

Tätigkeiten und geplante VerkehrsführungAm 4. Mai 2021 erfolgten erste Vorbereitungsarbeiten. Der Knotenumbau erfolgt ab heute, dem 19. Mai 2021, unter Aufrechterhaltung der Verkehrsachse Steyr – Bad Hall in beide Richtungen. Ende Oktober soll die Asphaltdecke eingebaut werden. Bis dahin wird der Altbestand des Unter- und Oberbaus entfernt, der bestehende Straßendamm auf die künftige Fahrbahnreite und den Kreisdurchmesser erweitert sowie die Unterführungen verbreitert bzw. eine Brücke abgetragen und neu errichtet. Die Gesamtfertigstellung kann bei planmäßigem Baufortschritt bereits Ende November 2021, nach nur rund sechs Monaten Bauzeit, abgeschlossen werden.

Die Verkehrsverbindungen Bad Hall – Grünburg und Steyr – Grünburg werden großräumig umgeleitet. Das Abbiegen von der B122 auf die B140 ist im Baustellenbereich nicht möglich. Von Grünburg kommend ist es möglich, im Baustellenbereich von der B140 nach rechts Richtung Steyr abzubiegen (siehe Bild). Eine Änderung der Verkehrsführung während der Bauzeit ist auf Grund des Bauverlaufs möglich.

Fakten:Bezirk Steyr-LandGemeinde SierningBauloslänge B122 Voralpenstraße ca. 600 m B140 Steyrtalstraße ca. 270 mAusführung 3-armiger Kreisverkehrsanlage mit 3 BypässenDurchmesser 40 mKunstbauten Neubau einer Brücke und Verbreiterung einer UnterführungGesamtkosten ca. 5,0 Mio. EuroBaubeginn Anfang Mai 2021Fertigstellung geplant Ende November 2021

Verkehrsdaten:B122 (östlich des Knotens) ca.15.000 Kfz/24h mit 6 % SchwerverkehrB122 (westlich des Knotens) ca.10.000 Kfz/24h mit 10 % SchwerverkehrB140 (beim Knoten) ca. 7.000 Kfz/24h mit 13 % Schwerverkehr

Alle Angaben stellen den DTVw dar – durchschnittlicher Tagesverkehr werktags

Quelle: Land Oberösterreich

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