vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 20, 2024
St. Veit im Pongau, 19.10.2024 - Eine großangelegte Alarmübung der Pongauer Feuerwehren fand am Samstag auf der Kinderalm in St. Veit statt. Angenommen wurde der Brand einer Klosterzelle im Kloster Maria im Paradies, der sich durch die steile Hanglage auf eine darüberliegende Zelle und schließlich auch auf den angrenzenden Wald ausbreitete. An der aufwendig inszenierten Übung, die von der Feuerwehr St. Veit organisiert und geleitet wurde, waren sämtliche Feuerwehren des Abschnitts 2 Pongau (Salzachtal), das Rote Kreuz und die Polizei mit insgesamt 182 Einsatzkräften und 33 Fahrzeugen beteiligt. Geschminkte Statisten der Theatergruppe St. Veit und der umfangreiche Einsatz von Kunstnebel trugen wesentlich zur realistischen Gestaltung bei.
Das Übungsobjekt bietet zahlreiche Herausforderungen für die Einsatzkräfte: Das Kloster liegt abgelegen in steilem Gelände – umgeben von dichtem Wald, die lange Anfahrt ist nur über eine schmale Straße möglich und für die Wasserversorgung steht lediglich ein Teich zur Verfügung. Gleichzeitig ist die Anlage selbst weitläufig und verwinkelt. Für die Einsatzkräfte sind die Voraussetzungen also schwierig, weshalb es besonders wichtig ist, größere Szenarien unter realistischen Bedingungen zu üben.
Der Alarm wurde kurz nach 14:00 Uhr von einer Klosterschwester ausgelöst, nachdem es im Bereich einer Klosterzelle zu starker Rauchentwicklung gekommen war. Bei der Anwesenheitskontrolle wurde dann festgestellt, dass sechs Personen abgängig waren. Der Einsatzleiter der Feuerwehr St. Veit ließ daher bereits während der Anfahrt auf Alarmstufe 2 erhöhen. Bei der Erkundung musste er dann feststellen, dass sich der Brand bereits auf eine darüberliegende Zelle ausgebreitet hatte.
Die Personenrettung und die Brandbekämpfung wurden unter schwerem Atemschutz durchgeführt. Alle sechs abgängigen Personen konnten von den Trupps gefunden und gerettet werden, wobei zwei Personen mit schwersten Brandverletzungen nicht mehr gehfähig waren und aus dem Objekt getragen werden mussten. Gleichzeitig wurde damit begonnen, die Nachbarobjekte zu schützen.
Da sich der Brand mittlerweile auch auf das oberhalb des Klosters angrenzende Waldstück ausgebreitet hatte, wurden dort ebenfalls Einheiten in Stellung gebracht, wobei die Waldbrandausrüstung zum Einsatz kam. Außerdem bewährte sich hier erneut die Drohne der Feuerwehr, die dem Einsatzleiter im weitläufigen Gelände die bestmögliche Übersicht über die Schadenslage und die Löscheinheiten bot.
Die Wasserversorgung wurde unterdessen durch zwei Saugstellen im Teich und einen Pendelverkehr mit vier Tanklöschfahrzeugen sichergestellt. Das so geförderte Wasser wurde in einem 10.000 Liter fassenden Faltbehälter gepuffert.
Um die Übung abzurunden wurden auch ein Atemschutz-Notfall und der Unfall eines Forstarbeiters, der beim Waldbrand unterstützte, simuliert. Letzerer wurde schließlich über eine Steckleiternrutsche aus dem steilem Gelände gerettet und an das Rote Kreuz übergeben.
Gegen 16:00 Uhr waren alle Übungziele erreicht und die Übung konnte beendet werden. Anschließenden fand noch eine kurze Nachbesprechung auf dem Marktplatz von St. Veit statt.
Quelle: VI Stefan Hafner