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MAI 08, 2023
Cloppenburg/Vechta (ots) -
Gemeinsame Sicherheitskampagne zur Wildunfallprävention von Polizei, Verkehrswacht und Jägerschaften sowie dem Landkreis Cloppenburg:
Von den im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta im Jahr 2021 insgesamt registrierten 6489 Verkehrsunfällen waren 1476 Wildunfälle. Damit haben sich die Zahlen im 10-Jahres-Vergleich um über 40 Prozent gesteigert.
Auch im Jahr 2022 ist es zu ähnlich hohen Zahlen gekommen: Es ereigneten sich 1467 Wildunfälle im Bereich der PI Cloppenburg/Vechta. Dies stellt einen Anteil von fast 22 % zum Gesamtunfallgeschehen dar.
"Wildunfälle gefährden die Verkehrsteilnehmenden und stellen ein häufig unterschätztes Problem dar. Aus diesem Grund haben wir uns nun gemeinsam mit der Thematik auseinandergesetzt und diese Kampagne in unserer Region ins Leben gerufen", so Polizeidirektor Walter Sieveke.
Dementsprechend gab es bereits im vergangenen Jahr erste Kooperationstreffen und Überlegungen, wie man diesem Problem begegnen könnte: Ergebnis ist eine gemeinsame, abgestimmte Verkehrssicherheitskampagne zwischen Verkehrswacht, Jägerschaft, dem Landkreis Cloppenburg und der Polizei. Aus dieser Kampagne resultieren nun insgesamt 10 Banner und Plakate, die im Landkreis Cloppenburg an stark befahren Strecken aufgehängt wurden, um die Verkehrsteilnehmenden auf die Wildunfallsituation hinzuweisen. Zeitnah wird auch der Landkreis Vechta in die Kampagne einsteigen und mit Plakaten und Bannern ausgestattet.
Im Zuge der vergangenen Treffen sind weitere Maßnahmen zur Verhinderung von Wildunfällen erörtert worden. Hierzu gehören unter anderem Wildschutzzäune, Reflektoren, technische Wildschutzanlagen oder aber das Freischneiden bzw. Auflichten der Ränder. Die Jägerschaften erhalten zudem eine Auflistung über die stark belasteten Unfallstrecken in den Revieren, um eigene Maßnahmen zu ergreifen.
Außerdem stehen Visitenkarten mit Verhaltenshinweisen zur Verfügung, diese sollen nun nach und nach in öffentlichen Gebäuden ausgelegt. Aufgrund der kompakten Größe können diese problemlos Platz in der Geldbörse Platz finden und sind im Fall eines Unfalls griffbereit. Sie möchten in Ihrem Betrieb/Ihrer Institution gerne solche Visitenkarten auslegen? Nehmen Sie hierzu Kontakt per Mail mit der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta auf (pressestelle@pi-clp.polizei.niedersachsen.de).
Die polizeiliche Unfallanalyse zeigte, dass sich Wildunfälle hauptsächlich in den frühen Morgenstunden und in der Dämmerung ereignen. Gerade die Monate April/Mai sowie Oktober/November/Dezember weisen eine erhöhte Zahl an Unfällen aus.
Verkehrssicherheitsberater Achim Wach rät in entsprechenden Gebieten das Tempo zu drosseln. Die Folgen von Wildunfällen für Personen und Fahrzeuge werden oftmals völlig unterschätzt. Ein ausgewachsener Rehbock besitzt bei einer Kollision mit ca. 60 km/h ein Aufschlaggewicht von fast 800kg. Das entspricht einem ausgewachsenen Rind.
Nachfolgende Tipps zur Unfallverhütung gibt die Polizei mit an die Hand:
- Erkennen Sie Gefahrenzonen. Gerade bei unübersichtlichen Wald- und Feldrändern ist Vorsicht geboten - Reduzieren Sie die Geschwindigkeit - Denken Sie dran, ein Tier kommt selten allein
Sollten sie ein Tier am Fahrbahnrand ausmachen, dann blenden Sie ab, hupen Sie und drosseln sie die Geschwindigkeit. Sollte das Tier doch auf die Fahrbahn springen Bremsen sie kraftvoll. In keinem Fall sollten Sie das Lenkrad verreißen oder unkontrolliert ausweichen.
Ist es zu einem Unfall gekommen, muss die Unfallstelle abgesichert und die Polizei oder der Jagdpächter gerufen werden. Bitte halten Sie Abstand von verletzten Tieren, da deren Reaktion nicht vorhersehbar ist.
"Wenn alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen diese Hinweise verinnerlichen, erhoffen wir uns positive Effekte auf die Unfallzahlen", teilt der Sachbearbeiter Verkehr PHK Vogt mit.
Quelle: Original-Content von: Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, übermittelt durch news aktuell