vonPresseportal.de
FEBRUAR 22, 2022
Krems II (ots) -
Als Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Sebastian Ross am vergangenen Montagmorgen, den 21.02.2022 um 07.01 Uhr das Telefon abgenommen hatte, ahnte er wohl nicht, was für ein langer und kräftezehrender Einsatz aus diesem Telefonat entstehen wird. Ein Bürger aus der Gemeinde Krems II - Ortsteil Schönböcken rief Ihn an und bat Ihn vor Ort um Rat. Er habe Wasser im Gebäude stehen und bekommt dies allein nicht abgepumpt.
Nach erfolgter Lageerkundung vor Ort, entschied sich Einsatzleiter Ross für eine Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Krems II mit dem Einsatzstichwort "TH K" (Technische Hilfeleistung kleiner als Standard). Es sollte mit der vorhandenen Tauchpumpe schnell Abhilfe geschaffen werden.
Als es draußen allmählich heller wurde, sind die tatsächlichen Ausmaße der Einsatzlage klar geworden. Denn nicht nur das Gebäude stand unter Wasser, sondern auch der Garten und die angrenzenden großen Ackerflächen rund um das Gebäude. Diese hatten in Ihren Senken so viel Wasser gesammelt, dass dieses aufgrund des Nachflusses in das Gebäude drückte.
Die eingesetzten Tauchpumpen schafften es nicht, den Wasserstand zu reduzieren. Relativ schnell war für den Einsatzleiter klar, dass die eingesetzten Mittel nicht ausreichen werden. Um den Einsatz von größeren Pumpen abzuklären, entschied sich Gemeindewehrführer Sebastian Ross, den Fachberater des Technischen Hilfswerk Ortsverband Bad Segeberg zur Einsatzstelle zu ordern. Das THW ist technisch in der Lage größere Wassermengen zu fördern. Vor Ort berichtete der Fachberater allerdings, das sämtliche Großpumpen derzeit in Niendorf an der Ostsee im Einsatz sind und somit nicht zur Verfügung standen. Mit der neuen Erkenntnis wurden die Feuerwehren aus Rohlstorf, Nehms, Hornsdorf und Groß Rönnau mit dem Einsatzstichwort "TH G" (Technische Hilfeleistung, größer als Standard) zur Unterstützung alarmiert, um den noch immer drückendem Wasser effektiv mit weiteren Pumpen entgegenzuwirken.
Durch den andauernden Regen während der Einsatzzeit kam allerdings immer mehr Wasser dazu. Ein Ansteigen des Wasserstandes konnte durch den massiven Einsatz von mittlerweile sechs Pumpen zwar verhindert, aber nicht reduziert werden.
Da die Freiwillige Feuerwehr Alveslohe über eine Hochleistungspumpe (Förderleistung 5000 Liter/Minute) des Kreis Segeberg verfügt, entschied sich die Einsatzleitung diese an die Einsatzstelle zu alarmieren.
Durch den anhaltenden Regen, den niedrigen Temperaturen und der mittlerweile 5-stündigen Einsatzzeit, musste für den weiteren Verlauf über einen Austausch der eingesetzten Kräfte nachgedacht werden. In Absprache mit der Kreiswehrführung entschied die Einsatzleitung den 3. Zug der 1. Feuerwehrbereitschaft zur Auslösung der Kräfte nachzualarmieren. Neben Personal stellte der 3. Zug, bestehend aus den Wehren Weede, Söhren, Klein Gladebrügge und Wulfsfelde-Reinsbek, auch die erforderlichen Pumpen, die für den Einsatz erforderlich waren.
Da zu diesem Zeitpunkt klar war das der Einsatz noch den ganzen Tag andauern wird, wurde seitens der Schnelleinsatzgruppe vom Deutschen Roten Kreuz Ostholstein eine Verpflegungsstation sowie durch den ABC-Zug des Kreises Segeberg eine Zeltanlage mit Heizung vor Ort aufgebaut.
In Spitzenzeiten waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 90 Einsatzkräften, sechs Pumpen und drei Kilometer B-Schlauch im Einsatz.
Der Einsatz zog sich bis spät in den Abend. Die letzten Einsatzkräfte waren gegen 22.30 Uhr wieder zurück an der Feuerwache. Seitens der Feuerwehr können keine Angaben über die Schadenshöhe gemacht werden.
Quelle: Original-Content von: Kreisfeuerwehrverband Segeberg, übermittelt durch news aktuell