vonOTS
DEZEMBER 14, 2023
Kriegerischer Konflikt sorgt für traurige Stimmung in Bethlehem | Pilger haben Stadt verlassen | Don Bosco-Partner wenden sich mit Hilferuf an Jugend Eine Welt
Wenige Tage vor Weihnachten ist es still in der Geburtsstadt Jesu geworden. „Unsere ProjektpartnerInnen vor Ort berichten uns, dass die Stimmung und Atmosphäre in Bethlehem traurig und alles andere als weihnachtlich ist“
, erzählt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der österreichischen Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt. Die Stadtverwaltung hat aufgrund der aktuellen Situation jegliche Weihnachtsdekoration verboten. Pilger sind kaum anzutreffen. Dazu kommt, dass sich die Jugend Eine Welt-ProjektpartnerInnen vor Ort aufgrund der Auswirkungen des Kriegs im Heiligen Land in großen finanziellen Schwierigkeiten befinden. „Momentan ist in Bethlehem wirklich niemand in Weihnachtsstimmung. Bitte helfen Sie!“, appelliert Heiserer.
7. Oktober 2023 veränderte alles
Jugend Eine Welt unterstützt seit der Gründung vor 26 Jahren u.a. Schul- und Bildungsprojekte im Globalen Süden. In Bethlehem betreiben die langjährigen Don Bosco- Projektpartnerinnen etwa eine Bäckerei sowie einen Kindergarten, eine Schule und ein Jugendzentrum für rund 300 Kinder aus den umliegenden Städten und Dörfern Bethlehems. Doch seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel und dem damit verbunden Start des blutigen Konflikts, ist alles anders. „Vor wenigen Tagen wandte sich eine Mitarbeiterin des Kindergartens in Bethlehem mit einem Hilferuf an mich. Sie schrieb, dass viele Eltern aufgrund des Kriegs ihren Job verloren haben und sich das Schulgeld nicht mehr leisten können. Folglich fehlen der Schule wichtige Einnahmen zum Zahlen der Lehrerinnengehälter sowie der laufenden Kosten. Heizkörper bleiben kalt, die Kinder müssen frieren. Darüber hinaus fehlt den Familien Geld für Essen. Die Kinder kommen mit leerem Magen in die Schule“
, erzählt Heiserer.
Angst als täglicher Begleiter
Der Krieg im Heiligen Land hat auf die in Bethlehem lebenden Menschen, egal welcher religiösen Gemeinschaft sie angehören, schlimme Auswirkungen. Die Angst ist ein täglicher Begleiter. Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und geschlossenen Grenzübergänge an der großen Trennmauer zum Westjordanland verstärken die isolierte Lage. Viele Palästinenser dürfen nicht mehr zur Arbeit nach Israel. Folglich haben sie kein Einkommen mehr. Die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern ist schwierig, die Lebensmittelpreise steigen. Die wirtschaftliche Situation der stark vom Tourismus abhängigen Stadt ist schlecht. Die Ladenbesitzer auf dem Platz vor der Geburtskirche – viele von ihnen sind Christen – fürchten, dass sie wie in der „Zeit der Pandemie“ für ihre angebotenen religiösen Andenken wie Rosenkränze, Krippenfiguren und Kreuze aus Olivenholz wenig Käufer finden werden. „Kaum ist die Covid-19- überstanden, werden die Menschen so weiter in die Armut getrieben. Besonders Kinder und Jugendliche sind davon stark betroffen“, so Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Heiserer.
Leid auf allen Seiten
„Das Leid der Menschen begegnet einem auf Schritt und Tritt, auf beiden Seiten – die einen haben Angehörige im Gazastreifen verloren, die anderen durch den menschenverachtenden Angriff der Hamas“, berichten Projektpartner der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt aus der Region. Trotz allem gibt es auch gute Nachrichten. Wie aus der Don Bosco-Bäckerei in Bethlehem, die weiterhin ein kleines, aber wichtiges Zeichen für den Frieden setzt: täglich können noch rund 450 Fladenbrote an etwa 200 bedürftige Familien aller Konfessionen kostenlos abgegeben werden. „Das Brot ist ein wundervoller Genuss“, versichert der kleine Rami, der mit seinen Eltern und zwei Geschwistern in einer Einzimmerwohnung direkt an der 12 Meter hohen Mauer lebt, die Bethlehem von Jerusalem trennt. Die Familie verlor ihr Haus bei bewaffneten Grenzkonflikten im Westjordanland.
Bitte helfen Sie!
„Alle unsere Don Bosco-ProjektpartnerInnen im Nahen Osten arbeiten seit Jahrzehnten in der Region, um gerade Kindern in diesen schwierigen Lebensumständen beizustehen“, so Heiserer. „Wir wollen sie weiter unterstützen, um den Menschen ein wenig Hoffnung auf eine friedliche Lösung zu geben. Bitte öffnen Sie ihr Herz und helfen Sie mit einer Spende!“
Jugend Eine Welt-Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000 | Onlinespenden unter www.jugendeinewelt.at/spenden | Spenden sind steuerlich absetzbar!
Quelle: OTS