vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 11, 2024
LR.in Prettner, stellvertretende Präsidentin der Kärntner Apothekerkammer Pollinger-Juvan und KABEG-Diabetesexpertin Zlamal-Fortunat zogen anlässlich des Welt-Diabetes-Tages Bilanz – 1.923 Fälle von Prädiabetes und 178 Diabetes-Erkrankungen im Screening erkannt
KLAGENFURT. „Weil Zucker nicht nur süß sein kann“ – so lautete der Titel jener Diabetes-Vorsorgeaktion, die das Land Kärnten gemeinsam mit der Apothekerkammer Kärnten heuer ins Leben gerufen hatte. Konkret wurde die Bevölkerung eingeladen, sich 14 Tage lang kostenlos in den Kärntner Apotheken testen und den Langzeitblutzuckerspiegel eruieren zu lassen. Mitgemacht haben insgesamt 50 von 100 Apotheken. „Das große Interesse spricht für sich und vor allem für die Notwendigkeit dieser Aktion“, war sich Gesundheitslandesrätin Beate Prettner in der heutigen Bilanz-Pressekonferenz sicher. Wie angekündigt gab sie, gemeinsam mit der stellvertretenden Präsidentin der Kärntner Apothekerkammer Jutta Pollinger-Juvan und KABEG-Diabetesexpertin Sandra Zlamal-Fortunat, rechtzeitig vor dem Welt-Diabetes-Tag am 14. November einen Überblick.
„Knapp 5.200 Personen haben von unserem Angebot Gebrauch gemacht“, so Prettner. Dabei wurden 1.923 Fälle von Prädiabetes und 178 Diabeteserkrankungen erkannt. „Unbehandelte Diabetes kann im Laufe der Zeit schwere Schäden an Organen verursachen. Durch die frühzeitige Erkennung ermöglichen wir diesen Menschen auch eine rechtzeitige Behandlung, die das Risiko für solche Komplikationen verringern kann“, war sich die Kärntner Gesundheitsreferentin der positiven Auswirkungen der Vorsorgeaktion sicher, und fuhr fort: „Wir haben den betroffenen Menschen dazu geraten, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen und lassen sie nach dieser Diagnose freilich nicht alleine.“ So werde man von Seiten des Landes Kärnten auch im Bereich der Prävention künftig Schwerpunkte setzen. „Denn mit der richtigen Ernährung und viel Bewegung kann der Blutzuckerspiegel deutlich gesenkt werden – hier haben wir bereits zahlreiche Anreize gesetzt“, sagte Prettner.
Ihren Dank für die Kooperation und die Teilnahmebereitschaft von immerhin der Hälfte aller Kärntner Apotheken sprach Pollinger-Juvan aus. „Wir haben damit ein Angebot geschaffen, das wenig Zeit in Anspruch nimmt und mit dem Betroffene sehr niederschwellig erreicht werden“, betonte sie. „Dem Screening werden jetzt Projekte folgen, mit denen wir jene Menschen, bei denen Diabetes oder eine Vorstufe festgestellt wurden, auch entsprechend unterstützen können“, so Zlamal-Fortunat, die ankündigte: „Künftig wird die Langzeitzucker-Messung mittels HbA1c-Test auch Teil der Gesundenuntersuchungen sein.“
Diabetes zählt zu den häufigsten Erkrankungen in Österreich. Bundesweit leben fast 800.000 Menschen mit Diabetes. Dazu kommen noch 350.000 mit der Vorstufe, dem sogenannten Prädiabetes. Insgesamt leiden also mehr als 1,1 Millionen Menschen in Österreich an einer Störung des Zuckerstoffwechsels. Dabei sind die bekanntesten Formen des Diabetes mellitus, also der so genannten Zuckerkrankheit, der Typ 1 und der Typ 2. Gerade letzterer entwickelt sich schleichend und bleibt daher oft sehr lange unentdeckt. Im Gegensatz zu Diabetes Typ 1, der oft im Kindes- und Jugendalter auftritt, ist Diabetes Typ 2, auch Altersdiabetes genannt, deutlich häufiger. Unter ihm leiden rund 90 Prozent der Zuckerkranken, betroffen sind vor allem Personen ab dem 40. Lebensalter. Im Unterschied zum Typ 1 kann man die Entstehung von Diabetes Typ 2 aber hintanhalten. „Und genau deshalb ist es so wichtig, den Langzeitblutzuckerwert zu kennen. Wir werden uns daher auch weiterhin dafür einsetzen“, sagte Prettner.
Quelle: Land Kärnten