vonOTS
OKTOBER 13, 2020
Matinee und Preisverleihung mit über 120 begeisterten Gästen im Wiener RadioKulturhaus
Wien (OTS) - Das künstlerische Programm der Matinee rund um die Verleihung des fünften Christine Lavant Preises war wieder außergewöhnlich - die großartige Elisabeth Orth las gefühlvoll aus Briefen, Prosa und Lyrik der großen Kärntner Schriftstellerin, begleitet von zwei Ausnahmekünstlern - Edgar Unterkirchner am Saxophon und Ton? Feinig am Piano. Ein filmisches Kurzporträt von Alice Pfitzner über Judith Schalansky, der Ausschnitt eines Zeitzeugen-Gesprächs mit Lavant-Nichte Elisabeth Wigotschnig und die großartige Lavant-Foto-Serie von Ernst-Peter Prokop bereicherten die 90-minütige Matinee. Moderiert von Martin Traxl, unter der Regie von Julian Pölsler.
Wegen eines Leitungsdefekts der Telekom musste die Liveübertragung auf ORFIII verschoben werden, der neue Sendetermin ist am Sonntag, 18. Oktober 2020 um 11.50 Uhr.
Daniela Strigl, die die Laudatio auf Judith Schalansky gehalten hat, zur Begründung der Jury: „Judith Schalansky gehört zu den eigenwilligsten und wandlungsfähigsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur. Mit ihren Romanen, Erzählungen und kulturhistorischen Essays, aber auch als Herausgeberin der „Naturkunden“ betreibt sie eine Form der Welterkundung voll Neugier und Enthusiasmus für das Entlegene und Besondere. Ihr kritischer Blick gilt dem Zusammenhang von Politik, Macht und Wissen, den Festlegungen auf Geschlecht und Charakter und nicht zuletzt der menschlichen Überheblichkeit angesichts der malträtierten Natur.“
Zu Judith Schalansky
1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign. Sie lebt als Herausgeberin, Gestalterin und freie Schriftstellerin in Berlin.Schalansky begann ihre publizistische Tätigkeit 2006 mit dem typografischen Kompendium Fraktur mon Amour, ehe sie zwei Jahre später ihr literarisches Debüt Blau steht dir nicht vorlegte. Judith Schalansky ist in vielen literarischen Genres zu Hause und ist sowohl mit ihren Romanen und Erzählungen sowie Hörbüchern und Theateradaptionen bekannt geworden. Ihr literarisches Werk wurde bereits mit vielen Preisen und Auszeichnungen bedacht.
Elisabeth Orth
Sie begann ihre Berufslaufbahn als Filmcutterin, studierte Sprachen und war als Regieassistentin tätig, ehe sie das Max Reinhardt Seminar besuchte. Sie übernahm als Künstlernamen den Mädchennamen ihrer Großmutter mütterlicherseits: Orth. 1968 wurde sie fixes Ensemblemitglied am Burgtheater und ist es bis heute. Neben ihrer Arbeit für Film und Theater engagiert sie sich gegen Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2006 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 2014 wurde sie Ehrenmitglied des Burgtheaters. Nach dem Tod von Annemarie Düringer wurde Elisabeth Orth im Februar 2015 zur Doyenne des Burgtheaters ernannt.
Edgar Unterkirchner
Stammt aus dem Lavanttal und ist freischaffender Musiker und Komponist. Er studierte an der Kunstuniversität Graz und dem Konservatorium Klagenfurt. Seine Konzerte und Kompositionen fanden breite internationale Anerkennung, 2020 wurde er mit dem Global Music Award ausgezeichnet und gewann den ersten Preis beim New York Festival in der Kategorie Filmmusik. Er ist verwurzelt in der improvisierten Musik und versucht mit seinem ganz persönlichen Stil Brücken zwischen Musikrichtungen und Kulturen, Menschen und Geschichten, Altem und Neuem zu bauen. In den letzten Jahren ist er vermehrt kompositorisch tätig.
Ton? Feinig
Nach dem Jazz-Klavier-Studium am Klagenfurter Konservatorium setzte er seine Studien in Den Haag fort. Seit Herbst 2002 ist er als selbständiger Musiker, Sänger, Komponist und Produzent hauptsächlich in Österreich, Italien, Slowenien und Deutschland tätig. Neben dem Hauptinstrument Klavier gibt es in den letzten Jahren eine intensive Beschäftigung mit Songwriting. Er schreibt regelmäßig Musik für Film-und Theaterproduktionen im In- und Ausland.
Martin Traxl
Seit 1985 ist er für den ORF tätig, im Jänner 2007 übernahm er die Leitung der Kulturredaktion von ORF Fernsehen. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Kunst- und Kulturstiftung in Kärnten.
Christine Lavant Preis
Der Christine Lavant Preis wurde von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft 2016 ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen. Der Preis wird auf Vorschlag des international besetzten Literarischen Beirats an Personen vergeben, die in deutscher Sprache schreiben und die von der Öffentlichkeit bereits als wichtige literarische Stimmen wahrgenommen wurden. Kathrin Schmidt, Bodo Hell, Klaus Merz, Angela Krauß und Judith Schalansky sind die bisherigen fünf PreisträgerInnen.
Sponsoren, Förderer, Mitglieder
Die Aktivitäten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft, im Besonderen die Dotierung des Christine Lavant Preises mit Matinee und Preisverleihung, werden von der BKS Bank, der Berndorf AG/Redler Vermögensverwaltung, dem Land Kärnten - Kultur, der Hans Schmid Privatstiftung und durch Beiträge der Mitglieder finanziell unterstützt.
Medienpartner
Das ORF RadioKulturhaus, die Wochenzeitung DIE FURCHE, die ORF TVthek, das Klassik-Portal fidelio, die BuchWien, der Kultursender Ö1 und ORFIII begleiten die Veranstaltung der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft als Partner medial.
Weitere Informationen zur Internationalen Christine Lavant Gesellschaft finden Sie auf der Website www.christine-lavant.com
Quelle: OTS