Graz: Grete-Schurz-Platz - Würdigung der ersten Frauenbeauftragten Österreichs

vonRedaktion International
MÄRZ 08, 2023

Foto: Stadt Graz / Fischer

Hommage an die im Herbst verstorbene Grete Schurz

Wichtige Errungenschaften wie Familienermäßigungen im öffentlichen Verkehr sowie die kostenlose Mitnahme von Kinderwägen oder mehr weibliche Gynäkologinnen gehen auf das Engagement von Grete Schurz (1934 - 2022) zurück. Im Jahr 1987 gründete Grete Schurz den Grazer Frauenrat als überparteiliches, autonomes Netzwerk von Fraueninitiativen und -organisationen. Egal ob bei ihrem Engagement in der Erwachsenenbildung oder in Frauengruppen, sie machte sich stets gegen Diskriminierung stark, trat für die Anliegen von Frauen ein und initiierte neue Projekte. Sie kämpfte erfolgreich für die Errichtung des ersten unabhängigen Frauenhauses in Graz und gründete später unter anderem den Grazer Frauenrat, in dem rund 50 Frauengruppen vertreten waren. Bürgermeisterin Elke Kahr betont: „Grete Schurz hat vieles angestoßen und umgesetzt, was wir heute in Graz als Selbstverständlichkeit betrachten. Wir haben ihr sehr viel zu verdanken. Deshalb ist es eine große Freude, dass auch mit dem Grete-Schutz-Platz an sie erinnert wird."

Initiative zum Weltfrauentag

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner verkündet anlässlich des Weltfrauentags die gemeinsame Initiative der Stadt Graz: „Grete Schurz kenne ich, seitdem ich ein Mädchen war. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihre laute und fordernde Art, mit der sie vieles in Graz bewegen und verändern konnte. Als erste Grazer Frauenbeauftragte war sie eine wichtige, tatkräftige Stimme und ein wichtiger Motor für die Frauen in unserer Stadt. Ich freue mich sehr, dass wir Grete Schurz mit der Benennung dieses Platzes gebührenden Tribut zollen und ihr Vermächtnis für viele Menschen sichtbar bleibt. Ich danke allen Verantwortlichen für die schnelle Umsetzung."

Frauenstimmen aus der Stadt

Gemeinderätin Daniela Schlüsselberger: „Grete Schurz war eine Vorkämpferin der Frauenrechte und setzte sich für die Gleichstellung in öffentlichen Bereichen, am Arbeitsplatz, in der Politik und der Ausbildung ein. Sie hat vieles erkämpft, was wir heute als frauenpolitische Selbstverständlichkeit betrachten."

Barbara Kasper, Obfrau des Vereins Grazer Frauenrat: „Es ist mehr als passend, einen Platz nach Dr.in Grete Schurz zu benennen. Schließlich hat sie in ihrer Tätigkeit darum gekämpft, dass Frauen in Graz den ihnen gebührenden Platz in allen gesellschaftlichen Bereichen ausfüllen können."

Anna Majcan, Frauensprecherin und Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats: „Ob Park, Platz oder Straße: als Frau gilt es, wortwörtlich Raum einzunehmen. Pionierinnen, Heldinnen und Frauen, die uns die Augen öffneten, müssen vor den Vorhang geholt werden, nicht nur, um den öffentlichen Raum ein Stückchen weiblicher zu gestalten, sondern auch um zu zeigen, dass ihre Leistung mittlerweile die Wertschätzung bekommt, die sie verdient. Die Benennung von Plätzen und Straßen (bevorzugt) nach Frauen zeugt von einer Stadtpolitik, die sich aktiv für die Wertschätzung und Würdigung von weiblicher Leistung ausspricht. Die Benennung ist einerseits ein Zeichen für nachfolgende Generationen und gleichzeitig eine Erinnerung an uns alle, Frauenpolitik nicht außer Acht zu lassen. Grete Schurz als Vorbild und Kämpferin für frauenpolitische Anliegen hat diese Wertschätzung zutiefst verdient."

Quelle: Stadt Graz

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