vonRedaktion Salzburg
DEZEMBER 03, 2024
537 Anträge mit Schadenssumme von 9,4 Millionen Euro / Großarl heuer besonders betroffen / Viele Erdrutsche und Muren
(LK) Muren und Erdrutsche dominierten die Schadensfälle, die in der Sitzung des Katastrophenfonds des Landes vergangene Woche behandelt wurden. Der Fonds hilft rasch und unbürokratisch, wenn Salzburgerinnen und Salzburger von Unwetterereignissen und ihren Auswirkungen betroffen sind. Diese Woche wurden bei der Kommissionssitzung rund 5,8 Millionen Euro für 537 Anträge 656 Schadensfällen beschlossen.
Muren und Rutschungen waren im letzten Sommer besonders häufig. 165 Schäden in der aktuellen Sitzung des Katastrohenfonds betrafen solche Ereignisse. Im Archivbild: Eine Mure verschüttet Teile einer Straße im Pinzgau im August 2024.
In der aktuellen Sitzung des Katastrophenfonds des Landes Salzburg wurden Beihilfen von insgesamt 5,8 Millionen Euro bewilligt, 1,5 Millionen Euro davon waren bereits ausbezahlte Soforthilfemaßnahmen. Besonders getroffen wurde heuer im Juli und August Großarl. Dort wurden Wildbachsperren mehrmals durch Muren komplett gefüllt, zu Schaden kam glücklicherweise niemand. 1,2 Millionen Euro kostete alleine das Entleeren der Sperren und das Beseitigen des Murenmaterials.
Schwaiger: „Versicherungen immer wichtiger.“
Trotz seit Jahren ständig steigender Zahlen an Schadensfällen hilft der Katastrophenfonds rasch und unbürokratisch. „Wir lassen niemanden zurück, wenn es um existenzbedrohende Schäden geht“, betont Landesrat Josef Schwaiger. Er appelliert, die Eigenheimversicherung genau zu prüfen: „Wir beobachten häufig, dass Gebäude und Betriebe zwar versichert sind, jedoch mit zu geringen Summen. Mit Jahresbeginn wurden die Richtlinien im Fonds geändert und die Eigenversicherungssummen auf 15.000 Euro für private Häuser und 30.000 Euro für Betriebe erhöht“, so Schwaiger.
Immer mehr Erdrutsche
Durch die Starkniederschläge ereigneten sich in den vergangenen Jahren und heuer besonders viele Erdrutsche, wovon 165 Ereignisse eine Schadenssumme von 4,2 Millionen Euro in der aktuellen Sitzung des Katastrophenfonds ausmachten. 130 abgerechnete Hochwasserereignisse haben Schäden in der Höhe von 2,4 Millionen verursacht. Weiters wurden in dieser Sitzung 177 Orkanschäden und 42 Schäden durch Schneedruck mit einer Schadenssumme von 2,4 Millionen Euro abgerechnet.
Schutzmaßnahmen wirken
Der heurige Sommer hat deutlich gezeigt, dass die in den letzten Jahren errichteten Schutzbauten wirken. Beispielsweise wurden in der Gemeinde Großarl im Sommer die Augraben- und Schiedbachsperre mehrmals durch Muren gefüllt. Es ist allerdings niemand zu Schaden gekommen. Die Kosten für die Räumung der Sperren und die Wiederherstellung der Schutzwirkung sind allerdings enorm. Dank der österreichweit einzigartigen, vordefinierten Katastrophenschutz-Vorsorgeflächen, können Schutt und Geröll rasch in der Nähe der Sperren in die Landschaft eingebaut werden. Dabei werden hohe Transport- und Deponiekosten eingespart.
13.000 Fälle in zehn Jahren
In den vergangenen zehn Jahren wurden über den Katastrophenfonds des Landes 13.000 Fälle abgearbeitet. In Summe wurden dabei 86 Millionen Euro an Beihilfen für die Salzburgerinnen und Salzburger bewilligt. Der Gesamtschaden für diese Fälle summiert sich auf 141,3 Millionen Euro.
Einfache Beantragung
Anträge auf Beihilfe aus dem Katastrophenfonds können auf elektronischem Weg unter www.salzburg.gv.at/katastrophenfonds und sowie über die Land Salzburg App eingereicht werden. Der Antrag muss dabei innerhalb von sechs Monaten nach Schadenseintritt erfolgen.
Quelle: Land Salzburg