Kärntner Landesbaupreis 2024, Sonderpreis und Architekturstipendium vergeben

vonRedaktion International
JULI 06, 2024

Foto: Büro LHStvin Schaunig

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LH Kaiser und LHStv.in Schaunig: Landesbaupreis 2024 an Drauforum Oberdrauburg, Anerkennungspreis für kärnten.museum - Architekturstipendium 2025 an Christopher Juwan - Arbeiten in und für Kärnten werden in den Mittelpunkt gestellt

KLAGENFURT. Es sind durchwegs öffentliche Bauten, die 2024 bei den Kärntner Landesbaupreisen reüssieren konnten. „Dass in diesem Jahr zahlreiche Projekte aus dem öffentlichen Bereich eingereicht wurden, freut mich ungemein und, dass diese dann schlussendlich auch die internationale Fachjury überzeugen und begeistern konnten, ist ein wichtiges und deutliches Signal. Als Kulturreferent des Landes erfüllt es mich außerdem mit Stolz, dass mit dem kärnten.museum auch eine Kultureinrichtung mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde,“ hebt LH Peter Kaiser hervor.

LHStv.in Gaby Schaunig, die stellvertretend für Kärntens Landeshauptmann gestern Abend bei der Preisverleihung anwesend war, ergänzt: „Es ist toll zu sehen, dass sich der kulturelle Wandel, den wir mit der Erstellung der baukulturellen Leitlinien des Landes und des intensiven Diskurses dazu eingeleitet haben, bereits bei den heuer preisgekrönten Projekten so eindrucksvoll widerspiegelt. Es geht um ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen mit Mehrwert für die Menschen.“

Heuer wurde zudem bereits zum 5. Mal auf Vorschlag einer unabhängigen Fachjury im Bereich Architektur ein Jahresstipendium in der Höhe von 10.550 Euro vergeben. Primäres Ziel des Stipendiums ist die Schaffung einer dauerhaften Fördereinrichtung, die in Verbindung mit den bestehenden Baukultureinrichtungen eine nachhaltige Verbindung und Bindung junger Kärntner Architektinnen und Architekten, sowie Architekturstudentinnen und -studenten an Kärnten bewirkt. Mit dem 5. Architekturstipendium wurde die Arbeit von Christopher Juwan prämiert, der im Zeitraum eines Jahres „Die Bautypologie des Kärntner Pfeilerstadels. Ein Versuch zum Erhalt regionaler Identitäten“ eigenständig erarbeiten wird.

„Wer die Zukunft erforschen will, muss die Vergangenheit kennen, sagt ein bekanntes Sprichwort. Ich freue ich mich daher ganz besonders über das Bemühen des diesjährigen Stipendiaten, über die traditionellen Kärntner Pfeilerstadel ein Stück zum Erhalt der regionalen Identität beitragen zu wollen. Ich gratuliere Christopher Juwan ganz herzlich und danke sowohl der Jury als auch allen Unterstützerinnen und Unterstützern. Schon zum 5. Mal ermöglichen wir damit einem Kärntner Architekten, sich ein Jahr lang ganz intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Wir fördern also auf nachhaltigste Weise Arbeiten die in Kärnten für unser Bundesland geleistet werden“, so Kaiser.

Insgesamt 21 Projekte wurden für den Landesbaupreis 2024 eingereicht, 10 davon wurden von der Jury in die engere Auswahl genommen und besichtigt. Daraus wiederum wurden 7 Projekte für den Kärntner Landesbaupreis 2024 nominiert. Aus der Jurybewertung als Sieger hervor ging das „Drauforum Oberdrauburg“ des Architekturbüro Eva Rubin mit Florian Anzenberger und Markus Lackner (Tragwerksplanung).

Zusätzlich wurden von der internationalen Jury, bestehend aus Architektin Heidi Pretterhofer, (Wien), Architektin Špela Kuhar (Ljubljana), Architekt Helmut Dietrich (Bregenz), Erika Jäger (Stadt Klagenfurt, Hochbau) und Philipp Urabl (Land Kärnten, Abteilung 2) noch drei Anerkennungen vergeben:
„kärnten.museum“ von Winkler+Ruck Architekten mit Ferdinand Certov Architekten „Gemeinschaftshaus Tratten“ – Hohengasser Wirnsberger Architekten „Sanierung Stadthalle Klagenfurt“ – Architektur Consult ZT GmbH

Der Kärntner Landesbaupreis ist mit 4.000 Euro dotiert, die zusätzlichen Anerkennungen mit je 2.000 Euro.

„Auffallend war, dass für den Landesbaupreis 2024 viele öffentliche Bauten eingereicht wurden, was durchaus als Erfolg der baukulturellen Bemühungen des Landes Kärnten in den letzten Jahren gewertet werden kann (Baukulturelle Leitlinien des Landes Kärnten 2020, 2021 ruft Kärnten das Baukulturjahr aus). Insbesondere die finanziellen Anreize und Förderungen für kommunale Projekte, gebunden an Qualitätskriterien stellen einen wesentlichen Beitrag dar,“ hebt die Jury hervor.

Auch zukünftig soll der Kärntner Landesbaupreis den Nachhaltigkeitsgedanken im Fokus haben: „Angesichts der Klima und Bodenkrise werden künftig das ressourcenschonende, nachhaltige Knowhow der Ziviltechniker:innen und Architekt:innen noch mehr gefordert sein“, unterstreicht LHStv.in Schaunig.

Zusätzlich zum Landesbaupreis wurde auch der Sonderpreis „Beständige Architektur- und Bauqualität“ vergeben. Diese Auszeichnung erhielt das Projekt „Fußgängerzone und Öffnung der Innenhöfe in Klagenfurt“, gestaltet von Gerburg Leberl und Eberhard Kraigher.

Der Sonderpreis wird dabei vom Fachbeirat für Baukultur 2024 vergeben. Hintergrund dieses Sonderpreises ist eine Entscheidung des Fachbeirates aus dem Jahr 2022 basierend auf der Neuausrichtung des Kärntner Landesbaupreises. Damit sollten Bauten vor den Vorhang geholt werden können, die über Jahre hinweg Alltagstauglichkeit, Vorbildwirkung und bewährte Qualität zum Ausdruck gebracht haben und damit auch Vorbildwirkung für die Vermittlung von Baukultur versprühen. Darüber hinaus verdeutlichen sie auch die vorausschauenden Konzepte der Verfasser:innen und auch die nachhaltige Art und Weise zu bauen. Im Jahr 2022 ging dieser Sonderpreis an das Haus Kurrent in Baldramsdorf von Friedrich Kurrent.

Werner Kircher, Vorsitzender des Fachbeirats für Baukultur, merkt dazu an: „Gerburg Leberl und Eberhard Kraigher haben entscheidend zur Stadtentwicklung Klagenfurts beigetragen. Unter ihrer Leitung entstanden der Stadtentwicklungsplan 1989 und die Ortsbildschutzverordnung – ferner engagierte sich Leberl zudem besonders für die Altstadt und war auch in der Radwegplanung sowie im Landschaftsschutz aktiv.“

Quelle: Land Kärnten

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