Salzburg: In Lamprechtshausen und Obertrum geht es auf Gemeindeflächen „wild“ zu

vonRedaktion Salzburg
JUNI 04, 2021

Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

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„Natur in Salzburg“ bringt Artenvielfalt überall hin / Jeder Quadratmeter zählt / Zehn Orte treiben es bunt

(HP) Schönheit liegt im Auge des Betrachters, aber was die Natur betrifft, gilt: Es darf auch mal vermeintlich unordentlich sein, dann hält die Artenvielfalt Einzug. Salzburgs Gemeinden helfen jedenfalls mit, das Bundesland vielfältig zu machen. „Vom Balkon über die Terrasse bis hin zum eigenen Garten, sogar auf sonst kahlen Flächen in der Mitte eines Kreisverkehrs oder an einem unscheinbaren Hang – es zählt wirklich jeder Quadratmeter. Hier in Lamprechtshausen und Obertrum sieht man, dass dies nicht nur der Biodiversität hilft, sondern Vorbildwirkung hat und auch zum Umdenken bewegt“, bestätigt Landesrätin Daniela Gutschi.

Glockenblumen, die sich im Wind wiegen, statt fader Rasen. „Wir setzen hier heimische Blühpflanzen, die wir gestern in Schloss Oberrain in Unken geholt haben. Dann schauen wir mal, was daraus wird. Früher haben wir oft gemäht, jetzt pflanzen wir“, erklärt Günther, ein Mitarbeiter des Gemeindebauhofs in Obertrum. Mit seinen Kollegen lässt er eine bisher ungenutzte Fläche in der Nähe einer neuen Wohnsiedlung erblühen – eine schweißtreibende Arbeit, aber wichtig für mehr Artenvielfalt in der Gemeinde. Ganz ähnlich ist es in Lamprechtshausen, wo es zum Beispiel zwischen Kirche und Schulen summt und brummt, genau dort, wo noch vor einem Jahr eine eintönige Fläche war. Obertrum und Lamprechtshausen – das sind zwei von zehn Orten, die bereits bei „Natur in der Gemeinde“ mitmachen.

Gutschi: „Jeder Quadratmeter zählt.“

„Alleine diese beiden Projekte hier im Flachgau zeigen, dass langsam aber sicher ein Umdenken stattfindet. Schön, das waren früher exakte Flächen, immer abgemäht und einfach grün. Jetzt wird es bunter, und das ist die Grundlage für mehr Artenvielfalt – bei Fauna und Flora. Es reicht bereits eine kleine Fläche, und vieles ist gewonnen“, so Landesrätin Daniela Gutschi, die kürzlich Obertrum und Lamprechtshausen besuchte.

Pabinger: „Weniger ist mehr.“

Lamprechtshausens Bürgermeisterin Andrea Pabinger jedenfalls erinnert sich an die doch überraschten Gesichter der Gemeindemitarbeiter, dass nun einige Flächen nicht mehr so oft gemäht werden müssen. „Sie haben es zu Beginn nicht recht geglaubt, aber unter dem Strich ist es weniger Aufwand, wenn man die Natur einfach mal machen lässt“, schmunzelt die Bürgermeisterin. Rund zehn Flächen in der Gemeinde möchte sie der Artenvielfalt widmen. Eine Umwidmung, die man so bisher noch nicht kannte. „Und wir machen auch bei ,Natur in der Schule‘ mit, das ist für mich eine besondere Herzensangelegenheit.“

Wallner: „Bunt ist schöner.“

Obertrums Bürgermeister Simon Wallner ist sozusagen ein Pionier von „Natur in der Gemeinde“. Er war vom Konzept von Beginn an begeistert. „Wir stehen hier in der Nähe der Wohnsiedlung auf einer völlig ungenutzten Fläche. Die gepflanzten heimischen Blumen werden sich ausbreiten. Ohne die Bevölkerung mitzunehmen und zu informieren, funktioniert das aber nicht. Noch vor zehn Jahren wäre dieser kleine Hang als ungepflegt bezeichnet worden, aber in Wahrheit ist er ein Buffet für die Bienen und andere Insekten. Die Sichtweisen ändern sich, und das ist gut so“, so der Bürgermeister.

Klar: „Regionale Pflanzen.“

Bei der Umgestaltung der gemeindeeigenen Flächen kommen heimische Pflanzen zum Einsatz, aber auch der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, auf Torf und Kunstdünger ist wichtig. „Wir begleiten die Gemeinden auf diesem Weg, beraten sie, helfen bei der Auswahl der Flächen. Es macht Freude zu sehen, was daraus wird“, so Carolin Klar vom Salzburger Institut für Raumordnung, die mit den zehn Gemeinden in dieser Hinsicht eng zusammenarbeitet. „Und es sollen noch viel mehr werden. Wir bekommen zahlreiche Anfragen, was dieses Thema betrifft, und ich merke, dass sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister auch schon gegenseitig motivieren, noch mehr Natur in die Gemeinde zu lassen“, erklärt Landesrätin Gutschi.

Zehnmal „Natur in der Gemeinde.“

Obertrum, Göming, St. Koloman, Oberalm, Weißbach bei Lofer, Lamprechtshausen, St. Johann, St. Andrä im Lungau, Bruck an der Glocknerstraße und Saalfelden sind bei „Natur in der Gemeinde“ bereits mit von der Partie. „Die Ideen und Projekte sind vielseitig. Rasen wird zur Wiese, es werden Hecken gepflanzt, die gemeindeeigenen Flächen kreativ und naturnahe genutzt. Ich finde, wir sind hier auf einem guten Weg, und mir persönlich geht das Herz bei einer bunten Blumenwiese auf“, so Daniela Gutschi.

Mehr Informationen

„Natur in der Gemeinde“ ist ein wichtiger Teil der Aktion „Natur in Salzburg“ des Landes Salzburg. Die wichtigsten Informationen auf einen Blick: www.salzburg.gv.at/naturinsalzburg.

Quelle: Land Salzburg

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