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SEPTEMBER 28, 2020
Delmenhorst (ots) - Zwei augenscheinliche Teenager haben sich Freitagnachmittag im Güterbahnhof Delmenhorst leichtsinnig in Lebensgefahr gebracht. Die Bundespolizei sucht Zeugen des Vorfalls und warnt eindringlich vor den Gefahren von Bahnstrom.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei, waren zwei bislang unbekannte Jugendliche gegen 16 Uhr nachmittags zunächst durch den Güterbahnhof spaziert und schließlich in Höhe des Winterwegs auf einen abgestellten Waggon eines Güterzuges geklettert und hatten es sich dort sitzend gemütlich gemacht. Dabei kamen sie der stromführenden Oberleitung gefährlich nahe.
Dass dabei nichts Schlimmeres passierte, verdanken die beiden Jugendlichen wahrscheinlich nur glücklichen Umständen. Ein Triebfahrzeugführer hatte zufällig die gefährliche Situation bemerkt und die sofort gemeldet. Dadurch konnte der Strom der Oberleitung umgehend abgestellt werden.
Zudem war der von den Jugendlichen ausgewählte Flachwagen der Bahn nicht bis zur maximalen Höhe beladen. Die etwas niedrigere Höhe, im Vergleich zu den benachbarten Waggons, begünstigte ebenfalls, dass es nicht zu einem folgenschweren Bahnstromunfall kam. Denn auch nach dem Abschalten der Oberleitung geht eine erhebliche Gefahr von dem Reststrom auf den Leitungen aus. Bereits ein kurzes Missgeschick oder ein nach oben ausgestreckter Arm hätte ein Unglück bewirken können.
Nachdem sie bemerkt wurden, stiegen die beiden Jugendlichen wieder von dem Güterwaggon herab und verließen das Bahngelände.
Leider ist dieses Ereignis für die Bundespolizei kein Einzelfall. Immer wieder bringen sich Kinder, Jugendliche und Heranwachsende in erhebliche Gefahr.
Die Bundespolizei nimmt den Vorfall daher zum Anlass, um erneut vor den Gefahren von Bahnstrom zu warnen und appelliert eindringlich an alle Erziehungsberechtigte: Sprechen sie mit ihren Kindern über die Gefahren an Bahnanlagen!
Die Gefahren, die von Stromleitungen ausgehen, werden oftmals völlig unterschätzt.
Bereits die Nähe zu Hochspannungs-Oberleitungen, z.B. durch Klettern auf Bahnwaggons, reicht aus für einen Stromüberschlag. Die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden.
Die Bahn-Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt, das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause. Auch ohne direkten Kontakt kann es zu lebensgefährlichen Spannungsüberschlägen kommen.
Wer den Mindestabstand von 1,50 Meter zur Stromleitung unterschreitet, spielt mit seinem Leben!
Die Bundespolizei bietet seit 2015 das Medienpaket "Achtung Bahnstrom!" im Internet an. Neben dem Hauptfilm enthält das Medienpaket ausführliche Interviews der Beteiligten sowie Begleitfilme und verschiedene Präsentationen für Informations- und Schulungszwecke.
Downloads aus dem Medienpaket sind unter www.bundespolizei.de erhältlich.
Hier der direkte Link: https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04 Sicher-auf-Bahnanlagen/02_Bahnstrom/bahnstrom_node.html
Darüber hinaus bietet die Bundespolizei die Möglichkeit Informationsveranstaltungen in Schulen oder auch gezielte Präventionsgespräche mit Betroffenen durchzuführen.
Zeugen, die Hinweise zu dem Vorfall geben können, werden gebeten sich mit der Bundespolizei in Oldenburg unter der Telefonnummer 0441-218380 in Verbindung zu setzen.
Quelle: Original-Content von: Bundespolizeiinspektion Bad Bentheim, übermittelt durch news aktuell