Kärnten: Großprojekt Ostspange-Klagenfurt nimmt Fahrt auf

vonRedaktion Salzburg
JUNI 20, 2021

Foto: Büro LR Gruber/Posch

LR Gruber, StRin Wassermann, StR Habenicht: Erstellung des Einreichprojekts vereinbart, Projekt geht in entscheidende Planungsphase – Ostspange soll Verkehrssicherheit erhöhen und Siedlungsgebiete entlasten – Trasse wird zweispurig geplant

Klagenfurt (LPD). 2019 vereinbarten das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt, das Projekt „Ostspange-Klagenfurt“, das jahrelang auf Eis lag, wieder in Angriff zu nehmen. Der Kreuzungsbereich zwischen der B70 Packer Straße (Völkermarkter Straße) und dem Südring ist mit rund 33.600 Kfz/24h und über 2.000 LKW/24h der am stärksten befahrene Straßenabschnitt aller Kärntner Landesstraßen. Außerdem stellt dieser Kreuzungsbereich eine der landesweit gravierendsten Unfallhäufigkeitsstellen dar. Da das Projekt gemeinsam finanziert werden soll, war für eine Fortführung der Planungen ein Bekenntnis der neuen Klagenfurter Stadtregierung notwendig. Das liegt nun vor. In einem ersten Gesprächstermin haben Landesrat Martin Gruber und Stadträtin Sandra Wassermann beschlossen, die entscheidende Planungsphase für die Ostspange zu starten: die Erarbeitung des Einreichprojektes, das sämtliche Grundlagen und Daten beinhaltet, die für die endgültige Bauausschreibung benötigt werden.

„Der Bau der Ostspange ist eines der prioritären Großprojekte, das ins Regierungsprogramm aufgenommen wurde. Denn eine Verkehrsentlastung in diesem Bereich ist jedenfalls notwendig, und das Projekt hat auch eine Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Landeshauptstadt. Durch das erneuerte Bekenntnis der Stadt Klagenfurt zu dem Projekt und zum vereinbarten Finanzierungsschlüssel können wir nun wirklich in die Tiefe planen, von den Untersuchungen des Baugrundes bis zur Prüfung von Lärmschutzmaßnahmen für Anrainer“, betont Landesrat Martin Gruber. Der Bau einer Ostspange soll eine sichere und direkte Verbindung von der B92 Görtschitztal Straße zum Gewerbegebiet am Südring ermöglichen.

Auch für Stadträtin Sandra Wassermann ist der größte Vorteil für die Landeshauptstadt die dadurch entstehende Verkehrsentlastung. „Wenn es eine leistungsfähige Umfahrung gibt, dann werden die anderen Gemeindestraßen gleichsam entlastet, das bedeutet weniger Rückstau in den Spitzenzeiten in der Völkermarkter Straße, verbesserte Betriebszufahrten und Ausfahrten und damit eine erhöhte Verkehrssicherheit. Nach Einbindung der Anrainer wird auch die Situation in der St. Jakoberstraße verbessert, die Gewerbezone im Osten von Klagenfurt wird deutlich besser erreichbar“, so Wassermann.
Die Umsetzung dieses Projekts kommt auch Plänen der Landeshauptstadt zur weiteren Stadtentwicklung entgegen, wie Stadtrat Max Habenicht hinweist: „Im Sinne einer weiteren Stadtentwicklung ist es wichtig, dass diese Schritte nun gesetzt werden. Es erleichtert vor allem die Arbeit bei Grundstücksankäufen, weil man jetzt endgültig weiß, in welche Richtung beim Thema Gewerbeflächen zu denken ist!“

Bekräftigt wurde in dem Gespräch zwischen den Vertretern von Land und Stadt auch, dass es derzeit bei einer zweispurigen Ausführung des Fahrbahnquerschnitts bleiben soll. Im Einreichprojekt soll aber ein modularer Querschnitt entwickelt werden, um so bereits allfälligen Grundbedarf, Nebenwege und Entwässerungsplanungen für einen späteren 4-streifigen Ausbau zu berücksichtigen, sollte sich in Zukunft die Notwendigkeit dafür ergeben. Das dürfte nach der derzeit prognostizierten Verkehrsentwicklung allerdings nicht vor 2040 der Fall sein. Land und Stadt wollen deshalb die Trassenführung, die bereits 2006 straßenbehördlich genehmigt wurde, beibehalten. Nur die Einbindungen der Trasse z.B. beim Südring und gewisse Kreuzungsbereiche sollen an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Für die Erstellung des Einreichprojekts rechnen Land und Stadt mit Kosten von rund 600.000 Euro. Sie werden, genauso wie die geschätzten Gesamtprojektkosten von rund 15 Mio. Euro, nach einem Finanzierungsschlüssel zwischen Land Kärnten (75%) und Stadt Klagenfurt (25%) aufgeteilt. Aufgrund der Höhe der Baukosten müsste das Projekt auch noch einer Großvorhabensprüfung durch den Landesrechnungshof unterzogen werden. Aus derzeitiger Sicht ist daher ein Baustart 2024 realistisch. (Schluss)


Quelle: Land Kärnten

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