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FEBRUAR 08, 2022
Kiel,Lübeck,Puttgarden;Schleswig-Holstein,Hamburg (ots) -
Knapp 16.000 Stück Tabletten des verschreibungspflichtigen starken Schmerzmittels Tramadol stellte eine Kontrolleinheit des Hauptzollamts Kiel am vergangenen Sonntag in Puttgarden in einem Reisebus sicher, der sich auf dem Weg von Hamburg nach Göteborg befand.
Bei der routinemäßigen Kontrolle der Fahrgäste durchleuchteten die Zöllner*innen auch deren Gepäck mit Hilfe des sog. ScanVan, dem Röntgenmobil des Zolls.
Ein Koffer, der bei der Durchleuchtung auffiel, konnte zunächst keinem Fahrgast zugeordnet werden.
Beim Öffnen des Gepäckstücks stießen die Kontrollbeamten auf 15.990 Stück in Blistern verpackte Tabletten Tramadol 200mg; ein zentralwirkendes Schmerzmittel aus der pharmakologischen Gruppe der Opioide, das als Retardtablette acht bis zwölf Stunden lang stark schmerzlindernd wirkt.
Nach Auswertung einer Videoaufnahme vom Hamburger ZOB konnte der Koffer einem der Fahrgäste eindeutig zugeordnet werden.
Gegen den 33-jährigen Mann wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Handels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln eingeleitet. Er wurde vorläufig festgenommen, da er über einen festen Wohnsitz verfügt, nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Hamburg -Dienstsitz Kiel- zusammen mit der Staatsanwaltschaft Lübeck.
Zusatzinformation:
Retardtabletten geben ihre Wirkstoffe verlangsamt ab. So wird die Arzneimittelkonzentration im Blut über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten.
Laut Bundesministerium für Gesundheit besitzen vier bis fünf Prozent der häufig verordneten Medikamente ein Suchtpotenzial. Dazu zählen insbesondere Schlaf- und Beruhigungsmittel und ähnlich wirkende Arzneimittel. Diese Mittel können bereits nach kurzer Anwendungsdauer und bereits bei geringer Einnahmedosis eine Sucht auslösen.
Eine weitere große Gruppe der suchtauslösenden Medikamente sind Schmerzmittel.
Mit kontinuierlichen Kontrollen schützt der Zoll die Bürgerinnen und Bürger vor illegal auf der Straße gehandelten verschreibungspflichtigen Medikamenten.
Quelle: Original-Content von: Hauptzollamt Kiel, übermittelt durch news aktuell